Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kleine freie Männer

Kleine freie Männer

Titel: Kleine freie Männer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
Angriffe ein und gerieten in Panik. Einige von ihnen kollidierten miteinander.
    »An jedem Tag viele schreckliche Dinge geschehen«, rezitierte Nicht-so-groß-wie-der-mittelgroße-Jock-aber-grö-ßer-als-der-kleine-Jock-Jock, »darunter auch ein Luftangriff der sonst so attraktiven Feen...«
    Die Fluggeschöpfe kreischten. Einige stürzten in den Schnee, die anderen, die noch fliegen konnten, surrten zwischen den Bäumen davon.
    »Diesmal beobachtet von uns allen, und mit diesem hastigen Reim verschallen!«, rief Nicht-so-groß-wie-der-mit-telgroße-Jock-aber-größer-als-der-kleine-Jock-Jock ihnen nach.
    Und dann waren sie verschwunden.
    Die Größten standen mühsam auf. Einige bluteten dort, wo die Feen sie gebissen hatten. Andere lagen zusammengekrümmt auf dem Boden und stöhnten.
    Tiffany betrachtete ihren Finger. Der Feenbiss hatte zwei kleine Löcher darin hinterlassen.
    »Es is' nicht weiter schlimm!«, rief Rob Irgendwer von unten. »Niemand ist verschleppt worden. Nur einige Jungs haben versäumt, sich rechtzeitig die Ohren zuzuhalten.«
    »Ist alles in Ordnung mit ihnen?«
    »Sie brauchen nur ein wenig psychologische Betreuung.«
    Auf der Schneewehe klopfte William Nicht-so-groß-wie-der-mittelgroße-Jock-aber-größer-als-der-kleine-Jock-Jock freundlich auf die Schulter.
    »Mein lieber Junge, das war die schlechteste Poesie, die ich seit langem gehört habe«, sagte er stolz. »Schauderhaft fürs Ohr und eine Qual für die Seele. An den letzten beiden Zeilen solltest du noch ein wenig feilen, aber das Stöhnen verdient grrroßes Lob! Wir machen noch einen richtigen Dudler aus dir!«
    Nicht-so-groß-wie-der-mittelgroße-Jock-aber-größer-als-der-kleine-Jock-Jock errötete glücklich.
    Im Märchenland haben Worte wirklich Macht, dachte Tiffany. Und ich bin wirklicher. Das darf ich nicht vergessen.
    Die Kobolde stellten sich wieder in Schlachtordnung auf, wenn auch in einer eher unordentlichen, und liefen los. Diesmal eilte Tiffany nicht zu weit voraus.
    »Das sind deine kleinen Leute mit Flügeln«, sagte Rob, als Tiffany an ihrem verletzten Finger lutschte. »Bist du jetzt zufrieden?«
    »Warum haben sie versucht, dich fortzutragen?«
    »Oh, sie tragen ihre Opfer zum Nest, wo ihre Jungen...«
    »Halt!«, sagte Tiffany. »Was dann passiert, ist vermutlich sehr scheußlich.«
    »Ja, 'ne echte Scheußlichkeit«, sagte Rob und lächelte.
    »Und ihr habt hier gelebt?«
    »Ach, damals war's nicht so übel. Es war nicht perfekt, nee, das nicht, aber damals war die Königin noch nicht so kalt. Es gab noch den König. Damals kannte die Königin noch Zufriedenheit und Glück.«
    »Was ist passiert? Ist der König gestorben?«
    »Nein. Sie gerieten mit Worten aneinander, wenn du verstehst, was ich meine«, sagte Rob.
    »Oh, du meinst, es kam zu einem Streit.«
    »In gewisser Weise«, erwiderte Rob. »Sie zankten mit magischen Worten. Wälder verbrannten, Berge explodierten, einige hundert Leben wurden ausgelöscht, so in etwa. Und dann zog der König fort zu seiner eigenen Welt. Das Märchenland war nie 'n Picknick, weißt du, selbst damals nicht. Aber es war so weit in Ordnung, wenn man wachsam blieb, und es gab Blumen und Vögel und Sommer.
    Jetzt gibt es Trome, Schwarze Hunde, bissige Feen und Dinge, die aus ihren eigenen Welten hierher kriechen, und alles geht den Bach runter.«
    Dinge, die aus anderen Welten stammen, dachte Tiffany, als sie weiter durch den Schnee stapfte. Welten dicht beieinander, wie Erbsen in einem Beutel, oder ineinander verborgen, wie Luftblasen in Luftblasen.
    In ihrem Kopf entstand ein Bild von Dingen, die aus ihrer eigenen Welt in eine andere krochen, so wie Mäuse, die in die Speisekammer eindrangen. Aber es gab Schlimmeres als Mäuse.
    Was würde eine Trom in unserer Welt machen? Man wüsste gar nicht, dass sie da ist. Sie würde in einer Ecke sitzen, und man könnte sie nicht sehen, denn das ließe sie nicht zu. Sie würde die Art und Weise ändern, wie man die Welt sieht, einem Albträume bescheren und dafür sorgen, dass man sich den Tod wünscht...
    Ihre Zweiten Gedanken fügten hinzu: Ich frage mich, wie viele Trome bereits in meine Welt gewechselt sind, ohne dass wir etwas von ihnen wissen.
    Und ich bin hier im Märchenland, wo Träume Schaden anrichten können. Irgendwo sind alle Geschichten und alle Lieder wahr. Ich hielt diese Worte der alten Kelda für seltsam ...
    Tiffanys Zweite Gedanken sagten: Moment mal, war das ein Erster Gedanke?
    Und Tiffany dachte: Nein, das war

Weitere Kostenlose Bücher