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Kleine freie Männer

Kleine freie Männer

Titel: Kleine freie Männer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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lag auf dem Kiesstrand. Wie ein Kobold oder
    wie ein kleiner gelber Pilz schwärmten die Wir-sind-die-Größten dorthin und kletterten an den Seiten empor.
    »Was macht ihr da?«, fragte Tiffany.
    »Wir sollten diesen Ort besser verlassen«, antwortete Rob Irgendwer. »Du hast einen guten Traum für uns gefunden, aber hier können wir nicht bleiben.«
    »Aber hier sind wir sicher!«
    »Ach, die Königin findet überall einen Weg hinein«, sagte Rob, als hundert Kobolde ein Ruder hoben. »Keine Sorge, wir kennen uns mit Booten aus. Du hast doch den Nicht-ganz-kleinen-Georgie und den Kleinen Bobby neulich beim Fischen im Fluss gesehen. Die Künste der Fischerei und der Nautik sind uns nich' fremd.«
    Und sie schienen sich tatsächlich mit Booten auszukennen. Sie legten die Ruder in die Dollen, und eine Gruppe von Größten schob das Boot über den Kies ins Wasser.
    »Un' jetzt gib uns den kleinen Jungen!«, rief Rob Irgendwer vom Heck. Tiffany achtete darauf, dass sie auf den schlüpfrigen Steinen nicht auszurutschte, als sie durchs kalte Wasser stakste und Willwoll den Größten übergab.
    Offenbar hielt er das für sehr komisch.
    »Kleinekleine Männer!«, rief er, als sie ihn ins Boot hinabließen. Es war sein einziger Witz, deshalb hielt er daran fest.
    »Ja, stimmt«, sagte Rob Irgendwer und schob ihn unter den Sitz. »Un' jetzt sei ein braver Junge und schrei nich' nach Süßigkeiten, sonst kriegste eine Ohrfeige von Onkel Rob, klar?«
    Willwoll kicherte.
    Tiffany lief über den Strand zurück und zog Roland auf die Beine. Er öffnete die Augen und sah sie benommen an.
    »Was'n los?«, fragte er. »Ich hatte da einen sonderbaren
    Tr...« Er schloss die Augen und sackte wieder in sich zusammen.
    »Ins Boot!«, rief Tiffany und zog Roland über den Kiesstrand.
    »Potz Blitz, sollen wie den nutzlosen Lümmel mitnehmen?«, fragte Rob. Er griff nach Rolands Hose und hob ihn an Bord.
    »Natürlich!« Tiffany kletterte nach oben und fiel ins Boot, als es auf einer Welle schaukelte. Die Ruder knarrten und spritzten, und das Boot setzte sich in Bewegung. Es schaukelte noch einige Male, als es von Wellen getroffen wurde, dann glitt es durchs Meer. Die Kobolde waren stark. Jedes Ruder ähnelte einem Schlachtfeld, als Größte daran hingen oder einander auf den Schultern standen und an allem zerrten, das sie in die Hände bekamen. Aber beide Ruder bogen sich, als sie durchs Wasser gezogen wurden.
    Tiffany setzte sich auf und versuchte, dem unsicheren Gefühl in der Magengrube keine Beachtung zu schenken.
    »Zum Leuchtturm!«, sagte sie.
    »Ja, den kenne ich«, erwiderte Rob Irgendwer. »Der einzige Ort, der infrage kommt! Und die Königin mag kein Licht.« Er lächelte. »Es ist ein guter Traum, Teuerste. Hast du dir den Himmel angesehen?«
    »Es ist nur ein blauer Himmel«, sagte Tiffany.
    »Ein normaler Himmel is' das nich'«, sagte Rob Irgendwer. »Sieh dich um.«
    Tiffany drehte den Kopf. Es war ein blauer Himmel. Sehr blau. Aber über dem zurückweichenden Strand, in halber Höhe am Himmel, erstreckte sich ein gelbes Band. Es schien sehr weit entfernt und hunderte von Meilen lang zu sein. Und in der Mitte dieses Bands, graublau und so groß wie eine Galaxis, sah sie einen Rettungsring.
    Darauf stand, mit mondgroßen Buchstaben verkehrt herum geschrieben:
    NNAMEES REHCILHÖRF
    »Wir sind im Etikett?«, fragte Tiffany.
    »Ja«, bestätigte Rob Irgendwer.
    »Aber das Meer fühlt sich... echt an. Es ist salzig und nass und kalt! Es ist nicht wie Farbe! Ich habe es nicht so salzig und kalt geträumt!«
    »Im Ernst? Dann isses draußen ein Bild und drinnen echt.« Rob nickte. »Weißt du, wir haben viele Welten besucht und bestohlen, und ich sage dir: Das Universum is' viel kom-pli-zier-ter, als es von außen den Anschein hat.«
    Tiffany holte das zerknitterte Etikett aus der Schürzentasche und betrachtete es noch einmal. Sie sah den Rettungsring und den Leuchtturm, aber der Fröhliche Seemann fehlte. Dafür gab es ein winziges Ruderboot, kaum größer als ein Punkt auf dem gedruckten Meer.
    Sie sah auf. Gewitterwolken hingen am Himmel vor dem riesigen, dunstigen Rettungsring. Sie waren lang und zerfranst, und sie wogten, als sie näher kamen.
    »Die Königin hat nicht lange gebraucht, um einen Weg hereinzufinden«, murmelte William.
    »Nein«, sagte Tiffany. »Aber dies ist mein Traum. Ich weiß, wie er weitergeht. Rudert!«
    Einige der Wolken bildeten ein wirres Knäuel, als sie über das Boot hinwegstrichen. Wie eine

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