Kleine Frivolitäten
der ihrem Sohn näher steht."
"Und was ist mit Ihnen?" Mark musterte Lisa neugierig. "Wieso erlaubt sie Ihnen, dass Sie den Kronprinzen heiraten?"
Lisa hob die Schultern, obwohl sie die Antwort sehr gut kannte. Martha sah in ihr keine Konkurrenz. Laut sagte sie: "Ich glaube, Martha fand es an der Zeit, dass ihr Sohn unter die Haube kommt. Die Leute fingen schon an zu reden, wissen Sie?"
Mark schüttelte sich leicht. Dass so eine hübsche junge Frau zwischen zwei grauen, langweiligen Menschen versauern sollte, war die pure Verschwendung. Er mochte gar nicht daran denken, wie Martha ihre Schwiegertochter behandeln würde. Dass Clemens seine Frau vor den Boshaftigkeiten seiner Mutter beschützen und sie verteidigen würde, konnte Mark sich ebenso wenig vorstellen wie die Möglichkeit, dass er Lisa sexuell glücklich machen konnte.
Clemens bekam von Sex ganz sicher Kopfschmerzen und außerdem würde seine Mutter ganz bestimmt dafür sorgen, dass das Paar nicht zu oft miteinander schlafen konnte. Die Vorstellung, dass Lisa schwanger werden könnte und die Ruhe des Hauses von Kindergeschrei gestört werden würde, war für Martha sicherlich der pure Horror.
Mark riss sich von seinen Gedanken los und sah zu Lisa, die bereits ein paar Schritte vorausgegangen war. Sie stand unter einer der Kastanien, die gerade begonnen hatten, ihre Kerzen aufzusetzen. In einem Monat würden sie ihre ganze Pracht entfalten.
"Darf ich Sie nach Hause bringen?", rief er ihr zu.
Sie wandte sich um.
***
Ich sollte mich vor ihm in Acht nehmen, dachte sie, während sie an ihrem Sektglas nippte. Sie hatte bereits einen kleinen Schwips. Mark tat ihr gut. Er verhinderte, dass sie an die morgige Trauung dachte.
Leider war es ausgerechnet er, der sie wieder daran erinnerte. In eher beiläufig klingendem Tonfall wollte er wissen, weshalb das Paar weder einen Junggesellenabschied noch einen Polterabend feierte.
Verlegen wich Lisa Marks fragenden Blicken aus. Mit einem Lächeln und gleichzeitigem Achselzucken versuchte sie den Eindruck zu erwecken, als wären ihr solche Dinge egal.
"Wir sind eben keine Partylöwen", meinte sie und hoffte, dass es beiläufig genug klang.
"Okay, das kann ich verstehen." Mark schien sich mit dieser Antwort zufriedenzugeben, aber schon seine nächsten Worte brachten Lisas gespielten Gleichmut aus der Balance. "Aber dass eure Abneigung gegen Feste soweit geht, dass ihr sogar auf eine Hochzeitsfeier verzichtet, das finde ich ehrlich gesagt schon merkwürdig."
"Und auch traurig", fügte er nachdenklich hinzu.
"Clemens möchte es eben so", erwiderte Lisa. Es klang trotzig. "Und mir macht es nichts aus."
Mark nickte, scheinbar immer noch in seine Gedanken vertieft. Plötzlich hob er den Kopf.
"Ich würde die Frau, die ich am nächsten Tag heiraten möchte, auf jeden Fall anders behandeln", erklärte er mit leiser Stimme und sah Lisa dabei tief in die Augen.
"Ach ja, und wie?" Lisa hoffte, dass es spöttisch klang. Leider klopfte ihr Herz auf einmal so heftig, dass sie Atemschwierigkeiten bekam.
Marks Lächeln vertiefte sich. Im nächsten Moment hatte er sich zu ihr herübergebeugt, Lisa in die Arme gezogen und nun küsste er sie, dass Lisa endgültig die Luft weg blieb.
Himmel, was war das? Was war mit ihr los? Wieso drehte sich plötzlich alles in ihrem Kopf. Der Schwindel war so stark, dass sie Marks Hals umschlingen und die Finger in den Kragen seines Hemdes krallen musste.
Der Schwindel wurde noch schlimmer, als Marks Finger die Rundungen ihrer Brüste abzutasten begannen. Er tat es behutsam, so, als sei er sich nicht sicher, dass seine Liebkosung willkommen war. Tatsächlich schoss es Lisa durch den Kopf, dass sie ihn abwehren und sich schnellstens aus der Gefahrenzone retten sollte. Aber da fuhr Marks Daumenkuppe über die erregte Knospe und ein derart wohliger Schauer überlief Lisas gesamten Körper, dass sie jeden Gedanken an Widerstand aufgab.
Ein Stöhnen entrang sich ihrer Kehle, als Mark den formlosen Pullover hochschob. Erstaunt hielt er inne, als er darunter einen schwarzen Spitzen-BH entdeckte. Ein solches Dessous hatte er bei Clemens' Braut nicht erwartet. Der gute Clemens sah seine zukünftige Frau doch bestimmt lieber in weißem Feinripp, aber wahrscheinlich war er bei Lisa noch gar nicht bis zur Unterwäsche vorgedrungen.
Weißt du was, Clem, dachte Mark spöttisch, wer ein solches Schmuckstück unbeachtet lässt, der verdient es nicht!
Zart begann Mark die hauchdünnen Seidenspitzen zu
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