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Kleine Luegen erhalten die Liebe

Kleine Luegen erhalten die Liebe

Titel: Kleine Luegen erhalten die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katy Regan
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Liv gehen lassen.«
    ♥
    Fraser lag auf seinem Bett, noch voll bekleidet und weit entfernt davon zu schlafen, weil seine Gedanken ihm keine Ruhe ließen. Er wollte mit Mia sprechen. Musste mit ihr sprechen. Er nahm das Telefon von seinem Nachttisch und saß dann ein paar Sekunden wie gelähmt im Bett. Würde sie ärgerlichsein, wenn er sie weckte? Oder vielleicht schlief sie ja noch gar nicht? Er schaute auf die Uhr: 1 Uhr 45. Er stellte sie sich vor, ganz allein in ihrem Bett, und sah sich ihre Decken anheben, leise neben ihr darunterschlüpfen und seine Arme um ihren weichen, warmen Körper schlingen, um dann bis zum Morgengrauen so neben ihr liegen zu bleiben.
    Der Wunsch, es zu tun, war so überwältigend, dass er im Bett auffuhr und beschloss, zu ihr hinüberzugehen. Dann begriff er, dass er sie damit zu Tode erschrecken könnte, und entschied sich, sie stattdessen anzurufen. Aber sie meldete sich nicht, und für eine Sekunde ergriff ihn Panik. Wo war sie? Wo konnte sie um Viertel vor zwei Uhr morgens hingegangen sein? Vielleicht war irgendetwas nicht in Ordnung? Oder vielleicht ignorierte sie ihn ja auch einfach nur.
    Wie ferngesteuert ging er zum Fenster und zog die Vorhänge zurück. Und da sah er sie. Sie saß unten am Rand des Kanals und ließ die Füße über dem Wasser baumeln.
    Der zusätzlichen Wärme wegen trug sie über ihrem Mantel einen der flauschigen Bademäntel des Hotels, worüber Fraser lächeln musste, denn sie sah aus wie eine Gefängnisinsassin auf Freigang.
    Er betrachtete sie eine Weile – ihr Profil, ihren Nacken, der so schlank und elegant war mit dem hochgesteckten Haar –, und ein Gefühl schwellte ihm die Brust, das so stark war, dass es ihm den Atem raubte. Ohne weiter darüber nachzudenken, warf er sich die Jacke über, griff nach seinen Schlüsseln, verließ das Zimmer und stürmte die Treppe hinunter.
    Er nahm die kleine Gasse neben dem Hotel, ging dann über den knirschenden Kies zu ihr hinüber und rief ihren Namen.
    Sie drehte sich um.
    »Darf ich mich zu dir setzen?«, fragte er. »Ich hätte auch meinen Bademantel mitbringen sollen.«
    Sie lächelte ihn an.
    »Was für eine Nacht, hm?«, sagte Fraser, als er sich neben ihr niederließ und eine Hand auf ihr Bein legte. »Es ist kurz vor zwei Uhr morgens – was tust du hier draußen?«
    »Nachdenken. Ich denke darüber nach, wie wir uns kennenlernten, und über alles, was seither geschehen ist …«
    Fraser seufzte. »Ja, und wer hätte gedacht, was noch alles vor uns lag, als du mich damals an jenem schicksalhaften Tag unter Hypnose ansprangst!«
    Mia presste die Lippen zusammen und wandte sich ihm zu. »Ich war nicht hypnotisiert, Fraser …«
    »Du warst es nicht?«
    »Nein.«
    »Ja, aber warum …?«
    »Denk mal drüber nach!«
    Fraser blickte sie stirnrunzelnd an und lächelte nervös.
    Eine Weile sagten sie nichts, saßen nur da und starrten in das schwarze Wasser, und ab und zu berührten sich ihre Füße, wenn sie sie hin und her schwenkten.
    »Dann bist du also noch nicht müde?«, fragte Fraser schließlich. »Ich dachte, du wärst gleich zu Bett gegangen.«
    »Ach, weißt du … Ich wollte nicht den Tod durch ein eisernes Rad riskieren. Als Freundeskreis scheinen wir ja wirklich nicht viel Glück zu haben.«
    Fraser lachte. »Ja, ich denke, es ist nicht übertrieben zu sagen, dass wir nicht unbesiegbar sind. Es könnte einfach irgendwann alles vorbei sein.« Er wandte sich ihr zu. »Doch es ist nicht alles vorbei, oder?«
    »Nein, Fraser, das ist es nicht«, erwiderte Mia lächelnd.
    »Aber hast du manchmal das Gefühl, als wäre es das?«
    Sie schauten einander fest in die Augen; ihre Gesichter waren nur noch Zentimeter voneinander entfernt.
    »Ja, manchmal. Doch dann rufe ich mir in Erinnerung, was der springende Punkt ist.«
    »Es einfach zu genießen.« Er versucht nicht einmal, es wie eine Frage klingen zu lassen, dachte Mia.
    »Ja, genau. Es einfach zu genießen.«
    »Und die Dinge zu tun, die uns wichtig sind, solange wir es können.«
    Er konnte ihren Atem auf seinem Gesicht spüren, und ihre Lippen berührten schon beinahe die seinen.
    »Und was ist wichtig?«, fragte Mia, obwohl Fraser vermutete, dass sie die Antwort bereits kannte. »Was ist dir wirklich wichtig, Fraser?«
    Er beugte sich vor und nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände. »Das«, sagte er und küsste sie. »Du . «

EPILOG
Sommer 2009
Hest-Bank Strand,
Morecambe, Lancashire
    14. In der Morgendämmerung nackt im Meer schwimmen.
    Es

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