Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kleine Luegen erhalten die Liebe

Kleine Luegen erhalten die Liebe

Titel: Kleine Luegen erhalten die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katy Regan
Vom Netzwerk:
es nicht wollen.«
    Melody nickte zustimmend. »Ja, ich werde nur sechs nehmen«, entschied sie. »Fünf für uns und eine für Liv.« Langsam stellte sie drei auf Norms Kuchen und drei auf Annas, und dann griff sie nach dem Päckchen Streichhölzer und zündete die Kerzen an.
    Es riecht wunderbar, dachte Fraser, wie Mittsommernachtsfeuer in der Winterluft.
    Einen Moment lang herrschte Schweigen. »Happy birthday« zu singen kam nicht mehr infrage, und alles andere schien gesagt zu sein.
    »Nun, dann würde ich vorschlagen: Wünscht euch jetzt was!«, meinte Fraser schließlich, und alle schlossen die Augen und bliesen die Kerzen aus.
    Dann saßen sie da und beobachteten die blinkenden Lichter auf dem Wasser. Hin und wieder sagte einer etwas, doch den Rest der Zeit verbrachten sie mit der Art von Schweigen, bei dem nur sehr gute Freunde sich behaglich fühlen. Irgendwann gingen Melody und Norm in die Bar, um weitere Drinks zu holen; Fraser und Mia blieben draußen sitzen.
    Eine Zeit lang schwiegen beide. Fraser spielte mit denStreichhölzern und zündete einige der Kerzen wieder an, und sie saßen da und schauten in die Flammen.
    Dann brach Fraser das Schweigen. »Danke, Mia.«
    »Wofür?«, fragte sie, aufrichtig verwirrt.
    »Für das, was du im Restaurant gesagt hast, und dafür, dass du die Sache mit der Liste beendet hast. Ich dachte schon seit langer Zeit das Gleiche. Mir fehlte nur der Mut, es auszusprechen.«
    Mia erschauderte ein wenig, und das Glitzer-Make-up, das sie trug, schimmerte im Kerzenlicht. Fraser fand, dass sie geradezu unglaublich hübsch aussah.
    Sie zündete ein Streichholz an und hielt die Flamme an eine weitere Kerze. »Du solltest mehr Selbstvertrauen haben«, sagte sie, »und dich auf deinen Instinkt verlassen.«
    »Das tue ich und habe ich. Sieh mal …«
    Und genau in dem Moment, vielleicht weil alles so perfekt erschien – das Kerzenlicht, das Wasser –, wusste Fraser, dass er seine Sache gut machen musste. Ausnahmsweise einmal durfte er es nicht vermasseln.
    »… was immer du auch denkst, was zwischen mir und Emilia war …«
    Mia legte einen Finger an die Lippen. »Pst!«
    »Nein, lass mich bitte ausreden!« Fraser schob seinen Sessel näher, rückte die Kerzen ein wenig zur Seite und nahm eine von Mias Händen in die seinen. »Ich habe nicht mit ihr geschlafen«, sagte er. »Und ich hätte es auch nie getan. Nicht, weil sie mir unheimlich war oder lederne Unterwäsche trug …«
    Nein, er brachte es nicht über sich, ohne zu scherzen – und wenn auch nur ein bisschen.
    »Ich konnte es nicht, weil ich in Gedanken ganz woanders war.« Er unterbrach sich einen Moment. »Woanders bin  …«
    Mia holte tief Luft und lächelte ihn an. »Und wo bist du in Gedanken, Fraser?«
    Er nahm ihre Hand, zog sie an seinen Mund und küsste sie. »Nun, das ist …«
    »Du meine Güte, riecht ihr beide auch den Rauch?« Soeben waren Melody und Norm mit den frischen Drinks erschienen. »Hat der Kuchen Feuer gefangen?«, fragte Norm. »Irgendetwas brennt …«
    Und erst da drehten sie sich um und sahen große Rauchwolken aus einem der Gebäude jenseits des Kanals aufsteigen.
    Fraser stand auf. »Das verdammte Hotel brennt«, sagte er zunächst ruhig, um dann viel lauter zu rufen: »Unser Hotel brennt!«
    Und dann war es, als käme ihnen allen gleichzeitig derselbe furchtbare Gedanke. Oh Gott. Nicht schon wieder!
    »Jesus Christus, Anna  …!«
    Alle rannten wie der Blitz über die Hängebrücke, als auch schon die Feuersirenen zu heulen begannen. Sie konnten die erschrockenen Schreie der Leute in den umliegenden Bars hören. Gäste wurden bereits aus dem Hotel evakuiert, Dutzende entsetzter, verwirrter, verärgerter Gesichter, Leute in Pyjamas und Bademänteln oder andere, die zum Dinner angekleidet waren.
    Norm, Melody, Fraser und Mia quetschten sich gleichzeitig in die kleine Drehtür des Eingangs und blieben, fluchend und der Panik nahe, in einem der Teilbereiche stecken.
    Der Hotelmanager stand im Foyer und sprach mit betont ruhiger Stimme zu den aufgeregten Gästen, doch sein Gesicht verriet mühsam unterdrückte Panik.
    »Alle hinaus, bitte, und bleiben Sie bitte ruhig!«, sagte er gerade, während er die Leute zur Tür hinausdrängte. »Bitte ruhig bleiben, die Feuerwehr ist unterwegs.«
    Fraser packte ihn am Arm. »Wo genau ist das Feuer ausgebrochen? Woher kommt es? Sie müssen mir sagen, woher das Feuer kommt.«
    »Aus dem zweiten Stock«, antwortete der Mann, ohne ihn auch nur

Weitere Kostenlose Bücher