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Kleine Luegen erhalten die Liebe

Kleine Luegen erhalten die Liebe

Titel: Kleine Luegen erhalten die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katy Regan
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wahr?«
    »Ja, wahrscheinlich schon«, antwortete Fraser und kämpfte wieder gegen die unangenehme Anspannung in seinem Magen an.
    »Und wir alle müssen schließlich weiterleben, nicht? Wir haben Mia und Eduardo in letzter Zeit ein paarmal gesehen, und sie scheinen sich gut zu verstehen und ihre Differenzen hinter sich zu lassen.«
    Fraser hob interessiert den Kopf. »Dann sind sie also wieder zusammen?«
    Norm hatte sein Telefon herausgenommen und hantierte daran herum, während er zerstreut ein paar Schritte vorausging.
    »Ich fragte, ob sie wieder zusammen sind, Norm?«, rief Fraser und blieb erschrocken stehen. Es war viel lauter herausgekommen als geplant.
    »Tja, ich weiß es nicht«, sagte Norm verwundert und beschäftigte sich wieder mit seinem Telefon. »Da müsstest du schon Melody fragen. Sie ist diejenige, die sich über all das auf dem Laufenden hält.«

KAPITEL ZWÖLF
Damals
    Fraser war am Boden zerstört. Frustriert. Stocksauer. Er hatte Monate gebraucht, um den Mut zu finden, Mia zu sich einzuladen, und nun hatte er alles total vermasselt. Oder vielmehr Melody, wenn auch ohne es zu wissen.
    »Was zum Teufel … Warum hast du ihr das gesagt?«, hatte er Melody angefahren, als Mia plötzlich zur Tür hinausgelaufen war.
    Er hatte Melody anbrüllen, ihr die alleinige Schuld an allem geben wollen, aber sie war offensichtlich so verwirrt und ahnungslos (»Was regst du dich so auf?«, hatte sie gefragt, während sie mit Handfeger und Schaufel vor ihm stand. »Mia hat das bestimmt nichts ausgemacht, sie fand es sicherlich nur lustig.«), dass er weder das Herz noch den Mut gehabt hatte zuzugeben, was ihm diese Nacht bedeutet hatte. Er war so gut darin gewesen, den anderen vorzumachen, er und Mia seien nur gute Freunde, dass sogar seine Mitbewohnerin ihm glaubte. Starke Leistung, Fraser, wirklich ausgezeichnet!
    Zwei Tage später war er zu Mias Haus gegangen, und danach hatte er den ganzen Campus nach ihr abgesucht, doch immer nur vergeblich. Dann hatten die Weihnachtsferien begonnen, und wütend auf sich selbst, hatte er einen Monat daheim in Bury verbracht und sich den Kopf zerbrochen, was er ihr sagen sollte, wenn er endlich eine Chance bekam, ihr alles zu erklären.
    Und jetzt war der Moment gekommen. Er saß mit ihr im Merchants , im Januar 1997, einem brandneuen Jahr, für das ersich fest vorgenommen hatte, das Mädchen seiner Träume zu gewinnen – und Mia wollte nichts davon wissen. Und er hatte auch zu viel getrunken, um seine Absichten deutlich genug zu machen. Warum konnte er sich nicht ein Mal am Riemen reißen?
    »Hör zu, Mia, ich weiß, dass du denkst, ich spielte bloß den großen Verführer, den Casanova, der seine Hände nicht bei sich behalten kann.«
    Bei »Casanova« hatte Mia kichern müssen. »Du lässt es klingen wie ein Hobby, Fraser. Aber das ist es ja wohl auch für dich.«
    Verdammt! Er hatte dieses Wort ebenfalls sehr sorgfältig gewählt, weil er dachte, es klänge weniger schlimm als »Aufreißer« oder dergleichen, wofür er sich, nur um das einmal festzuhalten, genauso wenig hielt. »Bei dir war es aber anders, Mia.«
    Sie lächelte müde. »Ja, Fraser, natürlich war es bei mir anders.«
    »Du bist mein ganz besonderer Shopping-Kumpel.«
    »Wow. Jetzt fühle ich mich aber geehrt! Nun komme ich mir wie eine dieser karierten Decken vor, die alte Damen mit sich herumschleppen und die man auf der Rückseite des Telegraph bestellen kann.«
    Gott, sie konnte wirklich irritierend sein!
    »Nein, im Ernst, Mia, ich mag dich wirklich sehr«, sagte er und beugte sich zu ihr vor.
    »Und ich mag dich auch sehr«, erwiderte sie und legte ihre Hand auf seine. »Aber was wir haben, will ich nicht verderben, Fraser. Ich will nicht, dass es ungemütlich oder peinlich wird. Das könnte ich nicht ertragen. Und kannst du jetzt bitte den Mund halten und zur Bar gehen, um mir noch einen Drink zu holen?«
    ♥
    Ein Jahr lang versuchte Fraser immer wieder sein Glück bei Mia; mit betrunkenen Liebeserklärungen, Liebeserklärungen auf Ecstasy und einem unendlich peinlichen Versuch, ihr seine »Massagekenntnisse« zu demonstrieren, die er während einer Indienreise mit Melody und Norm im Sommer ’97 erworben hatte – was mit einem Besuch im Krankenhaus endete, weil Mia sich eine Muskelzerrung am Nacken zuzog und von da an eine Halskrause tragen musste.
    Fraser war besessen von ihr. Zum ersten Mal in seinem Leben wusste er, was Liebe war … oder glaubte zumindest, es zu wissen. Aber sie blieb

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