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Kleine Luegen erhalten die Liebe

Kleine Luegen erhalten die Liebe

Titel: Kleine Luegen erhalten die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katy Regan
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nachgedacht hatte, dachte sie: Was soll’s! Mit ernsterer Miene fragte sie: » Bist du glücklich, Fraser?«
    »Ja«, antwortete er, hielt dann jedoch inne. »Ja, ich glaube, das bin ich«, setzte er hinzu.
    Eine weitere, sehr lange Pause entstand. Mia sah ihm prüfend ins Gesicht.
    »Das ist gut«, sagte sie schließlich. »Ich bin wirklich froh für dich, Fraser.« Sie lächelte ihn an. »Aber jetzt sollte ich besser …«
    »Warte! Eigentlich wollte ich dir das hier geben«, erklärte Fraser schnell und überreichte ihr einen kleinen, dicken blauen Umschlag, auf dem BILLY stand.
    »Er hat doch schon eine Karte von dir und Karen …«, sagte Mia erstaunt.
    »Ich weiß, doch die hier ist von mir.«
    »Oh.« Sie strahlte. »Soll ich sie gleich öffnen?«
    »Nein, nein, warte damit, bis du zu Hause bist … Aber geh noch nicht!«, setzte Fraser leicht errötend hinzu. »Ich wollte dir noch etwas zu dem Anruf letzte Woche sagen. Ich …«
    »Ach, hör mal, das tut mir leid …«
    »Nein, mir tut es leid. Ich habe mich wie ein Idiot benommen und …«
    »Nein, ehrlich, Fraser …«
    »Frase? Bist du hier oben, Schatz?« Beide fuhren erschrocken herum und sahen Karen, die mit wogendem Busen die Treppe hinaufstürmte. »Sie wollen jetzt …«
    Dann verhielt sie mitten auf der Treppe abrupt den Schritt,und Mia ertappte sich dabei, dass sie aus irgendeinem unerfindlichen Grund den Umschlag hinter ihren Rücken schob.
    »Sie wollen jetzt mit den Kerzen und dem Kuchen anfangen.«
    »Gut, wir kommen«, meinte Mia mit einem erzwungenen Lächeln.
    »Ja, wir kommen sofort«, versprach auch Fraser.
    Doch Karen war schon wieder hinuntergegangen.
    ♥
    »Zum Geburtstag viel Glück! Zum Geburtstag viel Glück! Zum Geburtstag, lieber Billy … zum Geburtstag viel Glück!«
    Billy kreischte und zappelte vor Vergnügen, als Mia ihm half, die Kerzen auszublasen. »Wünsch dir etwas, Billy«, flüsterte sie ihm zu.
    »Er und Daisy für immer!«, schrie jemand im Hintergrund, und alle lachten und klatschten.
    »Lasst uns auf Billys Wohl anstoßen!«, sagte Melody.
    »Auf Billy!«, riefen alle und ließen die Gläser aneinanderklingen.
    Dann erhob sich Norm. »Wenn es euch nichts ausmacht, würde ich gern noch auf jemand anderen einen Toast ausbringen …«
    Oh, Norm, dachte Mia. Nicht hier und jetzt!
    »… und zwar auf unsere Freundin Liv. Diejenigen, die heute hier sind und sie kannten, einige sogar sehr gut …«
    Mia sah Fraser an und suchte für einen Moment seinen Blick, bevor sie die Augen wieder abwandte.
    »… werden wissen, dass sie liebend gern heute hier gewesen wäre. Sie wäre das Herz und die Seele dieser Party gewesen.«
    »Hört, hört!«, sagte Mia mehr zu sich selbst als zu den anderen und drückte Billy an sich.
    »Ja, Olivia war immer die Letzte, die nach einer Party ging«, warf Melody ein. Sie hatte inzwischen einen ziemlichen Schwips und schwankte leicht auf ihren hohen Absätzen. »Auf der Liste, die sie uns hinterließ – oder von der wir zumindest annehmen , dass sie sie uns hinterließ –, die Liste mit den Dingen, die sie tun wollte, bevor sie dreißig wurde – obwohl die Arme, möge sie in Frieden ruhen, diesen Geburtstag nicht mehr erlebte …« Es war inzwischen im Garten still geworden, und viele Gäste wirkten sehr verwirrt. »… hat sie sogar ausdrücklich verlangt, dass wir eine Party feiern. Und deshalb sind wir alle hier!«
    Ein nervöses Lachen ging durch die Reihen.
    »Melody.« Norm brachte seine Frau mit einem Händedruck zum Schweigen. »Ich möchte nur, dass wir unsere Gläser auf nicht anwesende Freunde erheben«, meinte er und wandte sich dann an die Gäste, »und insbesondere auf Liv.«
    »Auf Liv«, sagten alle, und ein sekundenlanges Schweigen entstand, als alle ihr Glas an die Lippen hoben.
    »Oh! Und auch auf Norm und mich!«, rief Melody plötzlich. »Auf drei wundervolle Ehejahre. Heute ist nämlich unser Hochzeitstag!«
    Aber alle hatten schon begonnen, sich zu zerstreuen und ihre Gespräche wiederaufzunehmen, sodass Melodys Worte im Stimmengewirr untergingen.

KAPITEL VIERZEHN
Am selben Tag
    Nach dem schwülen, drückend heißen Tag in Norms und Melodys Garten hatte der Himmel endlich seine Schleusen geöffnet. Mias Scheibenwischer liefen auf Hochtouren, als sie auf dem Heimweg vor einer roten Ampel stand und mit Eduardo stritt.
    »Aber warum musst du jetzt noch ausgehen? Nachdem du schon den ganzen Tag lang draußen warst?«
    Bislang hatten sie sich bemüht, nicht

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