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Kleine Luegen erhalten die Liebe

Kleine Luegen erhalten die Liebe

Titel: Kleine Luegen erhalten die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katy Regan
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zu laut zu werden, weil Billy auf dem Rücksitz schlief – und neben ihm Mias Mutter saß, an der fünf Stunden Reden, Flirten und etliche Gläser Pimm’s über den Durst trinken nicht spurlos vorbeigegangen waren. Aber Mia wusste, dass dieser Disput sich zu einem lautstarken Wortgefecht entwickeln könnte, zu dem sie eigentlich auch durchaus bereit war. Nach den Ereignissen des Tages war sie gereizt und hatte ein ungutes Gefühl wie jemand, der von einem langen Urlaub heimkehrte, nur um festzustellen, dass er die Tiefkühltruhe offen gelassen hatte und ihr gesamter Inhalt aufgetaut war.
    »Heute ist der erste Geburtstag meines Sohnes, Mia. Ein Meilenstein. Ich will bloß zur Feier des Tages mit den Jungs einen trinken gehen. Gegen neun bin ich wieder zurück.«
    Mia konnte nicht verhindern, dass sie regelrecht nach Luft schnappte. Das war genau das, was sie meinte, wenn sie sagte, ihre Beziehung zu Eduardo enthalte viel zu viel Potenzial für Streitereien, Tobsuchtsanfälle und Sprünge aus fahrenden Autos – was sie jetzt sogar ernsthaft in Betracht ziehen würde,wenn sie nicht selbst am Steuer säße. Natürlich war Billys erster Geburtstag ein verdammter Meilenstein! Deshalb hatte sie einen Kuchen gebacken! Und eine Party veranstaltet! (Und sich in den letzten zwölf Monaten um Eduardos Sohn gekümmert, aber darüber musste sie jetzt hinwegsehen, weil sie diesen Kerl sonst vielleicht noch umbringen würde.)
    Außerdem …
    »Das hast du auch an Billys tatsächlichem Geburts tag gesagt. Oder hast du das schon vergessen? Da wolltest du auch um neun zurückkommen, nachdem du »einen auf Billys Geburt« getrunken hattest. Und dann habe ich dich drei Monate nicht mehr gesehen, Eduardo. Wie soll ich wissen, ob das Gleiche nicht auch bei diesem Geburtstag geschieht?«
    Mia und Eduardo sprachen normalerweise nicht darüber, dass er sie sitzen gelassen hatte, als sie schwanger war, dass er Billys Geburt verpasst hatte, weil er betrunken in einem Pub auf der Columbia Road saß, oder dass er danach ohne ein Wort für drei Monate verschwunden und unerreichbar gewesen war, denn wenn sie darüber sprächen, könnte Mia ihn nicht einmal mehr ansehen.
    »Jetzt bist du einfach nur noch … MARINIERT«, sagte er.
    »Ich glaube, du willst sagen, manieriert.« Zehn Jahre in England, und noch immer brachte Eduardo Worte durcheinander!
    »Egal! Du gehst mir jedenfalls mächtig auf die Nerven.«
    »Oh, wie nett von dir! Danke, du bist wirklich reizend.«
    Die Ampel sprang auf Grün, und Mia fuhr in Richtung Bahnhof weiter. James Browns Sex Machine kam aus dem Radio, und sie musste es leiser stellen, um nicht zu lachen – oder gar in Tränen auszubrechen. Sie stritten sich (schon wieder), und zwischen ihnen standen mehrere Tupper-Dosen mit übrig gebliebenen Eier-Mayo-Sandwichs, die den ganzen Wagennach Blähungen riechen ließen. Selbst wenn Mia sich Mühe gäbe, könnte sie sich nicht weniger als Sexmaschine fühlen. Auf einmal fühlte sie sich elend, hundeelend. Sie wollte nur noch nach Hause, ihr Baby ins Bett bringen und sich systematisch durch einen Viererpack Bier hindurcharbeiten.
    »Ich habe nichts dagegen, dass du ausgehst, aber du warst den ganzen Tag mit deinen Freunden zusammen. Hast den ganzen Tag in einem Garten herumgesessen und Bier getrunken. Falls jemand ausgehen sollte, wäre ich das, die die ganze Arbeit hatte!«
    »Du gehst doch nicht gern aus.«
    Oh Gott, er machte sie noch wahnsinnig!
    »Ich habe niemanden, mit dem ich ausgehen kann . Und auch kein Geld dazu. All meine Freunde haben einen Partner oder leben in London. Melody und Norm machen gerade eine Ehekrise durch; all meine alten Freunde haben schon lange aufgegeben, mich zu fragen, ob ich mit ihnen ausgehen kann . Anna lebt in London und hat sich Buddha zugewandt, Fraser hat eine Freundin …«
    Sie war müde und zeterte herum; sie hasste es, wenn sie so war.
    »Und du bist eifersüchtig.«
    »Was?«
    »Auf Frasers Freundin. Ich habe gesehen, wie du sie auf der Party beobachtet hast.«
    »Ach, hör doch auf, Eduardo!« Mia beugte sich vor, um durch den peitschenden Regen etwas sehen zu können.
    »Du liebst ihn, glaube ich.«
    »Mach dich nicht lächerlich! Er war der Freund meiner besten Freundin …«
    »… und du hast ihn mal geküsst. Das hast du mir selbst erzählt.«
    »Ja, während ich unter Hypnose stand und nachdem ich gerade eine rohe Zwiebel gegessen hatte – und das ist länger als zehn Jahre her! Also halt die Klappe,

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