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Kleine Sünden erhalten die Liebe

Kleine Sünden erhalten die Liebe

Titel: Kleine Sünden erhalten die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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fest, bis ein Lichtblitz durch die Luft zuckte und Wulf auftauchte.
    »Das reicht«, sagte Wulf.
    Glo und Hatchet landeten beide auf ihren vier Buchstaben und sahen zu Wulf hoch.
    »Meister«, begann Hatchet. »Ich habe eine wichtige Information.« Er ging auf alle viere, um sich hochzurappeln, und furzte. Ich hörte, wie Glo nervös kicherte.
    Wulf stand bewegungslos und schweigend da, bis er sich schließlich an mich wandte. »Sag meinem Cousin, dass er Anarchie herausfordert.« Wulfs Stimme klang sanft wie immer.
    Ich spürte, wie sich eine Hitzewelle tief in meinem Inneren ausbreitete und meine Haut ergriff. Adrenalin, sagte ich mir und schob rasch den Gedanken beiseite, dass ich möglicherweise ein kleines bisschen sexuell erregt sein könnte.
    Wulf und Hatchet verschwanden in den Schatten. Kurz darauf sprang ein Motor an, und ein Wagen brauste die Straße hinunter.
    »Das war eine Zehn auf meiner Gruselskala«, erklärte Glo und stand auf. »Wie konnte er einfach auftauchen und wieder verschwinden? Und was ist er?«
    »Ich glaube, er ist ein Mensch.«
    Wir gingen zur Bäckerei zurück, stiegen vorsichtig in unsere Autos, verschlossen die Türen und fuhren davon. Ich erreichte mein Haus und war erleichtert, als wenige Sekunden später Diesel auftauchte.
    »Ich habe schlechte und schlechte Nachrichten«, verkündete ich Diesel, während wir ins Haus gingen und das Licht anschalteten. »Was willst du zuerst hören?«
    »Geht es um etwas furchtbar Schlimmes?«, fragte Diesel. »Musst du es mir unbedingt erzählen?«
    »Hatchet hat uns belauscht, während Glo über die Botschaft auf der Glocke gesprochen hat, also sind wir nicht mehr die Einzigen, die diese Information besitzen. Und dann tauchte Wulf auf und sagte, du forderst Anarchie heraus.«
    »Was soll das heißen?«
    Ich hob meine Hände. »Er hat es mir nicht erklärt. Und ist einfach mit einem Lichtblitz verschwunden.«
    »Kein Rauch?«
    »Ich habe keinen Rauch gesehen, aber es war auch dunkel.«
    Katze Nr. 7143 rieb sich an meinem Bein. Katerchen hatte Hunger. Ich war auch hungrig, und der Gedanke an eine weitere Fleischpastete war mir zuwider.
    »Ich werde uns etwas zum Abendessen kochen«, verkündete ich. »Du solltest wohl ein wenig recherchieren.« Ich reichte ihm den Prospekt mit der Botschaft, die Glo von der Glocke abgeschrieben hatte. »Du kannst meinen Computer benützen.«
    Ich setzte Reis auf, taute eine Hähnchenbrust auf und schnitt sie in kleine Stücke, vertiefte mich ganz in meine Arbeit. Als ich das Hähnchen in heißem Öl brutzeln hörte, fühlte ich mich besser. Es war gut, etwas zu tun, worüber ich die Kontrolle hatte und was ich einigermaßen beherrschte. Ich gab geschnittenes Gemüse zu dem Hähnchen und würzte alles mit Chilischoten und Sojasauce. Ich hätte gerne noch Cashewnüsse oder Erdnüsse dazugetan, aber mein Schrank war leer. Ich musste dringend einkaufen. Ich deckte den Tisch für drei und rief Diesel zu, dass das Essen fertig sei.
    Carl war als Erster am Tisch. Er kletterte aufgeregt auf seinen Hochstuhl und sah sich erwartungsvoll um. Ich band ihm eine Serviette um den Hals und brachte ihm sein Abendessen in einer breiten Schüssel. Keine Gabel. Kein Löffel. Kein Messer.
    »Fingerfood«, erklärte ich Carl.
    »Iiih?«
    Ich nahm ein Stück Hühnchen aus seiner Schüssel und hielt es ihm hin. »Du kannst es mit den Fingern essen.«
    »Das wird wüst enden«, meinte Diesel und setzte sich an den Tisch.
    »Was gibst du ihm denn sonst zu essen?«
    »Hot Dogs, Erdnussbuttersandwiches, Frühstücksflocken und Mangos.«
    »Kein Wunder, dass er gern hier isst.«
    »Ja«, stimmte Diesel mir zu. »Ich esse aus dem gleichen Grund gern hier.«
    Ich holte die Teller für Diesel und mich und setzte mich.
    Carl sah mich an und nahm vorsichtig ein Stück Hähnchen aus seiner Schüssel. »Iih?«, fragte er.
    »Gut so«, lobte ich ihn. »Iss es.«
    »Ich mache die Schweinerei nachher nicht weg«, erklärte Diesel.
    »Es wird keine Schweinerei geben. Er isst ganz vorsichtig.«
    »Ich wette, du warst ein leichtes Opfer in der Highschool. Sicher hast du alles geglaubt, was dir die Jungs erzählt haben.«
    »Bis zur Kochschule war ich kein leichtes Opfer. Ich war eine Spätentwicklerin.«
    Carl holte sich eine Erbsenschote heraus und aß sie. Dann aß er ein weiteres Hähnchenstück. Und ein einziges Reiskorn. Er starrte in seine Schüssel. Dann sah er mich an. Und Diesel. Er warf wieder einen Blick in seine Schüssel. Schließlich griff er

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