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Kleiner Hund und große Liebe

Kleiner Hund und große Liebe

Titel: Kleiner Hund und große Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
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ganzen Tag -und unsere Tiere, Papa! Anton und Bisken! Hier können wir Hyänen und Elefanten halten, wenn wir Lust dazu haben!“
    „Und Krokodile und Pythonschlangen“, ergänzte Papa. Jetzt erschien ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht. „Ja, siehst du, Elaine, ich habe auch an diese Möglichkeit gedacht. Nicht gerade an Hyänen und Elefanten, aber an das Haus, den Arbeitsraum, und natürlich an die lieben Viecher.“
    „Papa, für dich ist es doch eine Lebensnotwendigkeit, Tiere zu haben!“ rief ich. „Und für mich auch. Papa, warum in aller Welt sollten wir bei den beiden alten Essigtöpfen wohnen, wenn wir es hier so schön haben? Oder wolltest du in Frankfurt eine Wohnung mit Atelier und Vorführraum und Haustiergenehmigung mieten? Kannst du das bezahlen? Bleiben wir doch hier!“
    „Und deine Schule?“ fragte Papa.
    „Es gibt doch Schulen in Hannover und Braunschweig und überall! Und Marcus ist es doch piepe, ob er seine Schulanfängertüte zu einer Frankfurter Schule oder zur Dorfschule hier trägt! Eine Monatskarte für eine Fahrschülerin kostet schließlich weniger als eine neue Wohnung in Frankfurt!“
    „Kind, du vergißt das Wichtigste“, sagte Mama. „Papa ist in Frankfurt angestellt, da sitzt sein Arbeitgeber, und.“
    „Merkwürdigerweise wäre das kein Problem“, erklärte Papa. „Ich war gestern bei Feldmann und erklärte ihm die Situation. Da sagte der nette Kerl: ,Meinetwegen können Sie ein Jahr da oben bleiben. Ich gebe Ihnen dann einen Auftrag, den ich eigentlich dem jungen Berthold geben wollte, den Sie aber besser machen können. Wir sollen fürs Fernsehen einen Film über Norddeutschland drehen. Von der Lüneburger Heide zu allen Jahreszeiten, von den Hansestädten, von den Häfen in Bremen und Hamburg und von der Kieler Woche.’ Also, dann hätte ich Arbeit hier oben für ein Jahr. Und natürlich wäre es für uns eine große Ersparnis, im eigenen Haus - ich meine, im Haus unserer großzügigen Tochter - bleiben zu können!“
    „O Papa!“ rief ich und fiel ihm um den Hals. „Dann bleiben wir also! Hurra, hurra, wir bleiben, wir bleiben!“
    „Mein Garten!“ sagte Mama verträumt. „Im Herbst kann man so vieles pflanzen, und ich könnte ganz früh im Frühjahr anfangen.“ „Wir könnten Hühner halten“, sagte Papa, und jetzt war er an der Reihe, verträumt auszusehen.
    „Und eine Ziege!“ rief ich. „Dann brauchen wir nie den Rasen zu mähen!“
    „Elainchen, bleib bitte auf der Erde“, bat Mama. „Ich finde den Gedanken auch verlockend, aber - Elaines Schule! Wenn das nur geregelt werden kann!“
    „Klar kann es das!“ meinte ich. „Wenn Papa erklärt, daß er wegen seiner Arbeit in Norddeutschland bleiben muß, und daß seine begabte und ausbildungshungrige Tochter.“
    „Du meinst, seine bescheidene Tochter“, unterbrach Papa. „Gut, wir sind uns anscheinend einig. Es wird eine Mordsarbeit geben mit Ausziehen und Umziehen und Möbellagern und Ummeldungen und so weiter - aber es hat viel für sich. Soll ich also dem tierfeindlichen und gartenfreundlichen Ehepaar schreiben, daß.“
    „. daß es uns den Buckel runterrutschen kann!“ rief ich.
    Mein Vater ist - behauptet Mama - ein Starrkopf. Was mir in diesem Fall sehr nützlich war. Nun hatte er sich in den Kopf gesetzt, daß seine Tochter in einer Schule in Hannover oder Braunschweig aufgenommen wurde. Übrigens, wenn Mama behauptet, daß er ein Starrkopf ist, fügt sie immer hinzu: „Aber er hat unheimlich viel Charme und kann sehr überzeugend sprechen. Er bringt die Leute immer dazu, das zu tun, was er will!“
    „Er hat ja auch dich dazu gebracht, ihn zu heiraten“, meinte ich.
    „Nun ja“, sagte Mama. „Gerade das wollte ich nun auch!“ Ob es der Starrkopf, der Charme oder seine Überredungskünste waren, die ihm halfen, weiß ich nicht. Aber eines Tages kam ein offiziell aussehender Brief aus Braunschweig. Als Papa ihn gelesen hatte, teilte er mir feierlich mit, daß ich an einer Braunschweiger Schule in die 12. Klasse aufgenommen worden war.
    Worauf ich Papa, Mama, Marcus, Anton und Bisken vor Freude umarmte!
    Für meine armen Eltern aber kam eine furchtbare Zeit. Papa pendelte zwischen Rosenbüttel und Frankfurt, Mama schrieb meterlange Listen über Dinge, die hierhergebracht oder gelagert werden sollten - und war unglücklich, weil sie nicht nach Frankfurt mitfahren konnte. Aber die Eltern lehnten entschieden meinen Vorschlag ab, Marcus und mich für ein paar Tage allein zu

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