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Kleiner König Kalle Wirsch

Kleiner König Kalle Wirsch

Titel: Kleiner König Kalle Wirsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tilde Michels
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Rubinhalle auf dich gewartet. Die Echokugeln haben dich wenige
Schritte vorher in die falsche Richtung gelockt. Deshalb bin ich auch zurückgeflogen.
Meine Spürnase hat mir gemeldet, daß ihr in Not seid. — So, und nun komm. Ich
habe versprochen, dich so bald wie möglich herbeizuschaffen. Übrigens, ich
heiße Tutulla. Ganz einfach zu merken, Tutulla.«
    Sie klappte ihre Flügel auf und zu,
und Max betrachtete die glatte schwarze Haut, die sich über die feinen Knochen
spannte.
    »Bleibst du jetzt bei uns, Tutulla?«
wollte er noch wissen.
    »Ja, ich begleite euch. Das
Jahrestreffen der Erdmännchen ist immer äußerst anregend, und die Küche ist
vorzüglich. Ich persönlich schwärme am meisten für Mottenklöße, aber auch die
Tausendfüßlerpastete ist delikat. Ihr werdet entzückt sein.«
    Max schluckte und murmelte undeutlich:
»Ja, ganz bestimmt.«
    Die Fledermaus glitt von ihrem Sitz
und forderte Max auf, ihr zu folgen. Lautlos flog sie vor ihm her und brachte
ihn durch das Gewirr von Gängen in kurzer Zeit in die große Rubinhalle zurück.
    »Max!« schrie Jenny erleichtert auf,
als der Bruder endlich vor ihr stand, und auch Kalle Wirsch merkte man an, daß
er froh war. Weil er das aber nicht zeigen wollte, brummte und schimpfte er ein
bißchen herum:
    »Zurückbleiben, Erdkunde treiben!
Dummheiten, Kinderei! Läuft Echokugeln nach, dieser Unnütz. Verderben lassen
hätte man ihn sollen.« Und dann grollte er sein »Hiii-käckäckäck«, aber längst
nicht so zornig wie sonst.
    »Wir müssen weiter«, mahnte die
Fledermaus. »Es wird allerhöchste Zeit, daß ich mal wieder etwas in den Magen
bekomme.«
    »Tausendfüßlerpastete«, flüsterte Max
seiner Schwester zu.
    » »Tutulla denkt zuviel ans Essen«, tadelte
Kalle Wirsch. »Es geht um Höheres, meine Liebe.«
    Tutulla verteidigte sich. »Die Natur
hat mir halt einen Fledermausmagen gegeben.«
    »Wir wollen nicht streiten«, sagte
Kalle mit Würde. »Es geht um Höheres. — Außerdem wolltest du mir noch eine
wichtige Mitteilung machen; es handelte sich um einen Vulkanschlot, wenn ich
recht verstanden habe.«
    »Ja, richtig!« Tutulla saß jetzt am
Boden und humpelte auf ihren ausgebreiteten Flügeln unbeholfen an Kalle Wirsch
heran. »Natürlich, der Vulkanschlot! — Also, das war das Letzte, was ich
erlauschen konnte, bevor ich zu euch zurückflog. Diese wüsten Gesellen wollen
euch durch einen Vulkanschlot wieder auf die Erdoberfläche befördern. Die
Vulkane brodeln zur Zeit heftig, und...«
    »Vulkane?«
    »Feuerspeiende Berge?«
    »...die brodeln?«
    »Da sollen wir...«
    »ausgespuckt...«
    »hinausgeschleudert werden?«
    Jenny und Max redeten aufgeregt
durcheinander.
    »Mal langsam«, beruhigte Kalle Wirsch.
»Wir wissen doch jetzt, was der liebenswerte Zoppo Trump mit uns vorhat, und
wenn man die Gefahr kennt, ist sie nur noch halb so groß.«
    »Ganz richtig«, bestätigte Tutulla.
»Jedenfalls haben Zoppos Gesellen verabredet, daß sie im Gebiet der Wrukas ein
Loch in den Boden schlagen wollen, das in einen Vulkanschlot führt.«
    »Was die Wrukas sind, werdet ihr
erfahren, wenn wir an Ort und Stelle sind«, sagte Kalle Wirsch zu den
Geschwistern.
    Die Fledermaus hatte ihren Platz
verlassen und flatterte unruhig umher.
    »Wir müssen jetzt wirklich weiter«,
drängte sie. »Erstens geht es um Höheres, und zweitens brauche ich jetzt
schleunigst etwas zu essen, sonst werde ich an Entkräftung...«
    »Schon gut«, unterbrach Kalle Wirsch.
»Flieg zu, wir kommen.«
    Diesmalb blieb Max ganz dicht bei
Kalle und Jenny. Er hatte jetzt auch wieder einen Blick für die Schönheit des
Rubinberges, dessen Licht ihm wie ein bösartiges Funkeln erschienen war, als er
alleine darin umherirrte.
    Tutulla flatterte um sie herum.
Manchmal eilte sie ein Stück voraus, um die Lage zu erkunden. Von Zoppos
Kumpanen war nichts zu sehen, und auch die Echokugeln waren verschwunden. Sie
durchquerten noch mehrere Hallen von unterschiedlicher Größe, bis sie am Ende
einer steilabfallenden Treppe zum Ausgang des Rubinberges gelangten. Auch hier
war ein Tor; es ließ sich von innen leicht öffnen.
    Der Wächter draußen rührte sich nicht,
als sie an ihm vorübergingen. Er glich dem Wächter am Eingang: Auf sein Schwert
gestützt stand er wie aus Stein gehauen neben dem Tor und wehrte jedem den
Zutritt, der nicht zu den Eingeweihten zählte. Um die Herauskommenden kümmerte
er sich jedoch nicht.
    »Macht schnell«, flüsterte Jenny.
»Vielleicht hält er uns doch

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