Kleiner Musicalratgeber für Anfänger und Fortge
Leadsänger der Band, Billy Joe Armstrong, in der Hauptrolle zu sehen ist mehr als nur ein kleiner Ansporn, sich Tickets zu besorgen. Die sind am Tag der Vorstellung gar nicht mal teuer und befinden sich in den Logen direkt neben der Bühne. Wir können also alles hautnah erleben statt nur dabei zu sein! Punk-Rock ist zwar so absolut nicht meins, aber für den Einstieg in unser New Yorker-Musicalprogramm ist »American Idiot« genau richtig. Die gesellschaftskritischen Songs treffen den Nerv der Zeit und auch das Thema passt nach New York wie die Faust aufs Auge. Ein weiteres Highlight ist für uns der Besuch von Frank Wildhorns »Alice – A new Wonderland«: Es hat kurz vor unserem Besuch seine Welturaufführung am Broadway erlebt und sollte leider kurze Zeit nachdem wir drin waren, wieder geschlossen werden! Echt schade, haben uns sowohl die Übertragung des Alice-Stoffes nach New York des 21. Jahrhunderts sowie die Songs und die farbenprächtigen Kostüme gut gefallen. Immerhin können wir jetzt sagen: Wir haben es gesehen! Nicht viele können das von sich behaupten! Auch »Addams Family« und »Mary Poppins« sind ihr Geld wert und können uns begeistern: Diese Bühnenbilder, diese tollen Darsteller! Die Akustik… alles ist einfach genial! Und für Merchandise-Fans gibt es als besonderen Kick beim Kauf eines Softdrinks sogar Trinkbecher mit dem Motiv/Schriftzug der jeweiligen Produktion. Das alles ist Theater in New York!
Inwieweit das besondere New York-Gefühl zu dieser euphorischen Wahrnehmung unseres Theater-Erlebnisses beigetragen hat, kann ich nicht sagen. Mitten auf dem Times Square zu stehen mit seinen meterhohen, alles dominierenden Neonreklamen, sich dort einmal um die eigene Achse zu drehen und nur Theater, Glitzer, Werbetafeln und Großleinwände zu sehen, alles untermalt von der Geräuschkulisse tausender schnatternder Menschen und hupender gelber Taxen – dieses Feeling lässt sich nur schwer in Worte fassen. Man muss es wenigstens einmal im Leben selbst erleben – und als Musicalfan selbstverständlich immer und immer wieder. Denn nirgendwo sonst ist Theater so vielfältig und bunt wie hier am Broadway, dem Entstehungsort großer Musicalgeschichte!
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Kleiner Exkurs: English, Please
Ob London oder New York: Es ist hilfreich, die wichtigsten englischen Begriffe und Phrasen im Kopf zu haben, wenn es zum Ticketkauf geht. Ganz hinten hinter der Säule landen wollen wir ja schließlich nicht, oder?
Stalls
Parkett
Royal Circle/Dress Circle
1. Rang
Grand Circle/Upper Circle
2. Rang
balcony
Balkon
box
Loge
premium ticket
teures Ticket für die besten Plätze
full price ticket
Ticket zum vollen Preis
discount ticket
Ticket zum Rabattpreis
restricted view
eingeschränkte Sicht
restriction
Einschränkung
Are there any discounts?
Gibt es Rabatte?
Do you have any last minute offers?
Haben Sie Last Minute-Angebote?
What seats would you recommend?
Welche Plätze würden Sie empfehlen?
What’s your most favourable price?
Was ist der günstigste Preis?
May/Can I pay cash?
Kann ich bar bezahlen?
May/Can I pay by credit card?
Kann ich per Kreditkarte bezahlen?
Wie komme ich eigentlich hin?
Es könnte so schön sein: Ein Fingerschnipsen, und man ist, im Captain Kirk und »Beam me up, Scotty!«-Style, direkt am Ziel seiner Wahl. Wäre das nicht einfach herrlich? Man hätte so viel Zeit gespart, die man gleich am Wunschort investieren könnte. Aber andererseits würde man auch viel verpassen, fiele die Zeit die man braucht, um von A nach B zu kommen, einfach weg. Ich mag es, morgens oder mittags die Taschen zu packen und mich auf den Weg zu machen – vorausgesetzt, es handelt sich um eine Anreise, die nicht länger als drei bis vier Stunden dauert. Bei allem, was darüber hinausgeht, schlägt die Vorfreude, die ich im Verlaufe der Anreise noch steigere, indem ich passende Musik anhöre, schnell in Langeweile um. Und: Ich genieße meist nur die Anreise. Bei der Abreise überfällt mich nämlich oft schon der Post-Veranstaltung-Blues, den ich für gewöhnlich nur dadurch in den Griff bekomme, dass ich im Geiste schon einmal die nächste Kurzreise plane. Ein Teufelskreislauf!
Es gibt bekanntlich viele Wege, die nach Rom – oder aber, in unserem Falle – nach Hamburg, Berlin oder London, führen. Welchen man nimmt, hängt ein wenig von der eigenen Persönlichkeit ab. Will man über den großen Teich, ist man in seinen Auswahlmöglichkeiten schon deutlich eingeschränkter. Da die Anreise per Schiff zwar
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