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Kleiner Musicalratgeber für Anfänger und Fortge

Kleiner Musicalratgeber für Anfänger und Fortge

Titel: Kleiner Musicalratgeber für Anfänger und Fortge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Milpauer
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dann sehe ich vielleicht die Stelle, an der die meterhohen Wolkenkratzer in den Himmel übergehen, aber nur vielleicht. Sicher bin ich mir da nicht. Wir – ein Teil meiner »Gang« und ich – sind auf dem Weg zu unserem Lieblings Food-Court schräg gegenüber von Macy’s, der uns am ersten Tag unseres Aufenthalts im Big Apple von einem netten Sicherheitsmann in eben demselben Kaufhaus empfohlen wurde. Im Nachhinein hätten wir den Mann küssen mögen für seinen exzellenten Tipp! Kaum betreten wir den Food-Court ist uns nämlich klar: Hier befinden wir uns im Frühstücks-Paradies: Links eine Milch-, Kaffee-, Obst- und Müslitheke, weiter hinten ein Tresen mit zwei freundlichen Köchen, die nur darauf warten, dass der geneigte Gast ihnen seine Frühstücksvorstellungen preisgibt. Es versteht sich von selbst, dass diese dann natürlich frisch zubereitet werden. Die Gewissensfrage heißt hier: »Pancakes, Omelettes or French Toast?« Selbstverständlich nicht nur in einer Geschmacksrichtung; nein, die kalorienträchtigen Leckereien können auf so viele verschiedene Arten und Weisen zubereitet werden, dass einem schier schwindlig wird. Dreht man sich nach rechts, fällt das Auge wiederum auf weitere Theken. An der hinteren werden Sandwichs nach Kundenwunsch frisch zubereitet, und alleine das Zuschauen dort lässt mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Dann fällt mein Blick auf die vordere Theke und ich erstarre ehrfürchtig: Cupcakes, Cupcakes, (gefühlte) hunderttausend Cupcakes! Von den aufgestapelten Cookies, die zwar nicht ganz Wolkenkratzerhöhe erreichen, aber schon verdammt nah dran sind, wollen wir erst gar nicht reden.
    Spätestens jetzt ist klar: Ich liebe New York! Klar, es ist laut und busy und belehrt jeden Großstädter eines Besseren, der schon München, Berlin oder Köln zur Rush-Hour für ziemlich »crowded« hielt. Denn New York ist keine Großstadt, sondern vielmehr eine Mega-Stadt. Ohnehin scheint die Stadt ohne Superlative kaum auszukommen: Alles ist hier groß, größer, am Größten; cool, cooler am Coolsten und trendy, trendiger, am Trendigsten!
    Selbstverständlich geht das auch in die andere Richtung, denn unser 3 Sterne Hotel ist nicht nur schäbig oder schäbiger als alle anderen Hotels, in denen wir jemals abgestiegen waren, sondern es ist definitiv am Schäbigsten: Der Putz blättert traurig von den Wänden, ominöse Flecken, von deren Herkunft wir absolut nichts wissen wollen, zieren den dunkelbraunsten Teppich den wir jemals gesehen haben, und das Bad… na ja, auch das Bad ist eine Klasse für sich. Kein Grund, hier ins Detail zu gehen und ein altes Trauma wieder zum Leben zu erwecken. Die Bemerkung meiner Freundin – übrigens stark euphemistischer Natur – trifft es da ganz gut: »Die Dusche ist nicht gerade ein Quell der Freude!« Und wo sie Recht hat, hat sie Recht.
    Aber wer kommt schon nach New York, um Zeit in seinem Hotelzimmer zu verbringen? Der »Big Apple« schläft bekanntlich nie, und auch wir haben vor, nur minimale Zeit für Erholung und Schlaf aufzuwenden. Schließlich gibt es so viel zu sehen! Nach nur knapp zwei Tagen, in denen wir zu Fuß kreuz- und quer durch die Stadt sind, die prachtvolle 5 th Avenue über das Rockefeller Center und die St. Patrick’s Cathedral hinauf bis zum Central Park erkundet haben, auf dem berühmten FAO-Schwarz-Piano herumgesprungen sind, den Broadway mit offenem Mund hinab geschlendert sind und vor dem verdienten Füße-hochlegen im Hotel noch kurz Power-Shopping bei Macy’s gemacht haben, ist sich eine weitere Freundin aus unserer Gruppe sicher: »Jetzt haben wir alles gesehen! Eigentlich könnten wir wieder heimfliegen!«
    Halt, werdet ihr jetzt berechtigterweise einwerfen, Frühstücksmarathon und Extreme-Sight-Seeing gut und schön, aber was ist denn nun mit den Theatern? Ich bekomme einen verträumten Gesichtsausdruck, wenn ich nur an die Theater denke… Aber first things first: Wir hatten von Zuhause aus keine Show vorgebucht und uns erst vor Ort um Karten gekümmert – etwas, was wir keinesfalls bereut haben. Wenn man mit der Gruppe fährt, kann es schon schwierig sein, alle Interessen unter einen Hut zu bringen, aber da wir ja alle Musicalitiker sind und daher mit Musical egal welcher Form und Richtung zufrieden sind, haben wir kein Problem: Als Erstes steht Green Day’s »American Idiot« auf dem Programm, was für kurze Zeit am Broadway läuft. Als Green Day-Fan ist das quasi Pflichtprogramm für eine Freundin und den

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