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Kleines Herz in Not

Titel: Kleines Herz in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Allan
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Und die knisternde Spannung zwischen ihnen… Er hatte sie auf die vergangene Nacht zurückgeführt, doch vielleicht hatte er sich geirrt, und es war etwas ganz anderes gewesen. Wenn er genau darüber nachdachte, passte alles nicht so ganz zusammen. Allie war einfach zu freundlich gewesen. Genau wie Kim, wenn sie etwas von ihm gewollt hatte. Eins hatte er schnell gelernt. Je netter Kim gewesen war, desto weniger hatte er ihr trauen können. War es mit Allie das Gleiche? Hatte sie ihn einwickeln wollen?
    "Sie hat nicht gesagt, dass sie mit Hannah wegfahren würde", bemerkte Zane.
    "Die Idee ist ihr auch erst beim Frühstück gekommen. Sie hat ihren Friseur angerufen und sich für den Nachmittag einen Termin zum Haareschneiden geben lassen. Und Hannah wollte unbedingt mit in die Stadt." Ruth nahm die Schürze ab und hängte sie an einen Haken. "Sie kommen bestimmt gleich zurück. Ich habe das Abendessen schon vorbereitet. Es steht im Ofen."
    Sie wollte hinausgehen, zögerte aber noch. "Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Allie passt schon auf Hannah auf. Falls sie auf die Taylors stoßen sollte, wird sie mit ihnen fertig, keine Angst."
    "Du hast wie immer Recht", antwortete Zane gespielt zuversichtlich. "Ich bin sicher, dass sie gleich kommen."
    Den Gefallen taten sie ihm allerdings nicht. Mehr als eine Stunde lang ging er unruhig auf der Veranda hin und her. Sein ungutes Gefühl verstärkte sich von Minute zu Minute. Warum hatte Allie ihm nicht Bescheid gesagt, dass sie mit Hannah in die Stadt fahren würde? Das war doch wohl nicht zu viel verlangt!
    Zu seiner Erleichterung fuhr Allie genau in diesem Augenblick die Einfahrt hoch und hielt vor dem Haus. Hannah saß im Kindersitz und winkte ihm fröhlich zu. Schnell ging er die Stufen hinunter zum Wagen. "Wo seid ihr gewesen?" Es klang schärfer, als er beabsichtigt hatte.
    Allie war gerade dabei, große Pakete aus dem Kofferraum zu nehmen. Sie blickte auf. "In Aspen. Hat Ruth dir das nicht gesagt? Seid ihr schon fertig mit dem Heu?"
    "Daddy, sieh mal, ich habe einen neuen Hut!"
    Lächelnd betrachtete Zane seine aufgeregte Tochter. Auf dem Kopf trug sie einen großen Jeanshut mit einer künstlichen Sonnenblume. "Den habt ihr wirklich gut ausgesucht", sagte er bewundernd. Neben Hannah lagen noch mehr Päckchen. "Was habt ihr denn da alles mitgebracht?"
    "Allie und ich waren einkaufen. Ich habe jetzt Sandaletten." Stolz zeigte das kleine Mädchen auf seine Füße.
    Er hob sie aus dem Sitz. "Habt ihr ganz Aspen leer gekauft?"
    "Fast. Es war toll, oder, Hannah?" erwiderte Allie, die die Arme voller Pakete hatte.
    "Ich hab gelbe Sandaletten und ganz viele neue Sachen für die Schule."
    "Schule?"
    "Vorschule", erklärte Allie. "Einmal die Woche." Wieso Vorschule? Zane schüttelte den Kopf. Was sollte das nun wieder heißen?
    "Da sind ganz viele andere Kinder, Daddy. Wir singen und spielen."
    "Davon weiß ich ja überhaupt nichts!"
    Allie gab ihm im Vorbeigehen einen Kuss auf die Wange. "Zufällig habe ich beim Mittagessen eine Freundin getroffen, und sie hat mich erst darauf gebracht. Sie leitet die beste Vorschule in Aspen und will Hannah aufnehmen. Dafür habe ich mich bereit erklärt, an diesem Vormittag zu unterrichten. Das wird bestimmt lustig, nicht, Hannah?"
    "Allie und ich gehen zur Schule!" Hannah hüpfte aufgeregt von einem Bein aufs andere.
    Zane zwang sich zur Ruhe. Er wollte seiner Tochter die Freude nicht verderben. "Du hättest mich vorher fragen sollen."
    "Ich habe es heute Morgen ja noch gar nicht gewusst. Die Gelegenheit ist wirklich günstig. Ich musste zusagen, bevor Darla ihre Meinung womöglich ändert. Für Hannah ist es viel einfacher, sich in der Schule zurechtzufinden, wenn sie vorher schon mit anderen Kindern zusammen war. Du willst doch auch das Beste für sie."
    "Was das Beste ist, entscheide immer noch ich!" antwortete er verärgert.
    Allie stellte die Pakete auf dem Verandatisch ab und blickte ihn an. "Hast du irgendetwas?"
    "Ja. Wie konntest du nur? Ich bin Hannahs Vater und…"
    "Sieh mal, Daddy! "
    "Was, zum…?" Ungeduldig drehte er sich zu seiner Tochter um und vergaß völlig, was er sagen wollte. Hannah hatte ihren Hut abgenommen und lächelte ihn fröhlich an. "Ich seh aus wie Allie."
    Zane glaubte, seinen Augen nicht zu trauen. Das konnte doch nicht wahr sein! Sein kleines Mädchen! Ihr wundervolles rotes Haar, ihre Locken - alles abgeschnitten! Sein wütender Aufschrei ließ die Pferde auf der Weide erschrocken

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