Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Kleines Herz in Not

Titel: Kleines Herz in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Allan
Vom Netzwerk:
Wieso stellte sie eigentlich Fragen, anstatt so schnell wie möglich von hier zu verschwinden?
    "Ihr erster Besitzer war ein kleiner Junge, der nicht wusste, was er überhaupt mit einem Pferd anfangen sollte. Sein Vater verkaufte sie dann an ein verwöhntes junges Mädchen, das der Meinung war, ein Fohlen sollte immer gehorchen - was natürlich nicht funktionierte, also setzte es Peitschenhiebe. Als das Mädchen schließlich genug hatte, verkaufte es Honey für ein Ei und ein Butterbrot an einen meiner Nachbarn, der sie seinem Pferdepfleger überließ. Der versuchte sie zu brechen, indem er ihr Angst machte und sie bestrafte. Ich habe sie durch Zufall entdeckt und wollte ihr noch eine Chance geben."
    "Du könntest doch mit ihr arbeiten." Allie wusste genau, dass Zane sehr gut mit Tieren umgehen konnte. Mit Menschen hingegen weniger - aber das stand auf einem anderen Blatt.
    "Du fängst an, und ich mache den Rest."
    Eigentlich wollte sie ablehnen, doch das Fohlen rührte ihr Herz. Wenn man es falsch anfing, wäre es für immer verloren.
    Es blieb ihr also nichts anderes übrig. Und mit Zane würde sie eben nicht mehr als nötig sprechen. Sie drehte sich um und ging zu ihrem Jeep. "Es wird aber lange dauern."
    "Dann hilfst du mir also?"
    "Mal sehen. Cheyenne ist im Augenblick ja in den Flitterwochen, und ich muss die Agentur allein führen. Ich werde versuchen, mir etwas freie Zeit zu verschaffen."
    "Ich habe schon gehört, dass du nicht mehr als Lehrerin arbeitest." Er schwieg einen Augenblick und erkundigte sich schließlich: "Soll ich dir für morgen ein Pferd zur Verfügung stellen?"
    "Nein, ich bringe Copper mit. Er ist genau der Richtige."
    "Möchtest du vielleicht noch einen Kaffee? Oder Limonade?" "Nein." Allie hatte nur einen Wunsch. Sie wollte ganz schnell weg.
    Er konnte sie nicht einfach gehen lassen. Nicht so. Schnell lehnte Zane sich an die Fahrertür und versperrte Allie den Weg. Es gab so viele Dinge, die er ihr sagen wollte. Wie sehr er sie vermisst hatte. Dass er es bereute, sie so verletzt zu haben. Und dass er sie über alles liebte.
    Aber er hatte einfach nicht den Mut, es ihr zu gestehen. So sagte er nur: "Wir kennen uns schon so lange, Allie. Könnten wir nicht wenigstens wieder Freunde sein?"
    "Nein." Kühl blickte sie ihn an. "Geh zur Seite, und lass mich einsteigen."
    "Bitte, Allie, ich möchte doch nur…"
    "Du solltest eigentlich wissen, dass man Geschehenes nicht ungeschehen machen kann."
    "Ich wollte dich nicht verletzen, Allie."
    "Ich habe es überlebt." Sie versuchte, ihn zur Seite zu schieben, aber er war zu stark für sie.
    Ihre Berührung ließ ihn erschauern. Er wollte es ihr erklären. Allie sollte es verstehen und ihm verzeihen. "Bitte hör mir zu. Du hast mir vorgeworfen, ich wäre wie dein Vater, genauso leichtsinnig und rücksichtslos. Du hast mir den Ring zurückgegeben und gesagt, dass du mich nie im Leben heiraten würdest." Sie hatte so überzeugt geklungen, dass er gar nicht erst versucht hatte, sie umzustimmen. Stattdessen hatte er sich ins Auto gesetzt und war zur nächsten Bar gefahren.
    "Ich war zornig und verletzt, und Kim hat mir zugehört. Ich habe nicht mit ihr geschlafen, um mich an dir zu rächen." Als er ihren ungläubigen Blick sah, lenkte er ein. "Na gut, vielleicht ja doch. Ich denke, ich wollte mir beweisen, dass es eine Frau gibt, die mich trotz all meiner Fehler liebt." Zane lachte bitter. "Und damit habe ich alles zerstört. Du hattest Recht. Ich war genauso unreif und verantwortungslos, wie du mir vorgeworfen hast."
    Allie machte sich nicht die Mühe zu widersprechen. Damit hatte er auch nicht gerechnet. "Und dann habe ich von Kim erfahren, dass sie von mir schwanger war. Ich konnte' sie schließlich nicht einfach sitzen lassen. Also habe ich sie geheiratet. Leider war unsere Ehe nicht gerade ein großer Erfolg, obwohl ich alles versucht habe, um Kim glücklich zu machen."
    "Warum erzählst du mir das? Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass es mich interessiert?"
    "Versuch doch, mich zu verstehen. Willst du denn nicht wissen, warum Kim und ich so unglücklich waren?"
    "Nein." Als sie um den Wagen herumgehen wollte, hielt Zane sie zurück, indem er ihren Arm umfasste.
    "Ich möchte, dass du mir zuhörst", sagte er eindringlich.
    Allie seufzte resigniert. "Na gut, wenn es unbedingt sein muss!"
    Ihr herablassender Tonfall konnte einen wirklich rasend machen! In diesem Augenblick war ihm alles egal. Er warf den letzten Rest gesunden Menschenverstand

Weitere Kostenlose Bücher