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Kleines Herz in Not

Titel: Kleines Herz in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Allan
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damit Zane nicht sah, wie traurig sie war. "Es geht mir nur um das Fohlen. Deine Tochter ist mir egal. Sie ist dein Problem."
    "Hannah ist kein Problem. Sie macht mir viel Freude, und ich bin glücklich, dass ich sie habe."
    Sie führte Copper in den Anhänger und hoffte inständig, dass Zane die Tränen in ihren Augen nicht bemerkte. Auch sie hatte früher von Kindern geträumt. Von ihrer Hannah. Doch jetzt war sie mit der rauen Wirklichkeit konfrontiert worden. Hannah war das Kind einer anderen Frau. "Wahrscheinlich werde ich morgen auch kommen. Du hast deiner Tochter gesagt, dass sie mich in Ruhe lassen soll. Ich würde vorschlagen, dass du dich ebenfalls an diesen Ratschlag hältst."
    Zane blickte sich suchend um. "Wo ist Hannah überhaupt? Komisch, dass sie nicht trotzdem einen Blick riskiert hat. Wahrscheinlich hat Ruth sie zum Essen gerufen. Ich sehe schnell einmal nach." Er wandte sich ab und ging ins Haus.
    Allie bekam Gewissensbisse, als sie daran dachte, wie streng sie zu dem Mädchen gewesen war, aber sie beruhigte sich schnell wieder. Sie hatte nun wirklich Besseres zu tun, als sich um eine verzogene Vierjährige zu kümmern, die ihren Vater mit Tränen und Schmollen dazu brachte, ihr alles zu erlauben.
    Plötzlich stellte sie fest, dass auch Moonie nicht am Auto auf sie wartete. Normalerweise gehorchte der Hund aufs Wort, und deshalb wunderte sie sich, dass er nicht zu sehen war. "Moonie, komm her. Wir wollen nach Hause!"
    Ein lautes Bellen ertönte. Allie blickte in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war, und entdeckte den Hund, der regungslos unter der großen Pappel stand. "Was ist los, Moonie?"
    Der Hund bellte wieder, drängender diesmal, und rührte sich nicht von der Stelle. Allmählich verlor sie die Geduld. Was war bloß los mit ihm?
    Daran war bestimmt dieses Mädchen schuld. Wahrscheinlich hatte sie ihn an den Baum gebunden und dort vergessen! Es war wirklich nicht zu fassen. Sie würde ihr gehörig die Meinung sagen! Aufgebracht ging Allie zum Baum hinüber. Plötzlich sah sie einen blauen Farbtupfer neben Moonie liegen, und da wusste sie, dass etwas nicht stimmte.
    Zanes Tochter lag zusammengekrümmt unter der Schaukel und blickte sie mit tränenüberströmtem Gesicht an. "Mein Arm tut so weh", sagte sie schluchzend. Erschrocken kniete Allie sich neben sie.
    "Hannah?" rief Zane laut.
    "Sie ist hier - bei der Schaukel!" Hoffentlich hat sie sich nichts gebrochen, dachte Allie. Sie würde es sich nie verzeihen.
    Zane kam im Rekordtempo angelaufen. Er kniete sich neben seine Tochter und hob sie vorsichtig hoch. "Es ist alles in Ordnung, Liebes. Daddy ist da. Wie ist das denn passiert?"
    "Ich hab ganz hoch geschaukelt, damit ich Allie und Honey besser sehen kann, und dann bin ich plötzlich runtergefallen." Hannah lächelte ihren Vater tapfer an. "Aber ich war doch brav, Daddy, oder? Ich hab geschaukelt, so wie Allie es mir befohlen hat."

3. KAPITEL

    Obwohl Zane ihr mit keinem Wort die Schuld gegeben hatte, machte Allie sich die größten Vorwürfe. Sie wusste genau, dass sie für Hannahs Unfall die Verantwortung trug, weil sie ihr befohlen hatte, sie in Ruhe zu lassen und zu schaukeln.
    Unglücklich saß sie im Wartezimmer der Notaufnahme. Als die Tür aufging, blickte Allie auf und sah ihre Schwester Greeley, die sich gleich darauf neben sie setzte und fragte: "Wie geht es ihr?"
    "Sie hat sich den linken Arm gebrochen. Wenigstens ist der Bruch nicht so schlimm. Im Augenblick bekommt sie einen Gips. Woher wusstest du eigentlich, dass ich hier bin?"
    "Von Mom. Nachdem du sie informiert hattest, hat sie mich über Handy angerufen. Da ich sowieso in Aspen zu tun hatte, bin ich hergekommen. Und damit du beruhigt bist: Ich bin schnell bei Zane vorbeigefahren und habe Moonie mitgebracht. Er ist bei mir im Wagen. Ist alles in Ordnung, Allie? Mom hat gesagt, dass du am Telefon ziemlich aufgeregt warst."
    "Ich bin an allem schuld", antwortete Allie bedrückt, und ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    "Wieso? Hast du sie etwa geschubst?" Greeleys Versuch, sie etwas aufzuheitern, scheiterte kläglich.
    "Natürlich nicht. Ich habe ihr nur befohlen, dass sie mich in Ruhe lassen und schaukeln gehen soll. Und nur deswegen ist sie gefallen."
    "Hat Zane dir Vorwürfe gemacht?"
    "Er hat nichts gesagt, aber er gibt mir bestimmt die Schuld, das weiß ich genau. O Greeley, ich wollte doch nicht, dass ihr etwas passiert."
    Greeley nahm tröstend Allies Hand. "Das weiß ich doch."
    "Tatsächlich?

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