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Kleines Herz in Not

Titel: Kleines Herz in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Allan
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geworden, dass von ihrer Welt nur noch ein Scherbenhaufen übrig geblieben war. Sie hatte Zane verflucht und ihn auf jede erdenkliche Art beleidigt. Und als ihr keine Beschimpfungen mehr eingefallen waren, hatte sie sich den Ring vom Finger gestreift und ihn ihm vor die Füße geworfen. Zane hatte mit gesenktem Kopf alles über sich ergehen lassen. Schließlich hatte er sich schweigend gebückt, den Ring aufgehoben und war davongefahren.
    Am nächsten Tag hatte er Kimberley Taylor geheiratet.
    Doch darum ging es jetzt nicht. Sie, Allie, wollte dem Fohlen helfen, nur deswegen war sie auf dem Weg zu Zanes Ranch.
    Eigentlich hätte sie sofort wissen müssen, wer der Vater des kleinen Mädchens war, denn die Ähnlichkeit mit Zane war trotz des roten Haars, das Hannah anscheinend von ihrer Mutter geerbt hatte, nicht zu übersehen.
    Als Allie die Auffahrt hochfuhr, entdeckte sie als Erstes das Kind, um das ihre Gedanken immer wieder kreisten.
    Hannah saß auf einer Schaukel, die an einem Ast einer großen Pappel angebracht war. Als sie ihren Wagen sah, sprang sie herunter und winkte aufgeregt.
    Auch das noch, dachte Allie frustriert. Sie wollte sich um das Fohlen kümmern und nicht um das Kind dieser Frau! Es war wohl am besten, Hannah einfach zu ignorieren. Allie parkte vor dem Haus, stieg aus und holte Copper aus dem Anhänger.
    "Hallo."
    "Hi", antwortete Allie kurz angebunden. Hoffentlich würde es Hannah abschrecken.
    "Daddy hat gesagt, ich soll dich nicht stören."
    "Stimmt."
    "Wie heißt der Hund?" Hannah hatte Moonie entdeckt und gleich begonnen, ihn zu kraulen.
    "Moonie. Eigentlich solltest du wissen, dass man keine fremden Hunde streichelt."
    "Ich hab keine Angst. Er mag mich."
    Allie befahl Moonie, beim Anhänger zu warten, und nahm Coppers Zügel. Dann führte sie das Pferd zur Weide. Leider hatte sie Hannah durch ihre Unfreundlichkeit nicht abschrecken können. Sie lief neben ihr her und redete wie ein Wasserfall.
    "Wie heißt dein Pferd? Meins heißt Honey, aber das weißt du ja schon. "
    Allie blickte Hannah streng an. "Dein Daddy hat dir doch eingeschärft, dass du mich nicht stören sollst. Geh schaukeln, und lass mich in Ruhe."
    Das Fohlen stand inmitten der Herde. Sie ritt langsam an die Pferde heran. Eine graue Stute begrüßte sie mit einem Wiehern, das Copper gleich erwiderte. Die Tiere waren an Reiter gewöhnt, deshalb wurden sie auch nicht unruhig, als Allie sich ihnen immer weiter näherte. Und diese Ruhe übertrug sich auch auf das Fohlen. Geschickt lenkte Allie die Herde zu dem offene n Tor, das zur Koppel führte. Gehorsam ging ein Pferd nach dem anderen hindurch, bis nur noch das gescheckte Fohlen übrig blieb.
    Sie schloss das Tor und ritt mit Copper im Kreis herum - erst langsam, dann immer schneller. Dabei sprach sie leise und beruhigend auf Honey ein. Honey zögerte, doch es dauerte nicht lange, bis sie neugierig wurde und hinter Copper hertrottete.
    Allie brachte ihr Pferd zum Stehen und wartete, bis das Fohlen auf gleicher Höhe war. Dann streichelte sie Coppers Mähne und Flanken. Dabei kam sie Honey mit der Hand immer näher, berührte sie allerdings nicht. Zuerst scheute das Tier bei jeder Bewegung, aber es dauerte nicht lange, dann hatte es sich daran gewöhnt.
    Sie führte Copper nach dieser kurzen Pause wieder im Kreis herum, und das Fohlen folgte ihnen brav. Schließlich lenkte sie Copper zum Tor. Als sie es öffnete, nutzte Honey die Chance und galoppierte blitzschnell auf die Koppel. Sie schloss sich jedoch nicht gleich der Herde an, sondern blieb noch einen Moment stehen und sah zu ihnen herüber. "Das war gar nicht so schlimm, oder?" fragte Allie lächelnd.
    "Du hast wirklich eine Engelsgeduld, und es gibt sicher nicht viel, was dich aus der Fassung bringt", sagte eine Männerstimme. Allie zuckte zusammen. Sie hatte Zane nicht kommen hören. Schweigend saß sie ab und führte Copper zum Anhänger.
    Als Zane dem Pferd den Sattel abnehmen wollte, schüttelte sie energisch den Kopf. "Ich kann mich allein darum kümmern, und ich will deine Komplimente nicht. Und außerdem mag ich es nicht, wenn du mich bei der Arbeit beobachtest. Wenn du mir nicht traust, dann trainier Honey doch allein."
    "Ich habe dich nicht beobachtet. Ich wollte mit dir sprechen."
    "Aber ich nicht mit dir."
    "Ich möchte mich noch einmal dafür bedanken, dass du dich um das Fohlen kümmerst. Du machst Hannah damit sehr glücklich."
    Glücklich! Schnell drehte Allie sich um und beschäftigte sich mit Copper,

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