Kleines Herz in Not
leidige Angelegenheit endlich ein Ende findet. Und ich habe auch Sean Doyle zu diesem Test überredet. Was soll ich denn noch machen? Die Liebe ist manchmal ganz schön kompliziert." Cheyenne lächelte.
"Ich spreche nicht von Liebe, sondern von Vertrauen. Das Problem ist, dass Zane nicht dazu bereit ist. Er denkt tatsächlich, dass ich ihm und seiner Tochter Schaden zufügen will. Ich kann es nicht fassen. Warum erkennt er nicht die Wahrheit?"
Cheyenne legte tröstend den Arm um sie. "Du musst Geduld mit ihm haben. Er ist ein gebranntes Kind. Kim hat ihn belogen und betrogen. Sie hat ihn sogar davon überzeugt, dass Hannah nicht seine Tochter ist. Das war ein schwerer Schlag für ihn. Er liebt das kleine Mädchen heiß und innig."
"Ich bin nicht Kim Taylor."
"Das weiß ich, Allie, aber du musst auch Zane verstehen. Greeley hat mir erzählt, du hättest im Krankenhaus einige unschöne Dinge gesagt. Und Zane hat es gehört. Du hast zugestimmt, ihn zu heiraten, und hättest dann beinah die Hochzeit platzen lassen. Was soll er denn davon halten? Und du hast zugegeben, dass du ihn geheiratet hast, um dich an ihm zu rächen. Es ist doch klar, dass er dir nicht traut. Lass dir einen Rat geben: Es gibt wichtigere Dinge im Leben als verletzten Stolz." Sie zögerte einen Augenblick und fügte schließlich hinzu: "Und Rache." Dann wandte sie sich Greeley zu. "Ich finde, wir haben Allie jetzt genug bedrängt. Kommst du mit nach draußen? Ich wollte Kristy noch fragen, wie sie das Kinderzimmer eingerichtet hat. In vier Wochen ist es bei ihr so weit. Sie muss schon furchtbar aufgeregt sein."
Die beiden Schwestern gingen hinaus. Nachdenklich blickte Allie ihnen hinterher. Ein Baby, dachte sie. Als sie verlobt gewesen waren, hatten Zane und sie stundenlang über die Anzahl der Kinder diskutiert, die sie einmal haben wollten - wie viele Mädchen und Jungen, welche Namen sie ihnen geben und welche Bücher sie ihnen vorlesen wollten…
Aber dieser Traum war wie eine Seifenblase zerplatzt. Sie würde nie Zanes Kinder im Arm halten. Sobald er Gewissheit hatte, dass er wirklich Hannahs Vater war, würde Zane auch ohne sie zurechtkommen.
Umso besser, dachte Allie. Sie hatte sowieso nicht vorgehabt, bei ihm zu bleiben. Energisch rief sie sich zur Ordnung. In der Küche zu stehen und zu grübeln brachte überhaupt nichts. Sie hatte Gäste, die auf sie warteten. Die Steaks mussten gegrillt werden. Hoffentlich war Zane so weit. Allie ging nach draußen und blickte sich suchend um. Er kämpfte gerade mit dem Grill. Sean Doyle stand neben ihm. Dass die beiden keine Freunde waren, war unübersehbar.
Schnell ging sie zu den beiden Männer hinüber. Sie waren so mit sich beschäftigt, dass sie sie nicht bemerkten.
"Ich werde Ihnen Hannah nicht überlassen", sagte Sean kühl.
"Irgendein Reporter könnte Wind von der Sache bekommen und Nachforschungen anstellen. Ich würde dann als Rabenvater dastehen. Das wäre ganz schlechte Publicity."
"Hier geht es um Hannah und nicht um Ihre Karriere." Zanes Stimme war eisig. "Meine Tochter braucht mich." Er machte eine Pause und fügte schließlich leise hinzu: "Und ich sie."
"Es tut mir ja Leid, Peters, das können Sie mir glauben. Das Ganze ist nicht Ihre Schuld. Aber ich muss an mich denken. Für Sie ist es keine Katastrophe, wenn ich Hannah großziehe. Sie haben doch Allie. Bestimmt werden Sie noch viele Kinder haben. Ich nicht, denn ich habe mich vor einigen Jahren sterilisieren lassen. Sie werden Hannah nicht einmal vermissen, da bin ich sicher."
Zane straffte sich und funkelte Sean Doyle wütend an. "Sie haben gerade bewiesen, was für einen lausigen Vater Sie abgeben würden. Hannah ist durch nichts zu ersetzen, schon gar nicht durch Allie."
Sie, Allie, musste unwillkürlich ein Geräusch gemacht haben, denn er drehte sich zu ihr um. Sean Doyle flüsterte etwas Unverständliches und ging schnell davon. Stumm sahen Zane und sie sich an. Und dieses Schweigen sagte mehr als alle Worte.
8. KAPITEL
So sehr Zane es auch versuchte, er konnte Allies Gesichtsausdruck nicht deuten. War es Traurigkeit? Schmerz? Da sieht man es wieder, dachte er, ich kann mich einfach nicht in andere Leute hineinversetzen. Es konnte nur Hass sein. Sie konnte ihn nicht ausstehen, und sie hatte auch sicher nicht vor, ihm ein Kind zu schenken. Ganz im Gegenteil, sie wollte ihm das Einzige wegnehmen, an dem ihm wirklich etwas lag: seine Tochter. Da hatte sie die Rechnung aber ohne ihn gemacht. "Wenn du ein Kind
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