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Kleines Herz in Not

Titel: Kleines Herz in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Allan
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hättest, dann wüsstest du, was ich jetzt durchmache. Glaubst du wirklich, Hannah ist wie eine Batterie, die bei Bedarf ersetzt werden kann?"
    Allie zuckte zusammen, als sie die Kälte in seiner Stimme hörte. Schweigend wandte sie sich ab.
    Zane blickte ihr mit zusammengekniffenen Augen nach. Was war bloß in ihn gefahren? Er kannte sich selbst nicht wieder. Seine Grausamkeit erschreckte ihn. Was brachte es denn, wenn er Allie Schmerz zufügte? Nichts! Am liebsten hätte er sie zurückgerufen, um sich zu entschuldigen, doch es wäre eine Lüge gewesen. Hannah war durch nichts zu ersetzen.
    Er hatte Allie noch nie angelogen, und er würde auch jetzt nicht damit anfangen. Ehrlichkeit war das Einzige, was sie noch miteinander verband. Heute geht es um Hannah, dachte er. Es war ihre Feier, und er durfte sie nicht verderben. Er rang sich ein Lächeln ab und ging zu den Gästen zurück, die immer noch auf der Veranda saßen - mit Ausnahme von Worth und Greeley, die nirgends zu sehen waren.
    "Komm her, Zane", befahl Cheyenne, als sie ihn entdeckte. "Stell dich neben Allie. Und dann schließt bitte die Augen."
    "Was?" meinte Zane verblüfft und sah Allie dabei an. Sie lächelte flüchtig.
    Anscheinend wusste sie, was ihre Familie plante, und es schien ihr genauso wenig zu gefallen wie ihm. "Zane! Mach endlich die Augen zu!" Es gab nur eine Möglichkeit, des Rätsels Lösung zu erfahren. Er musste gehorchen.
    "Seid ihr fertig?" Worth' Stimme kam von weither.
    Was geht hier vor? fragte sich Zane gespannt.
    Irgendetwas schepperte und polterte. Gleich darauf hörte er ein lautes metallisches Geräusch, das sich dem Haus näherte.
    Jemand umfasste seinen Arm. "Du musst die Augen geschlossen halten", flüsterte Cheyenne ihm ins Ohr. "Vorsicht, Stufe." Er hörte, wie Thomas Allie die gleichen Anweisungen gab.
    "Warte, Daddy, ich helf dir." Hannah nahm ihn bei der Hand, und Zane verspürte ein plötzliches Glücksgefühl. Seine Tochter liebte ihn. Sie waren eine Familie. Keiner würde sie trennen können. Er würde mit allen Mitteln um Hannah kämpfen.
    "Jetzt dürft ihr hinsehen." Cheyenne klatschte laut in die Hände.
    Gespannt gehorchte Zane und erblickte ein großes Gebilde aus angerosteten, zusammengeschweißten Metallteilen.
    "Euer Hochzeitsgeschenk", sagte Greeley schüchtern.
    "O Greeley, es ist wunderschön." Allie betrachtete bewundernd das riesige Etwas. Ihre Schwester hatte sich von klein auf für Technik interessiert, und jedes Mal, wenn es auf der Double Nickel Ranch etwas zu reparieren gab, war Greeley zur Stelle.
    Auch Zane wusste, dass seine Schwägerin Schrott zusammenschweißte und das Ergebnis dann als Kunst bezeichnete. Darüber konnte man sicherlich geteilter Meinung sein. Er jedenfalls sah nur einen unförmigen Metallhaufen.
    Ihm war klar, dass die anderen auch von ihm ein Lob erwarteten. Während er zusammen mit Allie um das Ding herumging, zermarterte er sich den Kopf, aber ihm fiel nichts Höfliches ein. Er betrachtete das Ungetüm und hoffte inständig, dass er noch eine rettende Idee haben würde. Und plötzlich nahm das Gebilde vor ihm konkrete Formen an. "Es ist ein Pferd."
    Die anderen sahen ihn an, als wäre er ein Idiot. Zane betrachtete Greeleys Geschenk genauer. Es war nicht ein Pferd, sondern drei. Zwei große und ein kleines. Die großen Pferde hatten das kleine schützend in die Mitte genommen. Zane atmete tief durch. Er schaffte es nur mit großer Willensanstrengung, seinen Schmerz zu verbergen. So hätte es sein sollen, doch es war ganz anders gekommen. "Vielen Dank, Greeley", brachte er schließlich heraus, "es gefällt mir gut."
    "Gut!" rief Allie. "Es ist einfach wundervoll." Sie strich über das kleine Pferd. Zane fragte sich, ob die anderen auch merkten, dass ihre Stimme bebte. Anscheinend hatte sie nicht von dieser so genannten Überraschung gewusst und war genauso verblüfft wie er.
    "Diese Skulptur ist ein Geschenk für euch drei." Greeley gab Hannah einen Kuss auf die Wange. Sie blickte ihn an. "Willst du gar nicht wissen, wie ich sie genannt habe?"
    Er wollte es nicht hören. Aber die erwartungsvollen Gesichter der anderen Gäste zeigten ihm, dass er keine andere Wahl hatte. "Wie denn?" fragte er rau.
    "Hannahs Familie." Greeley sah ihn herausfordernd an. Ich darf mir nichts anmerken lassen, dachte Zane bedrückt. Hier ging es um Hannah, und nichts durfte ihr die Party verderben. Die anderen würden es schon früh genug erfahren.
    Sean Doyle würde sicherlich eine Pressekonferenz

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