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Kleines Herz in Not

Titel: Kleines Herz in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Allan
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Brief."
    "Wieso? Du weißt doch, was drinsteht."
    "Allie!"
    "Zane!" konterte sie im gleichen Tonfall und versteckte den Brief hinter ihrem Rücken. "Ich soll dich in Ruhe lassen? Auch gut." Sie drehte sich um und ging zum Haus zurück. Für den Schrecken, den er ihr eingejagt hatte, sollte er ruhig ein bisschen zappeln!
    Aber Zane war schneller als sie. Er holte sie noch auf der Veranda ein und hielt sie fest. Vergeblich versuchte sie, sich aus seinem Griff zu befreien. Er nahm ihr den Brief aus der Hand und begann zu lesen.
    "Ich bin tatsächlich Hannahs Vater!" rief er ungläubig. "Hier steht es schwarz auf weiß. Kim hat gelogen."
    "Das habe ich dir doch gleich gesagt!" Allie schüttelte tadelnd den Kopf, doch als sie sein strahlendes Gesicht sah, war sie ihm nicht länger böse.
    "Ich kann es nicht glauben, Hannah ist wirklich meine Tochter." Zane lachte befreit. "Ich habe mir ganz umsonst Sorgen gemacht." Er ließ sie los, nahm seinen Hut ab und warf ihn hoch in die Luft. "Meine Tochter!" rief er und tanzte außer sich vor Freude über den Hof. "Meine, meine, meine!" Dabei kollidierte er mit dem Zaun, was ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zurückbrachte. Er wandte ihr den Rücken zu, umklammerte mit beiden Händen den Pfosten, und seine Schultern begannen zu beben.
    Vor fünf Jahren wäre sie zu ihm gegangen, hätte ihn in die Arme genommen und sich mit ihm gefreut. Damals hatten sie alles geteilt - ihre Gedanken, ihre Freuden und auch ihre Sorgen. Jetzt verband sie nichts mehr.
    Traurig wandte Allie sich ab und ging ins Haus zurück.
    Allie stand am Schlafzimmerfenster und blickte starr hinaus in die Nacht. Ein Blitz zuckte über den Himmel, und gleich darauf folgte ein leises Donnergrollen.
    "Anscheinend gibt es gleich ein Gewitter."
    Sie hatte Zane nicht hereinkommen hören. "Ja", antwortete sie, drehte sich aber nicht um. In diesem Moment fühlte sie sich deplatziert wie noch nie in ihrem Leben. Sie war nicht in der Lage gewesen, den glücklichsten Moment in seinem Leben mit ihm zu teilen. Das zeigte deutlich, wie tief die Kluft zwischen ihnen geworden war. Sie würden nie wieder zueinander finden. Es war aus und vorbei. Alle Gefühle waren erloschen. Zane würde bald nur noch der Vergangenheit angehören. Warum konnte sie, Allie, sich darüber bloß nicht freuen? Das hatte sie doch immer gewollt.
    Zane stellte sich neben sie ans Fenster. "Ich hätte es Hannah so gern erzählt."
    "Das kann ich mir vorstellen." Er hatte seine Tochter während des Abendessens nicht aus den Augen gelassen. Und als sie aus Versehen ihre Milch verschüttet hatte, hatte er sie auf die Stirn geküsst und ihr gesagt, dass er sie über alles liebte.
    "Ich werde mit ihr darüber sprechen, wenn sie älter ist." Nachdenklich blickte er hinaus in die Dunkelheit. "Sie sollte Bescheid wissen. Vielleicht nicht über alles, denn ich möchte nicht, dass sie schlecht von ihrer Mutter denkt. Aber nachher hört sie irgendein böses Gerücht, und dann…"
    "Das brauchst du ja nicht heute zu entscheiden", erwiderte Allie, als er verstummte.
    "Doyle hat angerufen. Er hatte mit Kim ein Verhältnis, als er hier in Aspen einen Film gedreht hat. Dass Kim zu der Zeit auch mit mir geschlafen hat, hat er damals nicht gewusst. Und da der Zeitpunkt genau stimmte, war Doyle sich sicher, dass Hannah seine Tochter ist."
    "Wahrscheinlich hatte nicht einmal Kim eine Ahnung, wer Hannahs Vater war. Immerhin hatte sie mit dir und Sean geschlafen… Sie hat also nicht unbedingt gelogen."
    Zane nickte. "Als Doyle sich nicht scheiden lassen wollte und sie sitzen ließ, wandte sie sich mir zu. Arme Kim. Sie hatte sich so viel versprochen, und am Ende hat sie nichts bekommen. Aber sie hat mir mein kleines Mädchen geschenkt." Er berührte ihre Schulter und ließ die Hand gleich wieder sinken. "Und dir habe ich es zu verdanken, dass Hannah jetzt bei mir bleiben kann."
    "Die Wahrheit wäre so oder so ans Licht gekommen."
    "Du warst von Anfang an überzeugt, dass Hannah meine Tochter ist." Sie würde nie zugeben, dass auch sie gefürchtet hatte, sie könnte sich irren. "Die Ähnlichkeit zwischen euch beiden ist einfach zu groß."
    "Ich habe vorhin meine Eltern angerufen und ihnen die gute Nachricht mitgeteilt. Meine Mutter erinnert sich dunkel daran, dass die Mutter ihres Großvaters rot gelocktes Haar gehabt haben soll. Leider gibt es nur ein Schwarzweißfoto von ihr."
    Warum war sie bloß so traurig? Sie hatte doch Recht gehabt. Allerdings machte es sie auch nicht

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