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Kleines Lexikon psychologischer Irrtümer - von Abhängigkeit bis Zwangsneurose

Kleines Lexikon psychologischer Irrtümer - von Abhängigkeit bis Zwangsneurose

Titel: Kleines Lexikon psychologischer Irrtümer - von Abhängigkeit bis Zwangsneurose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gütersloher Verlagshaus
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der ersten Spalte und verknüpfen es – nach entsprechender orthographischer Korrektur – mit einem ebenso beliebigen Wort aus der zweiten bzw. dritten Spalte. Es stehen Ihnen nun 729 exakte wissenschaftliche Bezeichnungen für irgendein komisches Verhalten parat, welches Ihnen nicht so ganz in den Kram passt.
    primär
neurotisch
Störung
biografisch
libidinös
Konflikt
post
dissoziative
Erkrankung
spontan
sexualisiertes
Problem
früh
komplizierte
Belastung
spät
alkoholassoziiert
Syndrom
grenzwertig
komplexe
Symptomkonstellation
initial
fokussierte
Verbitterung
sekundär
überwertig
Trauma
    Hitliste der dümmsten Therapeutensprüche  – und was sie in Wahrheit bedeuten
    Platz 10: »Das braucht Zeit.«
    Schon wieder so einer, der nicht kapiert, dass das Universum sich nicht nach seinen Bedürfnissen richtet. Da kann ich schon jetzt, nach der ersten Therapiestunde, den Verlängerungsantrag diktieren.
    Platz 9: »Wozu ist das Problem da?«
    Aus dem Munde des Therapeuten ist die Bedeutung dieses Satzes doch ganz klar: Wieso sollte ich mir die Mistprobleme der Patienten anhören? Die sollen doch selbst sehen, wie sie mit ihrem Partnerschafts-, Familien- und Arbeitsstress klarkommen. Schließlich bin ich schon genug damit beschäftigt, meine eigene Familie und in erster Linie mich selbst zu therapieren.
    Platz 8: »Horchen Sie in sich hinein.«
    Aber so richtig intensiv. Und wenn Sie in die Asche der abgefackelten Erinnerungen ordentlich hineinblasen, dann werden Sie schemenhaft die verzehrende Glut eines Missbrauchs erkennen. Mithilfe des Psychotraumatologen
werden Sie dann ganz klar erkennen, dass Sie schon bei der Taufe vom Pfarrer unsittlich berührt wurden.
    Presse informieren, outen, vor’s Gericht ziehen, das ist die säkularisierte Trinität von heute.
    Platz 7: »Gehen Sie achtsam mit sich um.«
    Hören Sie CDs mit Entspannungsmusik, trinken Sie 1,5 bis 2 Liter Wasser täglich, essen Sie nicht nach 18.00 Uhr, und messen Sie dreimal täglich Ihren Blutdruck. Meditieren Sie zusätzlich.
    Mit anderen Worten: Langweilen Sie Ihre Mitmenschen zu Tode. So gehen Sie achtsam mit sich um und werden ganz nebenbei ein Meister in der Formulierung dessen, was nicht geht, ein erhabener Deserteur der Anforderungen.
    Platz 6: »Die Lösung zum Problem haben Sie bereits in sich.«
    Oh, wie ist das schön. Ich brauche mir um meine Patienten keine weiteren Gedanken machen. Schwitzen dürfen die Kollegen in der Chirurgie, das ist nichts für mich. Der Patient wird schon selbst seinen Weg finden. Eine Umformulierung hier, ein bisschen Psycho-Bla-Bla da, und ich kann mich ganz meinen eigenen Fantasien hingeben. Wo soll’s eigentlich in den nächsten Urlaub hingehen?
    Platz 5: »Achten Sie auf Empfindungen von Druck, Spannung oder Ermüdung.«
    Hier duftet der Weihrauch des Burn-outs. Dieser Satz wird vom Patienten der Luxusmedizin so gerne angenommen wie der Champagner zum Lachs-Blini.
    Tenor: Nur ja kein Stress. Ziel ist der Arbeitsplatz als Wohlfühloase im Wolkenkuckucksheim der Psychoratgeber.
    Platz 4: »Atmen Sie bitte weiter.«
    Der intellektuelle Höhepunkt der therapeutischen Kreativität. Ja, was soll er schon anderes machen, der arme Patient. Die Luft anhalten, bis der vielgepriesene Schalter im Kopf durch akuten Sauerstoffmangel umgelegt wird?
    Wenn solch tiefgründige Sätze fallen, hilft nur eins: Augen und Ohren fest verschließen und an die Kindheit denken, als Omi noch sagte: Und wenn du meinst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.
    Und immer schön weiteratmen …
    Platz 3: »Entspannen … Loslassen.«
    Heißa, die Fantasiereise im Meditationsraum der Psychoklitsche kann endlich beginnen. Schön die Äuglein zumachen, die Horror-Szenarien der Ursprungsfamilie in den Rinnstein des Vergessens fließen lassen, und wenn die Regenwolken endlich einem blauen Himmel Platz gemacht
haben, dann kommt Mr. Perfect und führt uns in die Harmonie von Rosamunde Pilcher.
    Mit dem therapeutischen Geflöte von Entspannen und Loslassen kommen Sie in der Realität nicht allzu weit, denn diese ist, wie bekannt, fies, schmutzig und gemein. Wer nach der Entspannung aus der Sitzung zuhause den Briefkasten öffnet und Mahnungs- und Anwaltsschreiben sieht, der kann sich das Entspannen- und Loslass-Gefasel sonst wo implantieren. Denn dann heißt das Motto: Anspannen und Zupacken.
    Platz 2: »Sie träumen und Sie assoziieren so schön.«
    Baby, dein Outfit passt hervorragend zu der Feng-Shui-Einrichtung meiner

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