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Klemperer, Viktor

Klemperer, Viktor

Titel: Klemperer, Viktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Tagebücher
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Zur Negerfrage berichtet er: der Süden lehnt ab, der Norden gibt ihnen immer mehr Positionen u. Bildung, lehnt aber ihre gesellschaftliche Gleichberechtigung u. Vermischung mit ihnen ab. In Wirklichkeit bekomt die Negerfrage durch diese vage humanitär unklare Politik der Heranbildung u. wirtschaftlichen Stärkung einer farbigen Intelligenz erst ihre ganze tragische Gefahr 93 Es gibt nur ein entweder-oder. Entweder absolut gleich u. freie Vermischung wie in Brasilien oder den Gewaltweg des Klu Klux Klan 94. Eigene Position bezieht Roß hier nicht . Er verlangt nur Consequenz u. meint, USA sei in der Einwanderungsfrage vorsichtig geworden, weil es an seinem Negerproblem genug habe. – In dem anschließenden Stück: USA u. Japan sympathisiert er einigermaßen mit Japan, hält jedenfalls Kaliforniens Schroffheit für unzweckmäßig und das Gentlemans agreement 3 der Washi Washingtoner Regierung für vernünftiger. Er betont, es liege kein eigentlicher Grund zu einem künftigen Kriege zwischen USA u. Japan vor, sie seien gegenseitig ihre besten Kunden. Auch hier betont Roß, USA lehne die Gelben ab, weil es am Negerproblem genug habe. Roß selber zeigt sich wieder im Punkt der Mischungsfrage sehr vorsichtig. In Argentinien u. Chile sei die Mischung spanisch-indianisch geglückt: eine starke, gesunde u. intelligente Rasse 100. In Brasilien mische man Weiß u. Schwarz: Man wird das Ergebnis abwarten müssen. Im Punkte des Gentlemans agreements von 1908 4 betont er, was nachher im Japanabschnitt central steht: Die Japaner wollen als weiße, als europäische oder westliche Macht geachtet sein.
    II Der Pazifik . Die Amerikaner verstehen sich auf die Plakat- u. Reklamepsychologie 50. Und sie haben nun einmal eine Vorliebe für Superlative 71. Dagegen: Die Japaner verstehen sich nicht auf Propaganda u. Stimmungsmache, ebensowenig wie die Deutschen. 203 (!! Allgemeine Meinung u. Klage nach dem Krieg!!) –
    Das Auto spielt in USA soziologische Rolle; der Arbeiter hat es auch, so braucht er dem Unternehmer nicht neidisch zu sein. (Ähnliches hat * Hitler versucht. Volkswagen. Betrug dabei!!) 81 sq II Der Pazifik .
    Hawaii seit 1898 an die USA. angeschlossen. Seebad u. Gibraltar im Pazifik. Japanische Zeitungen auf Hawaii bringen den japanischen, chinesischen u. hawaiischen Kulis in einfachster Formel die Lehre * Karl Marx bei als Todfeindschaft zwischen dem Kapital, das der weiße Mann ist, u. der Arbeit, dem fronenden Farbigen. 115
    III Japan .
    Das Stimmungsbild, das eigentliche Feuilleton, das Privatleben, das rein Menschliche bringt * Katz ungleich besser. Aber * Roß arbeitet das Politische, das Weltwirtschaftliche klar heraus.
    Japan will westlich sein, nicht Vormacht Asiens, sondern weiße Großmacht, amerikanisch-europäisch. Die Japaner haben brennenden Nationalstolz, aber kein Rassegefühl. Im Gegenteil, sie möchten nicht nur die europäische Zivilisation annehmen, sondern selbst Europäer werden. Viele behaupten sogar arische Elemente im Blut zu haben. Es ist durchaus nicht ausgeschlossen, daß versprengte normannische Volksteile über Sibirien u. Korea nach Japan gekomen sind, es gibt unter den Japanern einen fast südeuropäischen Typus. 196/97.
    Eine patriotische Strömung arbeitet der Europäisierung entgegen. Angst vor dem Communismus, Ethik des alten Japans, der Treue zum Kaiser!
    Hat man Raumnot? Ja u. nein. Ginge man zur Viehwirtschaft, zu europäischer Ernährung über, u. hielte man sich nicht vor allem an die warmen Gegenden, so käme man aus. Aber Volksnahrung ist Reis u. Fisch, der Reis reicht nicht, u. man sucht immer weitere Fischgründe.
    Was sind die Grundlagen zur Großmacht? Eigentlich nur der Geltungswille! Ez Erz, Kohle, Öl hat man sich erst kolonial erobern müssen!
    Japan ist um 1925 in Umschichtung begriffen; starkes Proletariat – die alte Ethik versinkt, (die europäische fehlt noch). Äußeres Beispiel: der Japaner in seiner Kleidung u. Häuslichkeit musterhaft sauber, in westlichem Kostüm, westlichem Haus unordentlich.
    IV Korea
    Japan kolonisiert, kultiviert vorbildlich (Aufforstung!), aber gewaltsam, u. die Koreaner fühlen sich unterdrückt u. werden nicht gewonnen.
    V Die Mandschurei
    Die vorbildliche japanische Eisenbahn, ihre Bauten, Laboratorien etc. Aber zu viele Chinesen u. als Arbeitskräfte allzu billige siedeln hier, die Japaner können da nicht mit. Der vertikale Trust ihrer Eisenbahn
    VI China
    Die tausendjährige Chance u. ihre Folgen. 1915 während des Weltkriegs hat

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