Klick! Mich! An! - Gaddam, S: Klick! Mich! An! - A Billion Wicked Thoughts
Evolution dar, die durchaus einem bestimmten Zweck dienen. Der Reiz der Jugend sorgt dafür, dass ein Mann sich eine Partnerin sucht, mit der er viele gesunde Kinder zeugen kann. Der Reiz der sozialen Dominanz bringt Frauen dazu, sich einen Mann zu suchen, der die Überlebens- und Erfolgschancen dieser Kinder garantieren kann. Der Reiz der Transgression, der Leute dazu bringt, in den Schränken Wildfremder zu masturbieren oder demütigenden Sex zu wollen, wäre hingegen ein recht gefährlicher Ratgeber.
Vielleicht ahnen Sie es schon: Die Funktion der Transgression ist lediglich die, Männer und Frauen zu ganz normalem Geschlechtsverkehr zu motivieren. Denn schließlich wird Sex in vielen Kulturen als verbotener Akt betrachtet. Möglicherweise müssen manche Männer auch erst einmal eine natürliche Aversion überwinden, in den Körper eines anderen Menschen einzudringen. Instinktiv wissen wir alle, dass es nicht richtig ist, jemandem einen Stock in die Nase zu rammen; vielleicht sorgt der Reiz der Transgression lediglich dafür, dass die körperliche Penetration Männern aufregend statt abstoßend erscheint.
Nur dass Männer normalerweise nicht erst einen Ansporn zum Sex benötigen, ganz gleich, welche Einschränkungen die jeweilige Kultur macht. Darüber hinaus scheint es so, als würden der Reiz der männlichen Dominanz und der Reiz der weiblichen Unterwürfigkeit allein den nötigen Antrieb liefern, dass Mann wie Frau nichts gegen die körperliche Vereinigung einzuwenden haben. Wenn die Evolution also die Transgression nicht als Reizmerkmal hervorgebracht hätte und wenn die Transgression nicht per definitionem ein Produkt der Sozialisation wäre, warum sollte das Verbotene dann so reizvoll wirken? Überraschenderweise könnte es an einer seltsamen Schrulle der Verdrahtung in unserem Gehirn liegen.
Unser viszerales Nervensystem, auch das autonome Nervensystem genannt, regelt einige unbewusste Prozesse in unserem Körper, wie beispielsweise die Verdauung, den Speichelfluss und die Atmung. Das viszerale Nervensystem funktioniert wie ein Team von Fluglotsen: Man sieht sie nie, wie sie ihre Arbeit verrichten, doch ohne ihre ständigen Mühen würde alles zusammenbrechen. Ein Teil des viszeralen Nervensystems, bekannt als das sympathische Nervensystem, ist verantwortlich für die sogenannte Fight-or-flight-Reaktion (zu Deutsch: Kampf-oder-Flucht-Reaktion). Wenn man mit einer furchteinflößenden oder riskanten Situation konfrontiert wird, bereitet das sympathische Nervensystem den Körper auf ein Handeln vor. Es beschleunigt den Herzschlag, erhöht die Blutzufuhr in die Muskulatur und lässt uns tiefer einatmen. Wir bereiten uns darauf vor, entweder zu kämpfen oder abzuhauen. Doch das sympathische Nervensystem regelt auch eine weitere entscheidende Körperfunktion: den Orgasmus.
Könnte das sympathische Nervensystem möglicherweise unsere Fähigkeit beeinflussen, uns durch Transgression in sexuelle Erregung zu versetzen? Zwei kanadische Psychologen haben beschlossen, diese Hypothese zu überprüfen, und zwar mithilfe eines genialen Experiments. 96 Im nördlichen Vancouver in British Columbia windet sich der Capilano River durch ein tiefes Tal. Bei dem Experiment spielen zwei Brücken eine entscheidende Rolle. Die Capilano-Canyon-Hängebrücke ist eine Brücke für Fußgänger, die lediglich aus zwei Drahtseilen mit dazwischen befestigten Holzplanken besteht. Sie ist etwa 137 Meter lang, aber nur 1,50 Meter breit, als Geländer dient ein weiteres Drahtseil. Die Brücke schwankt, schwingt und schaukelt hin und her, bis man das Gefühl hat, als würde man gleich über das Geländer kippen und dann 70 Meter in die Tiefe stürzen auf die Felsen und in das seichte Gewässer darunter.
Die andere Brücke ist ein Stück flussaufwärts gelegen. Sie ist breiter, stabiler und besteht aus dickem Zedernholz mit einem hohen Geländer. Darunter geht es nur drei Meter in die Tiefe, wo ein kleines Bächlein fließt. Eine attraktive weibliche Interviewerin ging nun auf Männer zu, die die beiden Brücken überquerten, und bat sie, einen Fragebogen auszufüllen, noch während sie auf der Brücke standen. Sie bat die Herren auch, eine kurze dramatische Geschichte zu schreiben auf Basis eines Fotos von einer jungen Frau. Die Interviewerin bot jedem der Männer zudem ihre Telefonnummer an, » nur für den Fall, dass man das Gespräch vertiefen wolle « . Allem Anschein nach bestand der einzige Unterschied zwischen den beiden Gruppen
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