Klick! Mich! An! - Gaddam, S: Klick! Mich! An! - A Billion Wicked Thoughts
ernsthaft – wollen die Kerle echt, dass Mädchen so was tun? « Zudem sorgen einige sich, dass Männer nur noch zufrieden sein könnten mit Frauen, die einen Körper haben wie ein Pornostar – bisweilen auch als das » Centerfold-Syndrom « bezeichnet. Andere Frauen fürchten, dass zu viel Pornos Männer dazu bringen könnten, Gewalt gegen Frauen auszuüben.
Das weibliche Gehirn verarbeitet Pornografie einfach anders als das der Männer. Viele der Bedenken von Frauen sind das Ergebnis der Arbeit des Detektivbüros, das sich auf die in Pornos wahrgenommenen psychologischen und kulturellen Botschaften konzentriert. Im ersten Kapitel unseres Buches haben wir die unterschiedlichen sexuellen Reizauslöser von Männern und Frauen verglichen mit einem weiblichen Gehirn, das nur süß und bitter schmecken kann, und einem männlichen, das lediglich salzig und sauer auseinanderhalten kann. Pornografie und Liebesliteratur sind jeweils darauf ausgerichtet, die unterschiedlichen Reizauslöser der beiden Geschlechter zu bedienen – wobei Pornos jene visuellen Reize bieten, die Männer so ansprechend finden, und Liebesromane die für Frauen so reizvollen psychologischen Aspekte. Wenn wir aber das erotische Material betrachten, das das jeweils andere Geschlecht gut findet, legen wir als Maßstab die eigenen bevorzugten Reize an.
Frauen reagieren auf die in Pornos wahrgenommenen sozialen Botschaften – nämlich dass Frauen Sexobjekte sind, dass Frauen sexuell freizügig sein sollten, dass Gewalt gegen Frauen akzeptabel ist. (In Wirklichkeit kommt Gewalt in Internetpornos äußerst selten vor, auch wenn es weiblichen Zuschauern anders vorkommen mag.) Männer hingegen registrieren derlei Botschaften überhaupt nicht. Ihr Gehirn konzentriert sich auf die Nahaufnahmen von Brüsten, auf das verführerische Verhalten der MILF oder auf den riesengroßen Penis auf dem Bildschirm.
Auch wenn Frauen die unterschiedlichsten Reaktionen zeigen auf Pornografie, sind Männer in der Regel viel toleranter – bis zu einem gewissen Punkt. Dann aber wird es heftig. Einige Heteromänner reagieren äußerst empfindlich auf Schwulenpornos oder andere Dinge, die sie pervers finden. Männer neigen zudem dazu, perverse Inhalte gleich als unmoralisch zu verurteilen. Im Laufe des vergangenen Jahrhunderts hat die von Männern dominierte Medizinerschaft immer wieder Dinge wie Masturbation, Fellatio, Cunnilingus, Analsex, Homosexualität, Bisexualität, vorehelichen Sex, außerehelichen Sex und das Rumgeknutsche von Jugendlichen nicht nur als körperlich ungesund, sondern gar als moralisch verwerflich verurteilt. Selbst heute noch rufen diverse sexuelle Verhaltensweisen bei Männern wütende Reaktionen hervor.
Warum aber reagieren manche Männer auf sexuelle Dinge mit solch selbstgerechtem Zorn? Ein indirekter Grund könnte sogar der starke männliche Sexualtrieb selbst sein. Wir haben gesehen, dass Männer sich so sehr nach sexueller Erleichterung verzehren, dass sie dafür zur Not ihren Job riskieren würden und während der Arbeit masturbieren. Jeder derart übermächtige Drang stellt für den Betroffenen ein schwerwiegendes Problem dar. Wenn ein Mann letzten Endes eine sexuelle Vorliebe entwickelt, die nicht der Reproduktion dient – für krabbelnde Ameisen zum Beispiel oder für Arztpraxen –, dann könnte er zur Kinderlosigkeit verdammt sein. Elmer Fudd ist so gestrickt, dass er nur anzulegen, zu zielen und abzuschießen braucht, und dann wieder von vorne, doch als Allererstes muss er kapieren, wie so ein Hase aussieht, und man muss ihm untersagen, auf irgendetwas anderes zu schießen. Nachdem die prägende Phase nach der Pubertät abgeschlossen ist, scheint das männliche Gehirn alles andere als abartig, gefährlich oder gar abstoßend zu betrachten. Vielleicht soll das dafür sorgen, dass sich sein übermächtiger Sexualtrieb auf diejenigen Merkmale konzentriert, auf die er geprägt wurde.
Hingegen verhindert die flexible und vorsichtige Macht des Und bei einer Frau, dass sie in sexueller Hinsicht Fehler begeht, indem das Detektivbüro sich Schuldgefühle, Zorn, Scham und Unsicherheit zunutze macht. Bei einem Mann dienen Ekel und Empörung einem ähnlichen Zweck – nämlich dem, die sexuellen Vorlieben auf ein ganz bestimmtes Ziel hin auszurichten: auf die Fortpflanzung.
9 | Fremdgehende Ehefrauen und Girls außer Rand und Band : Was Männer psychisch anmacht
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