Klick! Mich! An! - Gaddam, S: Klick! Mich! An! - A Billion Wicked Thoughts
mit ihrer äußeren Erscheinung zufrieden zeigt, dann stehen auch die Chancen gut, dass sie beim Sex auf ihre Kosten kommt.
Der Reiz, unwiderstehlich zu sein, hat derart viel Einfluss und ist so fundamental, dass er nicht selten Auslöser für eine der häufigsten weiblichen Fantasievorstellungen ist – die jedoch zugleich als äußerst kontrovers gilt.
Der Reiz der Gewalt
Ich schreibe meine wiederkehrenden Vergewaltigungsfantasien der Tatsache zu, dass ich Feministin bin. Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich gern so genommen werde, wie ich das will. Doch bei uns Mädchen kann das körperliche Equipment bisweilen etwas schwieriger zu handhaben sein, daher muss ich im Schlafzimmer der Boss sein, damit ich sichergehen kann, dass man mich richtig anpackt. Es wird mit der Zeit echt langweilig, immer den Ton anzugeben, und sagen nicht sogar die Psychiater, dass wir Menschen normalerweise in unsren Fantasien das exakte Gegenteil der Realität ausleben? Ich schätze, das ist der Grund, weshalb ich mir hin und wieder wünsche, die sonst so zuckersüßen sexuellen Begegnungen wären ab und an mit ein wenig Gewalt gepfeffert.
Mit diesen Worten beginnt ein Essay von Tracie Egan Morrissey mit dem Titel » One Rape, Please (to go) « (zu Deutsch: » Einmal Vergewaltigung zum Mitnehmen, bitte « ), veröffentlicht in dem Onlinemagazin Vice. 73 Egan beschreibt darin den misslungenen Versuch, ihren Gewaltfantasien zu frönen. Sie bestellt hierfür einen Callboy: einen jungen, gut aussehenden Gigolo aus New York City. Sie bittet ihn, eine Skimaske aufzusetzen, da es für sie dann » extra gruselig und besonders aufregend und scharf « wäre. Doch zum Leidwesen von Egan verläuft das Unterfangen schon vorzeitig im Sande, als der engagierte Grobian sich schließlich in sie verknallt. Statt ihren sich wehrenden Körper gewaltsam zu nehmen, fleht er sie an, sie wiedersehen zu dürfen.
Sowohl für ganz gewöhnliche Frauen als auch für Wissenschaftlerinnen ist die weite Verbreitung von Gewaltfantasien bei Frauen eine Quelle des Unbehagens und des Händeringens, wie man sich vorstellen kann. Das Thema löst häufig heftige Verteidigungsreden aus, nach dem Motto: Von einer Fantasie angetörnt zu sein sei noch lange nicht dasselbe, wie wenn man es sich im wahren Leben wünscht. » Erregung bedeutet nicht zugleich, dass man einverstanden ist « , erklärt Psychologin Meredith Chivers. Tatsächlich weisen viele Frauen vehement darauf hin, dass entscheidend ist, wie weit man bei derartigen Vergewaltigungsfantasien geht. Sie in Gedanken zuzulassen, ist noch nicht verwerflich. » Vielleicht ist das der Grund, weshalb einige Frauen trotz allem Gefallen finden an Vergewaltigungsszenen in Liebesromanen und in E-Rom « , überlegt eine Frau, » denn indem sie sich bereit erklären, an diesem mentalen Experiment teilzunehmen, behalten sie auch die Kontrolle über die Situation. «
In Liebesromanen der 1970er- und 80er-Jahre wurde die Heldin nicht selten vergewaltigt. Und das waren so gut wie nie wortreiche Verführungsszenen, auf die dann der Einsatz sanfter Gewalt folgte. Die Heldinnen wurden oftmals sogar von einer ganzen Horde Piraten vergewaltigt, dann als Sexsklavinnen verkauft oder so lange geschlagen, bis sie im Gesicht bluteten. Der Held selbst zwang sich der Heldin meist auf, wie es der Pirat Griffin bei Celia Vallerand tut oder der Held bei Woodiwiss, der die Heldin gewaltsam nimmt.
Derlei » Vergewaltigungsromanzen « erreichten ihren Höhepunkt in den klassischen » Bodice Rippers « der 80er-Jahre (zu Deutsch: historische Nackenbeißer) mit ihren resoluten Heldinnen und den Helden mit ihrer aufdringlichen » Böse Jungs « -Attitüde, die stets auf Rache sannen. Im Folgenden ein Beispiel aus Feuer im Sturm (Originaltitel: Stormfire) von Christine Monson aus dem Jahr 1984. Darin hat der irische Rebell Sean Culhane Catherine Enderley entführt, eine englische Komtesse und Tochter des Aristokraten, der für das Massaker verantwortlich ist, bei dem Seans Mutter ums Leben kam.
Er kletterte auf sie, ergriff ihre Hände und zwang sie ihr über den Kopf, dann warf er ein Bein über ihren Unterkörper. Als sie den Druck seines Geschlechts an ihren nackten Schenkeln spürte, wurde sie mit einem Mal rasend und schlug in blinder, erstickter Furcht auf ihn ein. Während er ihre Handgelenke mit einer Hand umklammert hielt, riss er ihr trotz Gegenwehr geschickt das Korsett und die Röcke vom Leib, ehe er sich vollständig auf sie
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