Klick! Mich! An! - Gaddam, S: Klick! Mich! An! - A Billion Wicked Thoughts
sein. Frauen träumen davon, Stripperin, Haremsdame oder Showgirl in Las Vegas zu sein und » viele Männer zu erfreuen « . Bisweilen stellt sich eine Frau auch einfach nur vor, dass ein Fremder so von ihrer äußeren Erscheinung überwältigt ist, dass er seine Freundin – oder Frau – auf der Stelle stehen lässt und sich an sie ranmacht. In His Mistress by Morning von Elizabeth Boyle verliebt sich Charlotte Wilmont aus der Ferne in Sebastien, Viscount Trent. Ein magischer Ring erfüllt ihr den Wunsch, sein Herz zu erobern. Doch als sie erwacht, muss sie feststellen, dass sie nun seine Mätresse ist – die berüchtigtste und beliebteste Mätresse ganz Londons.
Der psychische Reiz, unwiderstehlich zu sein, erklärt die Bereitschaft junger Damen, an Wet-T-Shirt-Contests teilzunehmen und im Karneval viel nackte Haut zu zeigen. Während Exhibitionismus bei Männern als psychiatrische Störung und als Verbrechen behandelt wird, gilt die weibliche Bereitschaft, sich auszuziehen, nicht als gesellschaftliches Problem. Im Gegenteil, häufig wird diese Tatsache kommerziell ausgenutzt. Während des Spring Break in Miami fragte ein Journalist einmal ein Mädchen, warum sie sich soeben vor den Kameras von Softcore-Pornofilmern für ein lächerliches Geschenk nackt ausgezogen habe. » Wenn eine Frau einen schönen Körper hat und sie ihn mag, dann kann sie ihn doch auch herzeigen! « , lautete ihre begeisterte Antwort. » Der einzige Grund, warum eine bei so was nicht mitmacht, wäre der, dass sie eine Karriere in der Politik anstrebt. «
Der Wunsch, begehrt zu werden, könnte auch erklären, weshalb sich so viele erwachsene Frauen für das sogenannte Sexting begeistern können – so nennt man das Tauschen von Nacktfotos, die man mit einem Smartphone oder einer Webcam von sich selbst gemacht hat. Zahlreiche Seiten im Internet, wie zum Beispiel JayBee (kurz für Jailbait, zu Deutsch: minderjährige Verführerin), My Ex Girlfriend und See My Girlfriend, präsentieren ganze Galerien von Nacktfotos, die junge Frauen im Spiegel oder durch Hochhalten der Kamera von sich selbst geschossen haben.
Sexuell unwiderstehlich zu sein wird in Frauenmagazinen und in Ratgebern oft beschönigend mit » Emanzipation « gleichgesetzt. Laura Berman stellt in ihrem Buch Lustvoll weiblich: Glückliche Sexualität ein Leben lang die Behauptung auf, ihr Buch würde Frauen helfen, » sich emanzipierter zu fühlen « , indem sie ihren Partner dazu bringen, ihren Körper zu schätzen, sich nach Berührungen zu sehnen und sich leidenschaftlichen, hemmungslosen Sex zu wünschen. Mit anderen Worten sollen Frauen zum Objekt kompromissloser männlicher Gier werden.
Der Drang, sich unwiderstehlich zu fühlen, ist vielleicht nicht unbedingt Bestandteil der bewussten, kognitiven Software des Detektivbüros. Vielmehr scheint dies ein ureigener Bestandteil der weiblichen Sexualität zu sein, so grundlegend wie bei Männern der Drang, zu jagen und zu verführen. Marta Meana ist der Ansicht, dass es womöglich sogar eine Parallele geben könnte zwischen weiblicher Unwiderstehlichkeit und einem bestimmten sexuellen Reizmerkmal bei der weiblichen Ratte. Wenn Rattenweibchen sich gerade in der » prozeptiven Phase « befinden – einer fruchtbaren Phase, in der sie sich ein Männchen für die Paarung suchen –, dann steuern sie die sexuellen Interaktionen und hüpfen und rennen um die interessierten Männchen herum, ein Prozess, den man als Pacing bezeichnet. Die weibliche Ratte will dann, dass das Rattenmännchen sie verfolgt. Wenn das Männchen ausreichend Interesse zeigt und sie in dem Tempo verfolgt, das sie vorgibt, dann gestattet sie ihm, sie zu besteigen und sich mit ihr zu paaren. Ganz offensichtlich empfinden weibliche Ratten dieses Pacing als lohnend. Sowohl das Pacing als auch die Belohnung dafür werden von einer Software im Subkortex der Ratte gesteuert.
Doch der mächtige subkortikale Reiz der Unwiderstehlichkeit kann dem weiblichen Gehirn auch einigen Ärger einbringen. Frauen jeden Alters bekunden, mit ihrem Körper unzufrieden zu sein, und zwar viel häufiger, als das bei Männern der Fall ist. Anorexie und Bulimie kommen bei Frauen sieben Mal so oft vor wie bei Männern. 72 Frauen sind sich ihres Körperbildes viel bewusster als die Herren, wenn sie mit einem Partner körperlich intim werden, und oftmals wird als größtes Hindernis für befriedigenden Sex eine Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper genannt. Wenn eine Frau sich andererseits
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