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Klickpfiff

Klickpfiff

Titel: Klickpfiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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daß die einzige Art, mit der Klickpfiff etwas hineinstecken konnte, darin bestand, daß Klickpfiff das ganze Bewußtsein packte und in sich hineinzwang, um ihm so die Erfahrung aufzudrängen, die es brauchte. Aber selbst dann brachte Pearson das, was zu ihm hereinkam, in neue Kombinationen und in eine neue Reihenfolge. Er kehrte es um und mißverstand es gründlich, besonders wenn es um grundsätzliche, ursprüngliche Dinge ging.
    Es schien nie in der Lage zu sein, etwas in die richtige Reihenfolge zu bringen, und für Klickpfiff umfaßte der Sinn für Reihenfolge alles. Trotzdem war der Sinn, den Klickpfiff von der richtigen Reihenfolge hatte, für Pearson so unverständlich, wie Pearsons Zeitverständnis unverständlich für Klickpfiff war. Klickpfiff konnte in der Reihe zu anderen Erfahrungen zurückgehen, und manchmal, mit Brummschreis Hilfe, konnte er sich in der Reihenfolge der Dinge nach vorn bewegen, aber die Reihenfolge selbst war unveränderlich und unbeweglich.
    Für Klickpfiff geschahen alle Ereignisse der Reihenfolge zur gleichen Zeit. Wenn sie einmal geschahen, geschahen sie immer, obwohl jeder außer Brummschrei sich nur auf ein paar Ereignisse auf einmal konzentrierte, um sich das Gefühl der Neuheit zu bewahren. Für Klickpfiff waren alle Ereignisse schon geschehen, obwohl er und die anderen sich mit ihren Erfahrungen von einem zum anderen bewegten, vorwärts und rückwärts, immer wieder, wie ein Kind, das sich eine Geschichte zum tausendsten Mal anhört, obwohl es sie schon auswendig kennt, weil es sich dem Genuß hingeben möchte, die Worte immer wieder zu hören.
    Im Gegensatz dazu arbeitete Pearsons Bewußtsein so, als gäbe es Dinge, die noch nie vorher geschehen waren. Es schien die kleinsten Erfahrungen miteinander zu kombinieren und neu zu kombinieren, um herauszufinden, was das für Dinge waren. Er schien ständig damit beschäftigt zu sein, das Universum neu in einer anderen Art zu erschaffen. Ein solches Bewußtsein an einer einzelnen Erfahrung festzuhalten, bedeutele eine unglaubliche Anstrengung. Klickpfiff war trotz seiner Fähigkeiten erschöpft.
    Es gab noch soviel mitzuteilen, und die Zeit, die dazu blieb, war nur noch so kurz, daß sogar Klickpfiff daran verzweifelt wäre, hätte nicht Brummschrei ihm gesagt, es sei schon alles Wichtige mitgeteilt worden. Trotzdem wurde ihm nicht gesagt, was dabei herauskommen würde, und Klickpfiff wollte auch nicht, daß es ihm gesagt würde. Das Spiel bestand darin, mit der unveränderlichen Reihenfolge des Universums Blindekuh zu spielen. Es würde das Spiel ruinieren, wenn man das Ergebnis kannte, und das wollte Brummschrei ihm nicht antun.
    Klickpfiff tauchte unter und schwamm in dem Becken umher. Er holte tief Luft und ließ sich zum Grund hinuntersinken, um sich dort zu entspannen. Langpfiff kam zu ihm herabgeschwommen und schwebte direkt vor ihm, um ihm mit den Flossen sanft den Kopf zu tätscheln. Es war schwierig, das fremde Bewußtsein zu erfassen, und die Wahl, was man ihm geben sollte und was nicht, war noch schwieriger. Am allerschwierigsten aber war die Wahl, welche Dinge es wahrnehmen und verstehen konnte, besonders da das Bewußtsein eine grundsätzliche Veränderung durchgemacht zu haben schien.
    Pearson legte sich auf dem Beton des Beckenrands auf den Rücken und verschränkte die Hände hinter seinem Kopf. Er war erschöpft. Er fühlte sich wie ein zweijähriger Junge, den man im Supermarkt herumgeschleift hatte. Er war müde geworden und verstand nicht wirklich, was mit ihm geschah, aber er war auch aufgeregt wegen der Farben und Geräusche und Gerüche. Es war aber alles soviel, und er brachte es nicht zusammen. Ein kleiner, aber zentraler, wichtiger Teil fehlte zum Gesamtbild.
    So sehr er auch seinen Geist anstrengte, er entzog sich ihm doch. Die Droge hatte ihn zwar für Empfindungen geöffnet, hatte ihm aber auch viel von seiner Konzentrationsfähigkeit genommen. Er konnte nun Ganzheiten mit Leichtigkeit erkennen, ganze Datenreihen auf einmal erfassen und die Beziehung von einem Einzelfaktum zu allem anderen abschätzen, aber kleine Einzelheiten sah er nicht mehr. Sein Gehirn machte gigantische Sprünge und erkannte Bedeutungen; Landschaften des Erkennens öffneten sich ihm, aber es konnte nicht mehr auch nur eine Minute lang still stehen.
    Er zog jetzt alles mit der Wurzel heraus, und alle Assoziationen waren noch vollständig. Es gab keine einzelnen und abgetrennten Ideen mehr. Jedes Gefühl, das der Delphin ihm in den

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