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Klickpfiff

Klickpfiff

Titel: Klickpfiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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kommen.“
    Kirby sah ihn mit grenzenloser Verachtung an. Er schüttelte den Kopf. Was mußte dies für eine klägliche Rasse sein, wenn sie solche armseligen Exemplare hervorbrachte. Die ganze Rasse war, abgesehen von Seiner Exzellenz, ein kläglicher Haufen, und auch dieses Exemplar von menschlicher Eitelkeit und Gier würde ausgeräumt werden müssen. Wieder sah er Hooker an, als wolle er ihn schlagen. Hooker trat einen Schritt zurück. „Falls Pearson zu einer Bedrohung werden sollte, dann wird Rathgall schon mit ihm fertig. Falls Seine Exzellenz gefährlich werden sollte, dann achten Cobbitt und ich schon darauf, daß er sich nicht einmischt. Und wenn Sie mich noch ein einziges Mal belästigen, dann werden in einer kleinen Privatschule am Stadtrand zwei Männer auftauchen und einem kleinen Mädchen das Hirn herauspusten.“
    Hooker wurde vor Zorn und Ohnmacht blaß. „Das würden Sie nicht wagen! Ich würde Sie umbringen!“ Er stieß sein Gesicht vor, so daß es Kirbys Gesicht fast berührte. Der Speichel seiner Wut benetzte Kirbys herunterhängende Wangen. Kirby lächelte verächtlich und schob ihn zurück. Auf die eine oder andere Art würde Hooker die Woche nicht überleben.
    „Sie hatten die Anweisung, hier nicht aufzutauchen“, sagte er scharf. Hooker starrte ihn durch zusammengekniffene Augen an und kochte vor Wut. Er zupfte an Kirbys Ärmel, als sei dort eine lästige Warze. Kirby riß den Ärmel weg, als habe Hooker eine widerliche ansteckende Krankheit. „Wenn ich wieder herauskomme, dann will ich Sie hier nicht mehr sehen“, zischte er und ging weg.
    Seine Exzellenz hob dazu eine Augenbraue. Der Bildschirm auf seinem Schreibtisch war zu klein, um alle Details des Zusammentreffens zu zeigen, und sie waren beide weit genug vom nächsten Mikrophon entfernt, um ihre Unterhaltung unverständlich zu machen. Trotzdem war das ganz deutlich ein Streit unter Verschwörern. Seine Exzellenz nickte feierlich zu sich selbst. Verschwörungen waren zu erwarten. Manche mußte man sogar unterstützen. Alle mußte man beobachten.
    Ohne Gefühlsregung sah er zu, wie Kirby in den Kommunikationsraum ging. Er wartete neunzig Sekunden und drückte dann auf einen der Knöpfe neben dem Bildschirm.
     



 
22
     
    Das Delphinmännchen kam neben ihm hoch und stieß eine Reihe von Klicks in verschiedenen Frequenzen aus. Pearson kannte das von hundert verschiedenen Delphinen, aber er hatte es nie verstehen können; auch dem Computer, den sie eingeschaltet hatten, um ein einsehbares Muster herauszufinden, war das nicht gelungen. Endlich wurde ihm klar, warum er die Delphinsprache nie hatte verstehen können. Die Geräusche machten nur die Hälfte der Sprache aus. Ein Sinn ergab sich erst, wenn in den Geräuschen das hinzukam, was der Delphin telepathisch über seine Erfahrungen mitteilte. Die Geräusche waren eine Art Hintergrundmusik, die den gefühlsmäßigen Schlüssel dazu lieferten, wie die Bilder zu interpretieren waren.
    Pearson senkte verzweifelt den Kopf; er würde die Klicks nie begreifen können. Es war zu schwierig, in Bildern zu denken, fast unmöglich, den Kopf zu leeren und sich auf ein Bild, eine Erfahrung zu konzentrieren, ohne in alle möglichen Richtungen abzuschweifen und alle Assoziationen der Erfahrung mit ins Spiel zu bringen, bis der Anfang hundert ineinandergreifende Eindrücke entfernt war.
    Für Klickpfiff war das Gehirn von Pearson völlig außer Kontrolle. Pearson schien unablässig von diesem und jenem zu schwatzen, und seine Bilder waren alle miteinander verbunden und hatten durch merkwürdige lokale Gebräuche und Ansichten ihre ursprüngliche Gestalt verloren, so daß jede Aufzeichnung eines Erlebnisses von ihm grotesk wirkte.
    Für Klickpfiff hatte Pearson keinen Sinn für Auswahl, verstand es nicht, sich eine Sache auszusuchen und dabei zu bleiben; wie ein unreifer Delphin hatte er nicht die Fähigkeit, sich auf eine Sache zu konzentrieren. Pearson war wie die Jungen, die fast ein Jahr lang unter der Mutter schwimmen mußten, bis sie die Orientierung in ihrem neuen Körper gefunden hatten und damit aufhörten, ihrem Bewußtsein freien Lauf zu lassen, um so all die Erlebnisse hinunterzuschlingen, die sie so lange in dem dunklen Raum zwischen den Körpern hatten vermissen müssen. Pearson verstand es nicht, sich einem Gefühl so intensiv zu widmen, damit er wie Klickpfiff und die anderen alles daraus herausholte.
    Pearsons Verstand war außergewöhnlich stark, aber er war auch so sprunghaft,

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