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Klickpfiff

Titel: Klickpfiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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der Meinung, daß sie einfach verschwunden ist. “
    Seine Exzellenz runzelte die Stirn. „ Weiß Pearson B e scheid? “
    Kirby schüttelte den Kopf. „ Wir haben die Untersuchung selbst durchgeführt, also gab es keinen Bericht. Er hat sie gesucht, nachdem er aus der Klapsmühle kam, aber nach zwei Wochen hat er es aufgegeben. Die Hemisphäre ist groß. Meiner Meinung nach ist er zu der Überzeugung g e kommen, daß sie einfach nicht gefunden werden wollte. “
    Seine Exzellenz nickte nachdenklich. „ Glauben Sie, daß sie zur anderen Seite übergelaufen ist? “
    Kirby schüttelte den Kopf. „ Wenn sie das getan hat, h a ben unsere Agenten davon nie auch nur das geringste gehört, und so wichtig war sie nicht, daß es der Mühe wert gewesen wäre, die Sache so geheimzuhalten. Das ist es ja, was mir zu denken gibt. Sie ist einfach weg. “
    „ Sind Sie der Meinung, daß die gleichen Leute, die für die Delphin IV verantwortlich sind, sie haben? “ fragte seine Exzellenz.
    Kirby schürzte die Lippen.
    „ Könnte sein. Kann man aber nicht genau sagen. Wenn es so wäre, dann hätten wir damit einen ganz guten Hebel für Pearson in der Hand. Er sollte meiner Meinung nach von dem Projekt entfernt werden. “
    Seine Exzellenz nickte nachdenklich und runzelte die Stirn. „ Er ist immer noch der beste Mann, den wir haben. Wenn es mit rechten Dingen zuginge, dann hätte ich ihn statt Rathgall zum Projektleiter machen müssen. “
    Kirby runzelte die Stirn. „ Rathgall ist loyal, Pearson nicht. “
    Seine Exzellenz sah den Mann mit dem Bulldoggeng e sicht nachdenklich an. Seine Augen wurden schmal. „ Wa r um haben Sie Rathgall eigentlich wirklich für diesen Job empfohlen? “
    Kirby machte einen ungerührten Eindruck, aber auf seiner Stirn standen kleine Schweißperlen. Er antwortete fast lä s sig. „ Meine Leute haben ihn überprüft; er ist kompetent, und er gehorcht Befehlen. Pearson tut das nicht. Auf Rathgall kann man sich verlassen. “
    Seine Exzellenz lächelte listig. „ Erzählen Sie mir doch nicht, Sie würden irgend jemandem auf der Welt vertrauen. Das enttäuscht mich. Ich dachte immer, Sie seien über menschliche Schwächen wie Vertrauen und Loyalität erh a ben. “
    Kirby lächelte zynisch und nickte leicht mit dem Kopf. „ Ich vertraue einer ganzen Menge von Leuten, Euer Exze l lenz ein bißchen. “
    Seine Exzellenz nickte anerkennend. „ Trotzdem, Pearson hat die besseren Qualifikationen, auch wenn er ein Siche r heitsrisiko ist. Wahrscheinlich finden sie ja sowieso nichts; das ganze Projekt ist ohnehin nur ein weiterer blinder Ve r such. Außerdem gibt es für Leute, die man nicht leiden kann, keine schlimmere Behandlung, als daß man sie b e nutzt und ihnen hinterher sagt, daß man sie benutzt hat. “
    Kirby wußte, daß damit sein Vorschlag abgelehnt war, und er wußte auch, daß Seine Exzellenz das Ganze für zu unbedeutend hielt, um sich weiter damit zu befassen. Er wußte, daß Seine Exzellenz ärgerlich werden würde, wenn er es nicht dabei bewenden ließe. Er bohrte trotzdem nach. „ Er könnte das ganze Projekt gefährden, Euer Exzellenz. “
    Seine Exzellenz zuckte die Achseln. „ Vielleicht. Aber er ist nützlich. “ Seine Worte hatten einen endgültigen Klang.
    „ Er ist nicht mehr der Wissenschaftler, der er vor zehn Jahren einmal war. “ Schon bevor er es gesagt hatte, wußte Kirby, daß er zu weit gegangen war.
    Die Stimme Seiner Exzellenz hörte sich nicht besonders bösartig an, und doch ließ sie Kirby wissen, daß er zuviel gesagt hatte. „ Er bleibt “ , sagte der Mann am Schreibtisch.
    Kirby nickte zustimmend. Seine Exzellenz nickte ebe n falls und legte den Kopf wieder in die Hände. Als Kirby die Tür erreichte, war er schon eingeschlafen. Genau drei Min u ten später wachte er auf und schaltete einen kleinen Bil d schirm auf seinem Schreibtisch an.

20
     
    Pearson sah in das Becken hinunter; es war voller Wellen, als sei Cathy gerade hineingesprungen. Aber Cathy war fort. Sonny war fort. Nur Sonnys Gefühl, daß ihre Zuneigung eine Höflichkeit gewesen war, eine gesellschaftliche Verpflic h tung, die jeder Delphin für jeden anderen auf sich geno m men hätte, blieb, und selbst die Realität verblaßte dag e gen.
    Die beiden Delphine schwammen lautlos zum anderen Ende des Beckens. Pearson kauerte sich an der Ecke hin. Er sah im Wasser ein gebrochenes Bild von sich selbst. Es war sicher ein Traum. Die Unterwasserbeleuchtung und die Br e chung durch das

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