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Klickpfiff

Titel: Klickpfiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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veran t wortlich war. Pearson sah ihn genauer an. Hinter seinen A u gen schien das gleiche blaugrüne Feuer wie bei Klickpfiff zu brennen.
    Der kleine Mann zuckte leicht die Achseln, als wolle er sagen, daß er keine Ahnung hatte, was Pearson vorhabe, und wandte sich dann aufmerksam dem Wissenschaftler zu. Er lächelte auf eine Art, die Pearson kalte Schauer den Rücken hinunterjagte, nicht weil es das Lächeln eines Kirby oder eines Cobbitt war, sondern weil er dieses Lächeln kannte. Es war ein eingefrorenes Grinsen, das ein untrügliches Ken n zeichen war, und das ihn wieder wie ein hilfloses Werkzeug in den Händen derer erscheinen ließ, deren Ziele er noch nicht verstehen konnte.
    „ Ich brauche die Delphin III “ , sagte er.
    „ Das haben Sie schon gesagt “ , stellte Seine Exzellenz fest, „ aber warum gerade Sie? “
    „ Weil ich näher als sonst irgendein lebender Mensch an eine Kommunikation mit einem nichtmenschlichen Wesen gekommen bin, das ihnen ähnelt. Wenn sie mit uns in Ve r bindung treten, dann brauchen wir jemanden, der sich z u mindest vage mit ihren Kommunikationsstrukturen au s kennt. “
    Seine Exzellenz lächelte, als habe Pearson gerade etwas ganz Dummes gesagt. „ Warum sollten sie denn mit uns kommunizieren wollen? “
    „ Um die Bedingungen für eine Übereinkunft auszuha n deln. “
    Die Augen Seiner Exzellenz wanderten ohne Befried i gung zu dem Mann mit dem melonenförmigen Kopf und zurück. „ Sie scheinen zu vergessen, Doktor, daß wir für sie keine Bedrohung darstellen. Ihre eigene Forschung hat erg e ben, daß sie die schnellsten und wendigsten Lebewesen im Meer sind. Sie sind zu groß, um sie mit Mini-U-Booten zu jagen, und zu wendig für etwas Größeres. Wir würden sie bei ihrer sonaren Überlegenheit nicht einmal finden. Welche Bedingungen könnten wir ihnen überhaupt anbieten? “
    Pearson versuchte, sich zu überlegen, was sein möglicher Gegner wohl logischerweise verlangen würde. „ Zunächst einmal ihr Leben für unseres; was drüber hinausgeht, das müssen Sie und die anderen führenden Persönlichkeiten der Welt entscheiden – was noch auszuhandeln wäre. Vielleicht wollen sie nur ihr Meer zurückhaben und erreichen, daß wir aufhören, es zu verschmutzen. Vielleicht wollen sie sogar noch weniger. Wir haben uns schließlich den Planeten eine verdammt lange Zeit ohne Konfrontation geteilt; sie müssen eine berechtigte Klage haben, die Sie mit ihnen bereinigen könnten. Vielleicht werden sie von uns verlangen, daß wir uns vollständig von ihrem Gebiet zurückziehen; vielleicht können wir uns halbwegs mit ihnen treffen, um es zu gesta l ten. Ich weiß nicht, was sie sagen werden, aber ich weiß, daß Sie niemand anders haben, um es zu übersetzen, wenn sie etwas sagen. “
    „ Warum sollten sie denn plötzlich mit uns kommunizi e ren wollen? “
    „ Das wollten sie schon die ganze Zeit “ , antwortete Pea r son. „ Sonst hätten sie den Sprengkopf nicht scharfgemacht. “
    Seine Exzellenz schaute skeptisch drein. „ Sehen Sie doch mal “ , sprach Pearson weiter, „ für uns ist die Delphin IV die Waffe, die den Weltuntergang auslöst. Wir denken daran nur in der Kategorie der ultimativen Waffe. In diese Raketen sind aber Sprengköpfe einzubauen, die einen Konflikt z u nächst nicht eskalieren. “
    Der Mann mit dem Delphinkopf im grauen Anzug nickte Seiner Exzellenz zu. „ Er hat recht, Euer Exzellenz, diese Sprengköpfe sind hinzugefügt worden, weil wir die No t wendigkeit für mehr Alternativen gesehen haben als allein die Anwendung in Form eines massiven nuklearen Gege n schlags. Wenn sie beabsichtigt hätten, das Satellitensystem auszulösen, dann hätten sie nicht ihre Zeit damit verschwe n det, den Sprengkopf zusätzlich scharf zu machen und uns entsprechend mehr Zeit zu lassen, den Abschuß zu blocki e ren. Meiner Meinung nach hat Dr. Pearson recht, wenn er meint, die Tatsache, daß sie den Sprengkopf scharf gemacht haben, bedeute eine Warnung – so wie wir ihn ja auch ei n setzen wollten. “
    Cobbitt unterbrach ihn. „ Ich würde acht bis zwölf Milli o nen Tote nicht als Warnung betrachten. “
    „ Als was “ , fragte Pearson, „ hätten Sie es denn betrachtet, wenn wir sie abgeschossen hätten, General? “
    „ Wir hätten sie nur als Gegenschlag für einen Angriff von ihnen oder eine direkte Invasion abgeschossen! “
    Der Berater Seiner Exzellenz lächelte sein Delphinl ä cheln. „ Vielleicht haben sie es deshalb gemacht.

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