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Klonk!

Klonk!

Titel: Klonk! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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tatsächlich fand und es ein Beweis dafür war, dass die Zwerge den Trollen aufgelauert hatten oder die Trolle den Zwergen oder beide Seiten der jeweils anderen, zur gleichen Zeit… Er konnte es einfach in irgendein Loch werfen. Es würde überhaupt nichts ändern. Mit ziemlicher Sicherheit bestand das Geheimnis nicht aus einem Topf Gold. Leute nahmen nicht viel Geld auf ein Schlachtfeld mit, denn dort gab es nur wenig zu kaufen.
    Wie dem auch sei, es war ein guter Anfang. Sie hatten etwas Zeit zurückgewonnen. Sie konnten die Reise mit hoher Geschwindigkeit fortsetzen und die Pferde bei jeder Herberge wechseln. Warum versuchte er, sich selbst zu überzeugen? Es war
vernünftig,
langsamer zu fahren. Hohe Geschwindigkeit bedeutete
Gefahr.
    »Mit diesem Tempo könnten wir das Ziel übermorgen erreichen«, wandte sich Mumm an Willikins, als sie zwischen jungem Mais dahinrasselten.
    »Wenn du meinst, Herr«, sagte Willikins. Mumm hörte den diplomatischen Tonfall.
    »Glaubst du nicht?«, fragte er. »Komm schon, sprich ganz offen!«
    »Die Zwerge wollen doch so schnell wie möglich zum Koomtal, Herr«, sagte Willikins.
    »Ich denke schon. Sie möchten bestimmt keine Zeit verlieren.«
    »Deshalb überrascht es mich, dass du glaubst, sie würden die Straße benutzen, Herr. Sie könnten doch Besen einsetzen.«
    »Vielleicht«, räumte Mumm ein. »Aber wenn das der Fall wäre, hätte mich der Erzkanzler sicher darauf hingewiesen.«
    »Ich bitte um Verzeihung, Herr, aber was hätte er damit zu tun? Es wäre gar nicht nötig, dass sich die Zwerge an den Herrn in der Universität wenden. Es ist allgemein bekannt, dass die Zwerge von Kupferkopf die besten Besen herstellen.«
    Die Kutsche rollte weiter.
    Nach einer Weile sagte Mumm mit der Stimme von jemandem, der gründlich nachgedacht hat: »Sie müssten nachts reisen. Tagsüber würde man sie sehen.«
    »In der Tat, Herr«, sagte Willikins und blickte geradeaus.
    Wieder folgte nachdenkliche Stille.
    »Glaubst du, dieses Ding kann über Zäune springen?«, fragte Mumm.
    »Ich bin bereit, einen Versuch zu wagen, Herr«, sagte Willikins. »Ich glaube, die Zauberer haben sich bei dieser Sache etwas gedacht.«
    »Wirklich? Es würde bedeuten, dass wir in zwei Stunden die Hälfte der Strecke schaffen!«
    »Du hast schließlich betont, dass du das Ziel schnell erreichen möchtest«, erwiderte Willikins.
    Diesmal dauerte die Stille etwas länger, bis Mumm sagte: »Na schön, halt irgendwo an. Alle sollen wissen, was wir vorhaben.«
    »Gern, Herr«, sagte Willikins. »Das gibt mir Gelegenheit, meinen Hut festzubinden.«
     

     
    W as Mumm von der Reise am deutlichsten in Erinnerung blieb – und es gab viele Dinge, die er vergessen wollte –, war die Stille. Und die
Weichheit.
    Er fühlte den Wind im Gesicht, aber es war nur eine Brise, selbst dann, als der Boden zu einem flachen grünen Schemen wurde. Die Luft formte sich um sie herum. Als Mumm versuchsweise ein Stück Papier etwa dreißig Zentimeter über seinen Kopf hielt, riss der Fahrtwind es weg.
    Auch das Korn explodierte. Wenn sich die Kutsche näherte, fuhren die Triebe aus dem Boden, als zerrte sie etwas heraus, und dann explodierten sie wie Feuerwerksraketen.
    Die Getreidefelder wichen Viehweiden, als Willikins sagte: »Weißt du, Herr, die Kutsche steuert sich selbst. Sieh nur.«
    Er ließ die Zügel sinken, als sich ein Waldstück näherte. Der Schrei entstand gerade erst in Mumms Kehle, als die Kutsche um das Waldstück herumschwenkte und dann auf den ursprünglichen Kurs zurückkehrte.
    »Mach das bitte nicht noch mal!«, sagte Mumm.
    »Ja, Herr. Aber die Kutsche steuert sich wirklich selbst. Ich glaube, ich könnte sie gar nicht
gegen
etwas steuern.«
    »Versuch es bloß nicht!«, sagte Mumm schnell. »Und ich könnte schwören, dass ich gesehen habe, wie dort drüben eine Kuh explodiert ist! Halt uns von Orten und Leuten fern!«
    Hinter der Kutsche sausten Rüben und Steine empor und sprangen in die entgegengesetzte Richtung. Mumm hoffte, dass sie deswegen keine Schwierigkeiten bekamen. 21
    Er bemerkte noch etwas anderes: Die vor ihnen liegende Landschaft wirkte seltsam bläulich, während die hinter ihnen einen rötlichen Ton annahm. Er wies nicht darauf hin, denn es erschien ihm zu seltsam.
    Sie mussten zweimal anhalten, um sich zu orientieren, und um halb sechs trennten sie nur noch zwanzig Meilen vom Koomtal. Es gab eine Raststätte in der Nähe, und Willikins steuerte die Kutsche auf den Hof. Niemand sprach

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