Klonk!
kletterten.
»Lagerfeuer weiter oben im Tal«, fügte Grinsi hinzu. »Vermutlich Frühankömmlinge.«
»Du meinst, die Leute stellen sich für einen Platz in der Schlacht an?«, fragte Mumm. »Passt bei diesem Felsen auf. Er ist glitschig.«
»Ja. Der Kampf beginnt erst am Koomtaltag. Das ist morgen.«
»Verdammt, das hatte ich ganz vergessen. Wirkt er sich auf uns hier unten aus?«
Scheusohn hüstelte höflich. »Ich glaube nicht, Kommandeur. Dieser Bereich ist zu gefährlich, um darin zu kämpfen.«
»Ja, es wäre natürlich schrecklich, wenn jemand zu Schaden käme«, sagte Mumm und kletterte über einen langen Haufen aus vermoderndem Holz. »Das würde allen den Tag verderben.«
Historische Unterhaltung, dachte er finster, als sie einen Weg über, unter und durch das Chaos aus Felsblöcken und insektenzerfressenen Holzhaufen suchten; praktisch überall flossen kleine Bäche. Bei uns verkleiden sich die Leute und tragen harmlose Waffen, und andere Leute verkaufen heiße Würstchen, und die Mädchen jammern, weil sie sich als Huren verkleiden müssen, einen anderen Job gab es damals für Frauen nicht.
Aber die Zwerge und Trolle… Sie kämpfen wirklich gegeneinander. Als ob sie alles richtig hinbekommen könnten, wenn sie nur oft genug kämpfen.
Mumm sah ein Loch im Weg, halb vom Schutt des Winters blockiert, das noch immer einen ganzen Bach verschlucken konnte. Das Wasser strömte hinein und verschwand in der Tiefe. Von weit unten kam ein dumpfes Donnern. Mumm kniete und berührte das Wasser – es war so kalt, dass es stach.
»Ja, gib auf die Ponore Acht, Kommandeur«, sagte Scheusohn. »Dies ist Kalkstein. Wasser trägt ihn schnell ab. Vermutlich finden wir noch weitaus größere Schlucklöcher. Oft sind sie unter vermoderndem Holz und dergleichen verborgen. Pass gut auf, wohin du trittst.«
»Werden sie nicht verstopft?«
»O doch, Herr. Du hast die Größe der Felsen gesehen, die bis hierher rollen.«
»Dies muss wie ein riesiges Billardspiel sein!«
»Vermutlich etwas in der Art«, erwiderte Scheusohn vorsichtig.
Nach zehn Minuten setzte sich Mumm auf einen Baumstamm, nahm den Helm ab, holte ein großes rotes Taschentuch hervor und wischte sich die Stirn ab.
»Es wird wärmer«, sagte er. »Und an diesem verdammten Ort sieht es überall gleich aus… Au!« Er schlug auf sein Handgelenk.
»Die Mücken können ein echtes Ärgernis sein, Herr«, sagte Grinsi. »Es heißt, wenn sie besonders schmerzhaft stechen, kommt ein Unwetter.«
Sie blickten beide zu den Bergen. Gelblicher Dunst hing über dem Ende des Tals, und Wolken schwebten zwischen den Gipfeln.
»Oh,
gut
«, sagte Mumm. »Die Mücke eben scheint ihren Stachel bis zum Knochen gebohrt zu haben.«
»Ich würde mir deshalb keine Sorgen machen, Kommandeur«, erwiderte Grinsi. »Das große Koomtal-Unwetter war ein Ereignis, das nur einmal im Leben stattfindet.«
»Das scheint damals bei vielen Ereignissen der Fall gewesen zu sein«, sagte Mumm. »Dieser verdammte Ort geht mir auf die Nerven, ich gebe es zu.«
Die anderen hatten inzwischen zu ihnen aufgeschlossen, Sally und Detritus litten sichtlich unter der Hitze. Die Vampirin nahm wortlos im Schatten eines großen Felsens Platz. Ziegel legte sich neben einen Bach und hielt den Kopf ins eiskalte Wasser.
»Ich fürchte, ich bin hier keine große Hilfe, Herr«, sagte Angua. »Ich rieche Zwerge, aber das ist auch schon alles. Hier gibt es überall zu viel Wasser!«
»Vielleicht brauchen wir deine Nase nicht.« Mumm holte das Rohr mit Sybils Skizze hervor, entrollte die Zeichnung und steckte die Enden zusammen.
»Bitte hilf mir dabei, Grinsi«, sagte er. »Alle anderen ruhen sich aus. Und lacht nicht.«
Er senkte den Kreis aus Bergen auf seinen Kopf hinab. Von Angua kam ein Hüsteln, und er gab vor, es nicht zu hören.
»Na schön«, brummte Mumm und drehte das steife Papier, damit die Berge und ihre Umrisse übereinstimmten. »Da drüben ist Kupferkopf, und
dort
haben wir Cori Celesti. Sie passen gut zu der Zeichnung. Wir haben das Ziel praktisch schon erreicht!«
»Nicht unbedingt, Kommandeur«, sagte Scheusohn hinter ihm. »Beide Berge sind fast zweihundert Meilen entfernt. Von jedem beliebigen Ort in diesem Tal sehen sie fast gleich aus. Du musst dir die näheren Berge ansehen.«
Mumm drehte sich. »In Ordnung. Wie heißt der Berg, der auf der linken Seite ziemlich steil aussieht?«
»Das ist der König, Herr«, sagte Grinsi. »Er ist etwa zehn Meilen entfernt.«
»Wirklich?
Weitere Kostenlose Bücher