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Klonk!

Klonk!

Titel: Klonk! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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viel. Abgesehen vom geschwindigkeitssüchtigen Butler war die Reise nur an wenigen anderen Personen spurlos vorübergegangen: an Sybil, dem kleinen Sam, der einen recht fröhlichen Eindruck machte, und Detritus, der mit offensichtlicher Freude die vorbeifliegende Welt beobachtet hatte. Ziegel lag noch immer bäuchlings auf dem Dach der Kutsche und hielt sich krampfhaft fest.
    »Zehn Stunden«, sagte Fred Colon. »Mit dem Mittagessen und einer kurzen Kotzpause. Kaum zu fassen…«
    »Ich glaube nicht, dass Leute dazu bestimmt sind, so schnell zu reisen«, stöhnte Nobby. »Ich fürchte, mein Gehirn ist noch zu Hause.«
    »Wenn wir darauf warten wollen, dass es dich hier einholt, sollte ich besser ein Haus kaufen«, erwiderte Fred.
    Nerven lagen blank, Gehirne hinkten hinterher… Deshalb mag ich keine Magie, dachte Mumm. Aber wir sind hier, und es ist erstaunlich, wie sehr das Bier des Rasthauses die Erholung fördert.
    »Wir könnten sogar einen kurzen Blick ins Koomtal werfen, bevor es dunkel wird«, sagte er, was allgemeines Stöhnen hervorrief.
    »Nein, Sam!«, widersprach Sybil. »Alle brauchen eine Mahlzeit und Ruhe! Lass uns so in den Ort fahren, wie es sich gehört, hübsch langsam, und morgen sind wir alle frisch.«
    »Lady Sybil hat Recht, Kommandeur«, sagte Scheusohn. »Selbst um diese Jahreszeit wäre es nicht klug, nach Einbruch der Dunkelheit das Tal aufzusuchen. Man könnte sich leicht verirren.«
    »In einem Tal?«, fragte Mumm.
    »O ja, Herr«, sagte Grinsi. »Du wirst es sehen, Herr. Und wer sich verirrt, stirbt meistens.«
    Während der ruhigen Fahrt zum Ort, und weil es sechs Uhr war, las Mumm dem kleinen Sam
Wo ist meine Kuh
?
vor. Die Lektüre wurde zu einer gemeinsamen Vorstellung. Grinsi half mit den Hühnergeräuschen aus, bei denen es Mumm, wie er glaubte, ein wenig an Talent mangelte, und Detritus fügte ein GRUNZEN! hinzu, das die Fenster klirren ließ. Grag Scheusohn brachte entgegen allen Erwartungen ein recht gutes Schwein zustande. Für den kleinen Sam, der mit großen Augen zusah, war es die
Show des Jahres.
     

     
    B unty war überrascht, sie so früh zu sehen, aber
Frauen, die organisieren,
geraten nicht durcheinander, wenn Gäste unerwartet früh eintreffen.
    Bunty hieß eigentlich Berenike Wainsburg, geborene Mausvater; der neue Name war vermutlich eine Erleichterung. Sie hatte eine verheiratete Tochter, die außerhalb von Quirm lebte, und einen Sohn, der wegen eines
großen
Missverständnisses überstürzt nach Viericks ausgewandert war und jetzt in Schafen machte, und sie hoffte, dass Sybil und natürlich Seine Gnaden bis Samstag bleiben konnten, weil sie praktisch
alle
eingeladen hatte, und der kleine Sam war einfach
entzückend

und so weiter, bis zu »… und wir haben einen der Ställe für eure Trolle sauber gemacht«, mit einem fröhlichen Lächeln gesprochen.
    Bevor Sybil oder Mumm etwas sagen konnten, nahm Detritus den Helm ab und verbeugte sich.
    »Ich dir danken, gnädige Frau«, polterte er. »Manchmal die Leute vergessen, den Stall zuerst zu säubern. Solche kleinen Dinge viel bedeuten.«
    »Oh, danke«, sagte Bunty. »Wie reizend. Ich, äh, habe noch nie einen Troll gesehen, der Kleidung trägt…«
    »Ich sie ablegen kann, wenn du möchtest«, erwiderte Detritus. An dieser Stelle nahm Sybil Bunty sanft am Arm und sagte: »Ich möchte dir die anderen vorstellen…«
    Herr Wainsburg, der Richter, erwies sich nicht als der korrupte Mistkerl, den Mumm erwartet hatte. Er war dünn, groß und nicht sehr redselig, verbrachte seine Zeit daheim in einem mit Gesetzesbüchern, Pfeifen und Angelausrüstung gefüllten Arbeitszimmer. Morgens sprach er Recht, angelte am Nachmittag und verzieh Mumm großzügig sein völliges Desinteresse an Trockenfliegen.
    Der Ort namens Koomfurt lebte zum größten Teil vom Fluss. Wo der Koom die Ebene erreichte, wurde er breiter und langsamer und war mit mehr Fisch voll gestopft als eine Büchse Sardinen. Sümpfe erstreckten sich auf beiden Seiten, mit tiefen, verborgenen Seen, die zahlreichen Vögeln Heimat und Nahrung boten.
    Und dann gab es da noch die Schädel.
    »Ich bin auch der Leichenbeschauer«, teilte Herr Wainsburg Mumm mit, als er seinen Schreibtisch aufschloss. »Jedes Jahr im Frühling werden einige Knochen zu uns geschwemmt. Die meisten stammen von Touristen. Sie wollen einfach nicht hören. Aber manchmal bekommen wir auch Dinge von… historischem Interesse.« Er legte einen Zwergenkopf auf den Tisch.
    »Etwa hundert Jahre

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