Klonk!
alt«, sagte er. »Von der letzten großen Schlacht vor einem Jahrhundert. Gelegentlich finden wir auch Rüstungsteile. Wir bringen alles ins Beinhaus. Von Zeit zu Zeit kommen die Trolle mit einem Karren, sortieren den Kram und bringen ihn fort. Sie nehmen dies alles sehr ernst.«
»Irgendwelche Schätze?«, fragte Mumm.
»Ha. Mir hat niemand von einem erzählt. Aber ich würde von einer großen Sache hören.« Der Richter seufzte. »Jedes Jahr kommen Leute und suchen danach. Manchmal haben sie Glück.«
»Finden sie Gold?«
»Nein, aber sie kehren lebend zurück. Irgendwann trägt das Wasser die Reste der anderen aus den Höhlen.« Wainsburg wählte eine Pfeife aus dem Gestell auf dem Schreibtisch und stopfte sie. »Es erstaunt mich, dass es jemand für nötig hält, Waffen ins Tal mitzunehmen. Es tötet ganz nach Laune. Soll euch einer meiner Jungs führen?«
»Ich habe einen eigenen Führer«, sagte Mumm und fügte hinzu: »Aber ich danke dir.«
Der Richter paffte. »Wie du wünschst«, sagte er. »Ich werde auf jeden Fall den Fluss im Auge behalten.«
A ngua und Sally waren im gleichen Zimmer untergebracht. Angua versuchte, sich daran zu gewöhnen. Die Frau sollte nichts erfahren. Es war auf jeden Fall schön, in einem sauberen Bett zu liegen, auch wenn der Raum ein wenig muffig roch. Mehr Muff, weniger Vampir, dachte sie. Wenigstens etwas.
In der Dunkelheit öffnete sie ein Auge.
Jemand hatte sich leise im Zimmer gerührt. Die Luft hatte sich bewegt, und die subtilen Geräusche der Nacht klangen ein wenig anders.
Jemand erreichte das verriegelte Fenster. Ein leises Kratzen verriet, dass der Riegel beiseite geschoben wurde.
Das Öffnen des Fensters ließ sich leicht feststellen: Neue Gerüche schwebten herein.
Es folgte ein Knacken, das vermutlich nur ein Werwolf hören konnte, danach raschelten viele ledrige Flügel.
Kleine
ledrige Flügel.
Angua schloss das Auge wieder. Dieses Biest! Gab sie die Vorsicht auf? Es hatte keinen Sinn, ihr zu folgen. Angua fragte sich, ob sie das Fenster schließen und die Tür verriegeln sollte, nur um zu sehen, welche Ausrede sich Sally einfallen lassen würde, aber sie schob diesen Gedanken beiseite. Sie entschied sich auch dagegen, Herrn Mumm Bescheid zu geben. Was konnte sie beweisen? Man würde alles auf die Werwolf-Vampir-Sache zurückführen…
U nd jetzt erstreckte sich das Koomtal vor Mumm, und er konnte erkennen, warum er nichts geplant hatte. Für das Koomtal konnte man nichts planen. Es lachte über Pläne. Es drückte sie einfach aus dem Weg, so wie Straßen.
»Natürlich siehst du es jetzt zur besten Zeit des Jahres«, sagte Grinsi.
»Und damit meinst du…?«, fragte Mumm.
»Es versucht nicht, uns umzubringen. Hier sind Vögel. Und wenn die Sonne an der richtigen Stelle steht, entstehen wunderschöne Regenbögen.«
Es gab hier
viele
Vögel. In den zahlreichen flachen Teichen und Seen vermehrten sich Insekten wie wild. Die meisten Gewässer würden bis zum späten Sommer ausgetrocknet sein, aber derzeit wimmelte es im Koomtal von summenden Geschöpfen. Und die Vögel waren aus der Ebene gekommen, um hier zu schmausen. Mumm wusste nicht sehr gut über Vögel Bescheid, aber die meisten von ihnen sahen wie Schwalben aus, Millionen von ihnen. Sie hatten Nester an der nächsten steilen Felswand gebaut, eine gute halbe Meile entfernt, und Mumm hörte das Gezwitscher von dort. Und wo sich Baumstämme und Felsen zu einem Damm angesammelt hatten, sprossen Schösslinge und grüne Pflanzen.
Unter dem schmalen Pfad, über den Mumm und seine Begleiter schritten, schoss Wasser aus einem halben Dutzend Höhlen und bildete einen großen Wasserfall, dessen Fluten sich zur Ebene ergossen.
»Es ist alles so… lebendig«, sagte Angua. »Ich habe mir eine öde Felslandschaft vorgestellt.«
»Das so ist bei dem Ort, wo stattgefunden hat die Schlacht«, erwiderte Detritus. Sprühwasser glänzte auf seiner Haut. »Mein Vater mich geführt hat ins Tal, als wir kamen zur Stadt. Er mir zeigte den öden Felsenort, schlug mir auf den Kopf und meinte: ›Erinnere dich.‹«
»Woran solltest du dich erinnern?«, fragte Sally.
»Das er nicht sagte. Also ich mich erinnerte ganz allgemein.«
Das habe ich nicht erwartet, dachte Mumm. Es ist so… chaotisch. Oh, wir sollten uns besser von der Felswand entfernen. Diese großen Felsbrocken hier müssen von irgendwo gekommen sein.
»Ich rieche Rauch«, sagte Angua nach einer Weile, als sie über den Geröllweg
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