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Klonk!

Klonk!

Titel: Klonk! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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darauf, lockten Kolonien großer Vögel an. Und dann rutschte irgendwo ein Felsen beiseite, und alles verschwand innerhalb von nur einer Stunde.
    Was nicht fliegen konnte, überlebte nicht in diesem Tal, zumindest nicht lange. Damals, vor der ersten Schlacht, hatten die Zwerge erfolglos versucht, es zu zähmen. Hunderte von Zwergen und Trollen waren bei der berühmten Überflutung fortgeschwemmt worden, und viele von ihnen hatte man nie wiedergesehen. Das Koomtal hatte sie in seine Ponore und Höhlen geholt und sie dort behalten.
    Es gab Stellen im Tal, wo man einen bunten Korken in einen Ponor werfen konnte, der dann zwanzig Minuten später kaum ein Dutzend Meter entfernt von einer Fontäne nach oben getragen wurde.
    Mumm las, dass Erik diesen Trick bei einem Führer beobachtet hatte, der sich dafür einen Dollar geben ließ. Leute besuchten das Tal, menschliche Touristen, Dichter und Künstler, die in der zerklüfteten, unbeugsamen Wildnis nach Inspiration suchten. Und menschliche Führer geleiteten sie für viel Geld durchs Tal. Für ein paar zusätzliche Dollar berichteten sie auch von der Geschichte des Ortes. Sie erzählten, wie der Wind zwischen den Felsen und das Rauschen des Wassers vom alten Kampf berichteten, der im Tod weiterging. Sie erzählten, dass all die Trolle und Zwerge, die das Tal damals zu sich geholt hatte, noch immer kämpften, unten im dunklen Labyrinth aus Höhlen und donnernden Strömen.
    Ein Besucher teilte Erik mit, dass er als Kind und während eines kühlen Sommers mit nur wenig Schmelzwasser an einem Seil in einen Ponor hinabgeklettert war (denn wie alle derartigen Geschichten wäre die vom Koomtal ohne einen in die Dunkelheit geschwemmten Schatz nicht vollständig gewesen), und dort unten hatte er im Rauschen des Wassers Kampfgeräusche und die Rufe von Zwergen gehört, nein, Herr, ganz ehrlich, Herr, es lief mir kalt über den Rücken, Herr, vielen Dank, Herr…
    Mumm setzte sich auf.
    Stimmte das? Wenn dieser Mann noch etwas weiter in die Tiefe geklettert wäre, hätte er dann den kleinen sprechenden Würfel gefunden, den Methodia Schlingel unglücklicherweise mit nach Hause genommen hatte? Erik schien darin nur einen Versuch gesehen zu haben, einen weiteren Dollar zu ergattern, und vielleicht war es tatsächlich so gewesen, aber… Nein, zu jener Zeit musste der Würfel längst fort gewesen sein. Trotzdem, ein faszinierender Gedanke.
    Die Kutscherklappe öffnete sich.
    »Wir sind außerhalb der Stadt, Herr«, sagte Willikins. »Niemand ist vor uns auf der Straße.«
    »Danke.« Mumm sah zu Sybil. »Jetzt finden wir es gleich heraus. Halt den kleinen Sam gut fest.«
    »Mustrum hat bestimmt nichts Gefährliches getan, Sam«, erwiderte Sybil.
    »Da bin ich mir nicht so sicher«, sagte Mumm und öffnete die Tür. »Ich glaube nur, dass er nichts Gefährliches
beabsichtigte

    Er schwang sich nach draußen und kletterte, mit Detritus’ Hilfe, auf das Dach der Kutsche.
    Sie machten gute Fahrt. Die Sonne schien, und die Kohlfelder zu beiden Seiten der Straße erfüllten die Luft mit ihrem sanften Geruch.
    Mumm nahm neben dem Butler Platz. »Na schön«, sagte er. »Halten sich alle an etwas fest? Gut. Treib die Pferde an!«
    Willikins ließ die Peitsche knallen. Es gab einen kurzen Ruck, als sich die Pferde streckten, und Mumm spürte, wie die Kutsche schneller wurde.
    Und das schien es auch schon gewesen zu sein. Er hatte mit etwas Eindrucksvollerem gerechnet. Sie fuhren schneller, aber das schien nicht sehr magisch zu sein.
    »Ich schätze, es sind jetzt etwa zwölf Meilen in der Stunde, Herr«, sagte Willikins. »Das ist ziemlich gut. Die Pferde laufen ohne…«
    Etwas geschah mit dem Geschirr. Funken stoben von den Kupferknöpfen.
    »Sieh dir an den Kohl, Herr!«, rief Detritus.
    Auf beiden Seiten der Straße gingen Kohlköpfe in Flammen auf und schnellten aus dem Boden. Und die Pferde wurden noch schneller.
    »Es ist Energie!«, rief Mumm, um das Fauchen des Fahrtwinds zu übertönen. »Wir fahren mit Kohlkraft! Und…«
    Er unterbrach sich. Die beiden hinteren Pferde stiegen langsam auf, und dann kamen auch die beiden vorderen nach oben.
    Mumm riskierte es, sich umzudrehen. Die andere Kutsche blieb hinter ihnen. Ganz deutlich sah er Fred Colons rosarotes und entsetzt starrendes Gesicht.
    Als Mumm wieder nach vorn blickte, hatten sich alle vier Pferde vom Boden gelöst.
    Und da war ein fünftes Pferd, größer als die anderen vier und transparent. Sichtbar war es nur wegen des

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