Klonk!
Zwerge sind natürlich
alle
Tiefener, und du weißt, wie gewöhnliche Zwerge von ihnen denken.«
Sie verehren sie praktisch, dachte Mumm, zwickte sich in den Nasenrücken und schloss die Augen. Es wird immer schlimmer.
»Na schön«, sagte er. »Aber dies ist Ankh-Morpork, und wir haben unsere eigenen Gesetze. Es kann doch nicht schaden, nachzusehen, wie es Bruder Schinkenbrecher geht, oder? Wir können bei ihm an die Tür klopfen. Und sagen, dass wir guten Grund haben, uns nach seiner Gesundheit zu erkundigen. Ich weiß, dass es nur ein Gerücht ist, aber wenn genug Leute an ein
solches
Gerücht glauben, können wir nicht verhindern, dass die Sache herauskommt.«
»Gute Idee, Herr.«
»Geh, und sag Angua, dass sie mich begleiten soll. Und… Haddock. Und vielleicht auch Ringgießer. Du kommst natürlich ebenfalls mit.«
»Äh, das ist keine gute Idee, Herr. Zufälligerweise weiß ich, dass die meisten Tiefener mir ablehnend gegenüberstehen. Sie glauben, dass ich zu sehr Mensch bin, um ein Zwerg zu sein.«
»Tatsächlich?«
Fast eins neunzig in Strümpfen, dachte Mumm. In den Bergen von den Zwergen einer kleinen Zwergenmine adoptiert und großgezogen. Sein zwergischer Name lautet Kzad-bhat, was Kopfstoßer bedeutet. Mumm hüstelte. »Warum in aller Welt sollten sie das glauben?«, fragte er.
»Na schön, ich weiß, dass ich im
Grunde
ein Mensch bin, Herr, aber die Größe war traditionell nie die zwergische Definition eines Zwergs. Allerdings ist Schinkenbrechers Gruppe nicht glücklich mit mir.«
»Tut mir Leid, das zu hören. Dann nehme ich Grinsi mit.«
»Bist du übergeschnappt, Herr? Du weißt doch, was die Tiefener von Zwerginnen halten, die ihre Weiblichkeit
zeigen
!«
»Na gut, dann lasse ich mich eben von Feldwebel Detritus begleiten.
Ihm
werden sie glauben.«
»Es
könnte
ein wenig zu provokant sein, Herr…«, begann Karotte skeptisch.
»Detritus ist ein Polizist von Ankh-Morpork, Hauptmann, so wie du und ich«, sagte Mumm. »Ich nehme an,
ich
bin akzeptabel.«
»Ja, natürlich, Herr. Ich glaube aber, dass du die Tiefener beunruhigst.«
»Tatsächlich?« Mumm zögerte. »Das ist gut. Und Detritus ist ein Vertreter des Gesetzes. Wir haben hier noch Gesetze, und soweit es mich betrifft, reichen sie tief, bis ganz nach unten.«
E ine verdammt blöde Bemerkung, dachte Mumm fünf Minuten später, als er an der Spitze des kleinen Trupps durch die Straßen ging. Er verfluchte sich dafür, diese Worte ausgesprochen zu haben.
Polizisten blieben durch Klugheit am Leben. So funktionierte das. Man hatte die Wachhäuser mit den großen blauen Lichtern, und man sorgte dafür, dass immer kräftig gebaute Wächter an großen öffentlichen Orten zu sehen waren, und man protzte, als gehörte einem alles. Aber es war falsche Protzerei, denn es gehörte einem nichts. Es war alles Lug und Trug. Man zauberte einen kleinen Polizisten in die Köpfe der Leute. Man verließ sich darauf, dass die Leute die Regeln kannten und
nachgaben.
Doch in Wirklichkeit hätten hundert gut bewaffnete Kämpfer die Wache auslöschen können, wenn sie entschlossen genug vorgegangen wären. Sobald irgendein Verrückter herausfindet, dass ein überraschter Polizist ebenso stirbt wie alle anderen, ist der Bann gebrochen.
Schinkenbrechers Zwerge glaubten nicht an die Stadtwache? Das konnte zu einem Problem werden. Vielleicht
war
es provozierend, einen Troll mitzubringen, aber bei den Göttern, Detritus war ein Bürger, wie alle anderen. Wenn man…
»Bimmel-bamm-bimmel-bamm-bimmel-bamm!«
Ah, ja. Wie schlimm die Dinge auch standen, es gab immer die Möglichkeit, dass sie noch schlimmer wurden…
Er holte den klugen braunen Kasten hervor und öffnete ihn. Ein kleiner grüner Kobold mit spitzen Ohren blickte zu ihm auf, und sein Gesicht zeigte jenes sehnsüchtige, hoffnungslose Lächeln, das Mumm in verschiedenen Variationen kannte und fürchtete.
»Guten Morgen, Hier Namen Einfügen! Ich bin der Disorganizer Modell Fünf, ›Die Stachelbeere‹™. Wie kann ich…?«, begann der Kobold und sprach schnell, um möglichst viel zu sagen, bevor es zur unvermeidlichen Unterbrechung kam.
»Ich könnte schwören, dass ich dich ausgeschaltet habe«, sagte Mumm.
»Du hast mich mit einem Hammer bedroht«, erwiderte der Kobold vorwurfsvoll und zog an den kleinen Gitterstäben. »An alle, er bedroht ein hochmodernes Stück Technomantie mit einem Hammer!«, rief er. »Er füllt nicht einmal die Registrierkarte aus! Deshalb muss ich
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