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Klonk!

Klonk!

Titel: Klonk! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Zugeständnis bereit?«
    »Ich mache bereits einige große Zugeständnisse, glaub mir«, erwiderte Mumm.
    Die verborgenen Augen unter der spitzen Kapuze starrten ihn einige Sekunden lang an.
    »Na schön«, sagte Feurig. »Bitte folgt mir.«
    Der Zwerg drehte sich um, öffnete eine Tür und trat in einen kleinen, quadratischen Raum. Mit einem Wink forderte er sie auf, sich ihm hinzuzugesellen, und als sie bei ihm waren, zog er einen Hebel.
    Der Raum erzitterte ein wenig, und dann glitten die Wände nach oben.
    »Dies ist…«, begann Feurig.
    »… ein Lift«, sagte Mumm. »Ja, ich weiß. Ich habe sie gesehen, als ich beim Niederen König in Überwald gewesen bin.«
    Der Name erzielte nicht die gewünschte Wirkung.
    »Der Niedere König wird hier… nicht respektiert«, sagte Feurig.
    »Ich habe ihn für das Oberhaupt aller Zwerge gehalten«, meinte Mumm.
    »Ein weit verbreitetes Missverständnis. Ah, wir sind da.«
    Der Lift hielt mit einem kaum wahrnehmbaren Ruck.
    Mumm machte große Augen.
    Ankh-Morpork war auf Ankh-Morpork erbaut. Das wussten alle. Schon vor zehntausend Jahren hatte man hier mit Steinen gebaut. Die jährliche Überschwemmung des Ankh brachte immer mehr Schlick, und so wuchs die Stadt auf ihren eigenen Mauern, bis aus Dachböden Keller wurden. Es hieß, dass ein Mann mit Spitzhacke selbst heute die Stadt auf dem Kellerniveau durchqueren konnte, indem er unterirdische Mauern durchbrach – vorausgesetzt, er konnte auch Schlamm atmen.
    Was war dieser Ort einst gewesen? Ein Palast? Der Tempel eines inzwischen in Vergessenheit geratenen Gottes? Es war ein großer Ort, dunkel wie Ruß, aber ein Glühen erhellte die wundervoll gewölbte Decke. Ein sonderbares Glühen.
    »Spezielle Vürmer«, sagte Feurig. »Aus den tiefen Höhlen in den Bergen um Llamedos. Wir haben sie mitgebracht, und hier vermehren sie sich schnell. Sie finden euren Schlick recht nahrhaft. Ich bin sicher, sie leuchten auch mehr.«
    Das Glühen bewegte sich. Es war nicht sehr hell, ließ Umrisse hervortreten, und es näherte sich dem Lift, strömte über die wundervolle Decke.
    »Wärme und Bewegung locken sie an, selbst jetzt«, sagte der Zwerg mit der Kapuze.
    »Äh… warum?«
    Feurig lachte kurz. »Für den Fall, dass du stirbst, Kommandeur. Sie glauben, dass du eine Ratte oder ein anderes Tier bist, das in diese Höhle gefallen ist. Nahrung ist knapp in der Tiefe. Und wenn du schließlich stirbst… dann kommen sie herab. Sie sind sehr geduldig und lassen nur die Knochen übrig.«
    »Ich habe
nicht
vor, hier mein Leben zu beenden«, sagte Mumm.
    »Natürlich nicht. Bitte folgt mir«, sagte Feurig und führte Mumm und Angua an einer großen, runden Tür vorbei. Auf der anderen Seite des Raums gab es weitere Türen dieser Art und mehrere leere Tunnelöffnungen.
    »Wie weit unten sind wir hier?«
    »Nicht sehr weit. Etwa zwölf Meter. Wir sind gut im Graben.«
    »In dieser Stadt?«, fragte Mumm. »Warum versuchen wir nicht, unter Wasser zu atmen? Sofern man dabei überhaupt von Wasser sprechen kann.«
    »Wir sind auch sehr gut darin, Wasser fern zu halten. Was uns bei Samuel Mumm leider weniger gut zu gelingen scheint.« Der Zwerg trat in einen kleineren Raum, an dessen Decke viele Vürmer glühten, und deutete auf zwei ganz offensichtlich für Zwerge bestimmte Stühle. »Bitte nehmt Platz. Kann ich euch Erfrischungen anbieten?«
    »Nein, danke«, sagte Mumm. Vorsichtig sank er auf einen der beiden Stühle und stellte fest, dass seine Knie fast bis zum Kinn reichten. Feurig setzte sich hinter einen kleinen Schreibtisch aus Steinplatten und nahm zu Mumms Überraschung seine Kopfbedeckung ab. Er wirkte recht jung, und sein Bart war gepflegt.
    »Wie weit reichen all die Tunnel?«, fragte Mumm.
    »Ich beabsichtige nicht, dir das zu sagen«, erwiderte Feurig ruhig.
    »Ihr untergrabt also meine Stadt?«
    »Ach, Kommandeur! Du bist in den Höhlen von Überwald gewesen. Du hast gesehen, wie Zwerge bauen. Wir sind Könner. Befürchte nicht, dass dein Haus einstürzt.«
    »Aber ihr baut nicht nur Keller!«, sagte Mumm. »Ihr habt hier… Bergwerke eingerichtet!«
    »In gewisser Weise. Man könnte sagen, dass unsere Bergwerksarbeit Löchern gilt. Platz, Kommandeur, darum geht es. Ja, wir graben nach Löchern. Zwar haben wir bei unseren Bohrungen tiefen Sirup gefunden, aber es interessiert dich vielleicht, zu erfahren…«
    »Das könnt ihr nicht machen!«
    »Können wir nicht? Aber wir machen es trotzdem«, sagte Feurig gelassen.
    »Ihr wühlt

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