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Klonk!

Klonk!

Titel: Klonk! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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gilt? Das wird Seine Lordschaft nicht hinnehmen.«
    »Du würdest es nicht wagen!«
    »Sieh mir in die Augen«, sagte Mumm.
    »Es gibt hier viel mehr Zwerge als Wächter«, sagte Feurig, aber sein amüsierter Gesichtsausdruck war verschwunden.
    »Soll das heißen, beim Gesetz kommt es vor allem auf die Zahl an?«, fragte Mumm. »Ich dachte, ihr Zwerge
verehrt
das Konzept des Gesetzes. Ist es nur von der Zahl abhängig? Dann nehme ich mehr Leute in die Wache auf. Auch Trolle. Sie sind Bürger der Stadt, so wie ich. Bist du sicher, dass alle Zwerge auf deiner Seite sind? Ich werde Regimenter bilden. Mir bleibt nichts anderes übrig. Ich weiß, wie die Dinge in Llamedos und Überwald laufen, aber hier laufen sie anders. Ein Gesetz, Herr Feurig. Das haben wir hier, und
darum
geht es. Wenn ich zulasse, dass irgendwer es nicht beachtet, könnte ich genauso gut die Wache dichtmachen.«
    Mumm ging zur Tür. »Das ist mein Angebot. Ich gehe jetzt zum Pseudopolisplatz zurück…«
    »Warte!«
    Feurig starrte auf den Schreibtisch und trommelte mit den Fingern darauf.
    »Ich kann dies nicht… entscheiden«, sagte er.
    »Lass mich mit den Grags reden. Ich verspreche, keine Worte wegzuwischen.«
    »Nein. Sie werden nicht mit dir sprechen wollen. Sie sprechen nicht mit Menschen. Sie warten unten. Sie haben von deiner Ankunft gehört und sind besorgt. Sie trauen Menschen nicht.«
    »Warum?«
    »Weil ihr keine Zwerge seid«, sagte Feurig. »Weil ihr… eine Art Traum seid.«
    Mumm legte dem Zwerg die Hände auf die Schultern. »Dann lass uns nach unten gehen, wo wir mit den Grags über Albträume sprechen können«, sagte er. »Dann kannst du ihnen zeigen, welcher davon ich bin.«
    Eine lange Pause folgte, und dann sagte Feurig: »Na schön. Aber nur unter Protest, wie dir klar sein sollte.«
    »Ich nehme das gern zur Kenntnis«, sagte Mumm. »Danke für deine kooperative Einstellung.«
    Feurig stand auf und holte einen Ring mit komplexen Schlüsseln unter seiner Kutte hervor.
    Mumm versuchte, sich den Weg einzuprägen, aber das war sehr schwierig. Es gab zahlreiche Kurven und Abzweigungen in den düsteren Tunneln, die alle gleich aussahen. Nirgends war Wasser zu sehen. Wie weit reichten die Tunnel? Wie weit in die Tiefe? Wie weit in die Ferne? Zwerge gruben sich durch Granit. Wahrscheinlich konnten sie durch Flussschlamm
schlendern.
    An vielen Orten hatten die Zwerge nicht gegraben, sondern Häuser gesäubert, den Schlick entfernt und Tunnel zwischen alten, feuchten Zimmern angelegt. Und irgendwie war das Wasser verschwunden.

Und bei jeder Kurve spürte Mumm, wie sein Zorn zurückkehrte. Man führte sie im Kreis. Nur um sie zu ärgern. Feurig eilte voraus und überließ es Mumm, ihm zu folgen und dabei gelegentlich mit dem Kopf an die Decke zu stoßen.
    Mumm geriet immer mehr in Wallung. Man führte sie an der Nase herum! Die Zwerge scherten sich weder um das Gesetz noch um ihn oder die Welt weiter oben. Sie untergraben unsere Stadt und missachten unsere Gesetze, dachte Mumm. Ein verdammter Mord ist geschehen. Er gibt es zu! Warum lasse ich mir dieses… Affentheater gefallen?
    Sie kamen an einer weiteren Tunnelöffnung vorbei, aber diesmal verwehrte ein festgenageltes Brett den Zugang. Mumm zog sein Schwert und rief: »Was sich wohl dort drin befindet?« Er zerschlug das Brett und lief los, gefolgt von Angua.
    »Ist das klug, Herr?«, fragte sie leise, als sie durch die Dunkelheit eilten.
    »Nein. Aber ich habe genug von Herrn Feurig«, knurrte Mumm. »Noch ein kurvenreicher Tunnel, und ich komme mit einer speziellen Einsatzgruppe hierher zurück, und dann wird
aufgeräumt,
Politik oder nicht.«
    »Beruhig dich, Herr!«
    »Alles, was er sagt und tut, läuft auf eine Beleidigung hinaus! Ich könnte aus der Haut fahren!« Mumm ging mit energischen Schritten und schenkte den weiter hinten erklingenden Rufen des Zwergs keine Beachtung.
    »Dort ist eine Tür, Herr!«
    »Ja, ich bin nicht blind!«, sagte Mumm scharf. »Nur halb blind!«
    Er streckte die Hand aus. Die große runde Tür hatte ein Rad in der Mitte, und darauf waren mit Kreide Zwergenrunen gemalt.
    »Kannst du sie lesen, Feldwebel?«
    »Äh… ›Todesgefahr! Überschwemmung! Kein Zutritt!‹«, sagte Angua. »Mehr oder weniger, Herr. Es sind Drucktüren. Ich habe sie in Bergwerken gesehen.«
    »Und mit einer Kette gesichert«, sagte Mumm und streckte die Hand aus. »Sieht nach massivem Eisen aus… Au!«
    »Herr?«
    »Hab mir die Hand an einem Nagel aufgerissen!« Mumm

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