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Klotz, Der Tod Und Das Absurde

Titel: Klotz, Der Tod Und Das Absurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Klier
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war, konnte ein Abgleich der Abdrücke mit den Schuhen des Opfers noch nicht
vorgenommen werden. Könnte ein Abdruckpaar dem Opfer zugeordnet werden, dann
wäre das andere mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit dem Täter zugehörig.
Außerdem konnten in beiden Fahrzeugen jeweils etwa ein halbes Dutzend
Fingerabdrücke gesichert werden, wobei vier bis fünf Spuren als frisch
eingestuft werden konnten. Allerdings wäre es auch möglich, dass der Täter
Handschuhe getragen hatte. In diesem Fall wären die Schuhabdrücke das
eindeutigere Indiz.
    Nachdem Laanschaf seinen Vortrag beendet hatte, trat für einige Sekunden
eine unangenehme Stille ein. Niemand wusste so genau, womit man weitermachen
sollte, da jetzt eigentlich die Rechtsmedizin dran gewesen wäre. Der Pathologe
Lackner glänzte allerdings weiterhin mit Abwesenheit, und Klotz glaubte, an den
Blicken der anderen, die sich peinlich berührt abwendeten, sobald man ihnen zu
begegnen versuchte, erkennen zu können, was der Grund für die Abwesenheit des
Herrn Pathologen war. Der Hauptkommissar strich sich mit seiner Hand in den
Nackenbereich. Irgendetwas hatte dort zu jucken angefangen.
    Nachdem die Zangenberg Kaffee und Plätzchen gebracht und damit die
Lage merklich entspannt hatte, beschloss Klotz fortzufahren. Er schrieb das
Wort »Befragungssituation« an die Tafel und fasste die Resultate
stichpunktartig zusammen. Trotz der unangenehmen Sache mit diesem Charlie
Schmidt blieb festzuhalten, dass eine Spur ins Drogenmilieu führte. Ein
weiterer Indikator hierfür war auch die Spritze, die Klotz gestern in der
Wohnung Gummlers gefunden hatte und die zur Analyse bereits an die
Kriminaltechnik weitergeleitet worden war. Das Ergebnis stand allerdings noch
aus.
    Fazit: Solange das Motiv für die Tat nicht klar war, musste jeder
Spur nachgegangen werden. Direkte Zeugen hatten sich bisher nicht gemeldet.
Vielleicht sollte ein entsprechender Zeugenaufruf über die Presse ins Auge
gefasst werden.
    Klotz schrieb einen neuen Punkt an: »Umfeld des Opfers/
Täter-Opfer-Beziehung?« Das Milieu des kontaktscheuen Sonderlings reduzierte
sich auf einige wenige Personen. Da wären einmal der Vater und der Freund oder
Bekannte Charlie Schmidt. Zu seinen Arbeitskollegen hatte Gummler nur
oberflächlichen Kontakt. Der Typ war ein Einsiedler, der es vorzog, auf seinem
Aussiedlerhof irgendwelche Panzer und Soldaten zusammenzukleben und sich dabei
zu betrinken. Viel mehr hatte man nicht rauskriegen können. Gummler führte ein
durchschnittliches, vielleicht sogar ein eher unterdurchschnittliches Leben.
Seine Interessen waren nicht besonders weit gestreut, neben seinem Job als
Betonfahrer hatte er im Prinzip nur zwei Hobbys: Alkohol und Krieg. Wer konnte
ein Interesse daran haben, einem Subjekt wie Thorsten Gummler das Leben zu
nehmen?
    Plötzlich meldete sich Kommissaranwärter Zebisch zu Wort: »Inwiefern
hat die Todesermittlung die Möglichkeit eines Suizids ausgeschlossen?«
    »Wie Herr Laanschaf von der kriminaltechnischen Untersuchung
deutlich gemacht hat, haben wir Spuren von zwei Leuten, die sich um den Betonmischer und den Golf bewegt haben. Das
Opfer und der Täter.«
    Klotz bemerkte, wie sich auf der Stirn der Staatsanwältin ein
Fragezeichen auftat, dem gleich mehrere Gedankenstriche folgten. Als ihn dann
noch ein stechender Blick aus den hellgrünen Augen traf, wusste er, dass die
von ihm wortlos in den Raum gestellte Mordtheorie ins Wanken geraten würde. Und
natürlich legte sie jetzt den Finger in die Wunde.
    »Herr Laanschaf, Sie haben vorhin gesagt, dass das eine Paar der
Schuhabdrücke vermutlich dem Opfer und das andere dem Täter zuzuordnen sei. Ist
noch eine andere Interpretation denkbar?«
    Laanschaf war im ersten Moment etwas irritiert. Er blickte auf das
Klemmbrett, das vor ihm lag. Seine Leute hatten vergessen, Abdrücke von den
Schuhen des Joggers zu nehmen, der die Leiche entdeckt hatte. Der Glanz seiner
fettigen Platte wurde durch den Ausbruch kleiner Schweißperlen noch intensiver.
    »Herr Laanschaf?«
    »Bitte?«, antwortete dieser zerstreut, »Oh ja! Selbstverständlich
gibt es noch eine andere Möglichkeit.«
    »Und zwar welche?«
    »Dass es sich bei der zweiten Person nicht um den Täter, sondern um
jemanden handelt, der zufällig vorbeigekommenen ist.«
    Der Kriminaltechniker erwartete, dass die Staatsanwältin nun auf den
Jogger zu sprechen kommen würde, und atmete auf, als nichts dergleichen
geschah.
    Für die Aufrechterhaltung seiner

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