Klueger werden und Demenz vermeiden
bestimmter Lebensmittel oftmals Ausdruck eines bewusst geführten „gesunden“ Lebens (bei zugleich eher niedrig-kalorischer Ernährung) ist, was in der Studie jedoch keine ausreichende Berücksichtigung finden konnte. Auch haben die Untersuchungen nicht selten einen vegetarischen Hintergrund. Es kann ihnen also eine Botschaft anhaften.
Ich möchte dennoch einige der Nahrungsmittel, die mir bei einer ersten Sichtung in der Hinsicht aufgefallen sind, an dieser Stelle listen. Der Leser mag dann selbst seine Schlüsse daraus ziehen.
· Generell Obst und Gemüse
Begründung: Vitamine, Flavonoide (sekundäre Pflanzenfarbstoffe).
· Grün-gelbes Gemüse
Begründung: hoher Gehalt an den Vitaminen C und Beta-Carotin.
· Blaubeeren
Begründung: Polyphenole (sekundäre Pflanzenstoffe), insbesondere Flavonoide.
· Kurkuma (Curry)
Begründung: entzündungshemmende Wirkstoffe.
· Kokosöl
Begründung: hoher Anteil an MCT-Fetten (mittelkettige Fettsäuren), aus denen die Leber anteilsmäßig mehr Ketonkörper (und unter günstigeren Bedingungen) produzieren kann als aus normalen langkettigen Fettsäuren (wie zum Beispiel der Palmitinsäure). Für eine Vertiefung des Themas: siehe Fife und Newport in der Literatur. Allerdings dürfte das Gehirn nur bei bereits ausreichend aufgebauter Ketolysefähigkeit in vollem Umfang davon profitieren können (siehe dazu die Ausführungen im Kapitel
Die Energiestoffwechsel des Menschen
).
6.3 Medikamente und Nahrungsergänzungen
Unzähligen Nahrungsergänzungen und Medikamenten wird eine positive Wirkung auf die zerebrale Leistungsfähigkeit (Gedächtnis, Konzentrationsfähigkeit, geistige Schnelligkeit etc.) nachgesagt. Zu den frei verkäuflichen Wirkstoffen zählen unter anderem (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
Ginseng; Macapulver; Lecithin; Q10 (Ubichinol); Vitamin B12 (und andere B-Vitamine); Ginkgo-biloba; EPA/DHA (Omega-3-Fettsäuren); Koffein (z. B. in Kaffee oder Guarana); L-Carnitin; L-Tyrosin; Glutaminsäure; Procain (K.H.3) etc.
Koffein passt sicherlich nur bedingt in die Liste, da es einen eher kurzfristigen leistungssteigernden Effekt besitzt, der sich bei regelmäßiger hoher Zuführung ins genaue Gegenteil (nämlich in eine Erschöpfung) verkehren kann. Alle anderen Stoffe sollen hingegen erst bei lang andauernder Einnahme ihre volle Wirkung entfalten.
Ein konkreter Nutzen der genannten Ergänzungsmittel hängt sicherlich sehr stark von individuellen Faktoren ab. Nicht alles wirkt bei jedem gleich. Ich persönlich kann nur bei Q10 (Ubichinol) und den B-Vitaminen einen (wenngleich recht schwachen) positiven Effekt ausmachen, alles andere wirkt bei mir entweder gar nicht oder sogar eher negativ (jedenfalls bei längerer Einnahmedauer).
Bekannte verschreibungspflichtige Wirkstoffe zur Steigerung der Gehirnleistung sind unter anderem (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
Ampakin; Donepezil; Piracetam; Ritalin
Obwohl die Wirkstoffe nur bei klarer Indikation (insbesondere in der Geriatrie, Ritalin bei hyperaktiven Kindern) verschrieben werden sollten, werden sie längst (neben diversen Wachmachern, Frohmachern und Aufputschmitteln wie Modafinil und Fluoxetin) von Schülern, Studenten und anderen Geistesarbeitern, die sich einem starken Leistungs- und Konkurrenzdruck ausgesetzt sehen, illegal eingesetzt, mit unabsehbaren Folgen für die langfristige Gehirngesundheit.
Wer sein Gehirn liebt und mit ihm gut und gesund ins Alter kommen möchte, sollte die Finger von den genannten Wirkstoffen lassen, zumal die im Buch beschriebene Gehirnstoffwechselumstellung auf lange Sicht einen viel größeren Effekt haben dürfte.
6.4 Körperliche Aktivität
Körperliche Aktivität stellt – wie Studien belegen – einen ausgezeichneten Schutz vor frühzeitiger Demenz dar, und zwar gleich in mehrfacher Hinsicht:
· Körperliche Fitness schützt vor den wichtigsten Demenz-Risikofaktoren: vor Übergewicht und Diabetes, Bluthochdruck, Stress und vor Depressionen. Verfügt man in den mittleren Lebensjahren über keines der genannten Risiken, besteht eine deutlich geringere Wahrscheinlichkeit, frühzeitig an Demenz zu erkranken.
· Koordinierende Bewegungen können für eine Aktivierung und Anregung großer Bereiche des Gehirns sorgen.
· Körperliche Ertüchtigung trainiert die Muskeln (inklusive Herz), den Stoffwechsel und das Stresssystem. Sie kann damit direkt oder indirekt zu einer Verbesserung der energetischen Versorgung des Gehirns beitragen.
· Körperliche Fitness
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