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Klueger werden und Demenz vermeiden

Klueger werden und Demenz vermeiden

Titel: Klueger werden und Demenz vermeiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Mersch
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ketogenen (Aufbau) Tag einlegen.
    Wie Sie vermutlich selbst festgestellt haben, orientiert sich die obige Methode zur Wiedererlangung der Ketolysefähigkeit des Gehirns (beziehungsweise zum Wiederanschluss des Gehirns an den Fettstoffwechsel) in vielen Aspekten an der Dukan-Diät. Dies heißt nun aber nicht, dass ich Ihnen damit unbedingt die Dukan-Diät nahelegen möchte oder sie insgesamt für die beste aller denkbaren Diäten halte. Weit gefehlt. Es geht hierbei ausschließlich um die Beschreibung eines weitestgehend zuverlässigen Verfahrens zur Wiedererlangung der Ketolysefähigkeit des Gehirns. Und in diesem Punkt bin ich dann allerdings sehr wohl der Meinung, dass dies von der Dukan-Diät deutlich besser und zielgerichteter gelöst wurde als von jedem anderen mir bislang bekannten Ernährungsprogramm. Dukan scheint bei der von ihm propagierten Methodik sehr viel Wert auf die Vermeidung spontaner Diätrückfälle und Jojo-Effekte gelegt zu haben. Für den „Kenner“ der zugrunde liegenden Stoffwechselmechanismen ist es jedoch mehr als offensichtlich, dass er dies über die Stabilisierung des Gehirnstoffwechsels (beziehungsweise dessen fortwährenden Anschluss an den Fettstoffwechsel) zu erreichen versucht.
    Ganz unabhängig davon war ich schon immer der Auffassung, dass es wenig Sinn macht, das Rad neu zu erfinden, wenn es andere bereits getan haben. Insoweit gehöre ich eher zu den Personen, die dazu neigen, vorhandene gute Lösungen zu nutzen und weiterzuempfehlen, anstatt sie allein schon deshalb madigzumachen, weil man sie nicht selbst erfunden hat.
    Sie können die angestrebte Ketolysefähigkeit des Gehirns jedoch gegebenenfalls auch auf ganz andere Weise erreichen. In der Literatur wird beispielsweise auf einen Artikel des Mediziners R. Scott Strahlman hingewiesen, in dem dieser sich darüber wundert, wieso seine seit vielen Jahren unter chronischer Migräne leidende Ehefrau nach einer wochenlangen Ketosephase im Rahmen einer Diät zur Reduzierung ihres erheblichen Übergewichts selbst mehr als ein Jahr nach der Behandlung und trotz Wiederaufnahme ihrer gewohnten Ernährungsweise noch immer völlig migränefrei war, sodass er folgerichtigerweise die Frage stellt, ob eine Ketose Migränekranken helfen und Migräne eventuell sogar heilen kann („Can Ketosis Help Migraine Sufferers?“). Die korrekte Antwort darauf lautet meiner Meinung nach – Sie werden es sicherlich schon erahnt haben: Nein, Ketose kann Migränikern nicht dauerhaft helfen, denn sie dauert tatsächlich nur so lange an, wie ihr Zustand währt. Was dagegen tatsächlich hilft, ist die Rückerlangung der Ketolysefähigkeit, da sie vom Gehirn selbst nach der Beendigung einer längeren Ketosephase noch recht lange aufrechterhalten wird.
    Mir sind beispielsweise Personen bekannt, die einmal pro Jahr – ähnlich wie bei den religiösen Fastenriten – eine mehrwöchige Fastenzeit durchführen, und damit Effekte erzielen, wie ich sie auch von mir kenne. So scheinen sie selbst bei längeren stressreichen Situationen auf keine zusätzliche Nahrungsaufnahme angewiesen zu sein. Sie bleiben dann meist so ruhig und konzentriert wie immer. Das spricht dafür, dass auch bei ihnen die gesamte von ihrem Organismus benötigte Energie – einschließlich die für ihr Gehirn – weiterhin aus ihrer Körperbatterie, das heißt, primär aus den Fettdepots kommt.
    Nun ist allerdings denkbar, dass solche Fastenzeiten mit Verhaltensänderungen einhergehen, die praktisch ganz automatisch für eine verlängernde Wirkung der mit der Fastenzeit erworbenen Stoffwechselfunktionen sorgen. Wenn einem beispielsweise plötzlich auffällt, dass man nicht ständig etwas zu sich nehmen muss, um anstehende Aufgaben erledigen zu können, macht man vielleicht zunächst gern schnell noch dies und das, bevor es wieder in aller Ruhe zum Essen geht (ein weiterer Vorteil übrigens: man muss nicht mehr unter Stress essen), so kenne ich es jedenfalls von mir. Auf diese Weise kann sich eine einmal erreichte Ketolysefähigkeit von ganz allein über einen längeren Zeitraum festigen, um sich vielleicht erst nach etlichen Monaten wieder abzuschwächen.
    Was ich damit sagen will: Sie müssen sich nicht sklavisch an das von mir weiter oben beschriebene Verfahren halten. Auch andere Wege führen bekanntlich nach Rom.
    Wie Sie unschwer erkennen konnten, handelt es sich bei den in diesem Abschnitt empfohlenen Maßnahmen um ein Training, allerdings weder um ein sportliches Training zur

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