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Knochen im Kehricht: Ein Eifel-Krimi (German Edition)

Knochen im Kehricht: Ein Eifel-Krimi (German Edition)

Titel: Knochen im Kehricht: Ein Eifel-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Kempff
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peinlichere Keramik, ogottogott … Herbert, das geht wirklich nicht, nein …«
    Eine andere Stimme: »Schnell! Ich muss wirklich dringend.«
    »Nun mach schon!«
    Der Grauhaarige mit den witzigen Doppelgrübchen im Kinn schüttelt verzweifelt den Kopf. »Tut mir so leid, junge Frau! Dass ich Ihnen solche Umstände mache. Ausgerechnet auf meiner ersten Kaffeefahrt …«
    »Kaffeefahrt!«, töne ich voller Verachtung. »Arme alte Leute stundenlang herumfahren, um ihnen bei einer Plörre namens Kaffee überteuerte Heizdecken und Migränebrillen anzudrehen! Wundermittel gegen Harndrang haben Sie wohl nicht im Angebot?«
    Er hört, was ich höre; den Mann, der am Eingang zur Einkehr umstandslos fragt: »Wo ist Ihr Garten?«
    Gudrun: »Wieso?«
    Regine: »Danke, aber unser Gemüse düngen wir schon selbst! Warten Sie bitte, bis Sie an der Reihe sind. Setzen Sie sich erst mal. Möchten Sie was trinken?«
    »Kein Busch, nirgendwo?«
    »Hühnersuppe!«, trällert Gudrun. »Beruhigt die Nerven. Hilft beim Zusammenreißen!«
    »Wo ist Ihr Animateur?«, belle ich den Busfahrer an. »Irgendjemand muss das hier doch koordinieren. Eine Kaffeefahrt …«
    »Nein, nein.« Abwehrend hebt er die Hände. »Das ist was anderes. Wir sind eine anständige Kaffeefahrt. Wir wollen in Belgien Kaffee kaufen. Den Grenzmarkt besuchen, die Krippana und die Eisenbahnausstellung. Alles ganz ehrlich. Kein Aminatör mit Heizdecken oder so.«
    »Diese Wasserrechnung wird mich ruinieren!«
    »In Belgien ist Diesel billiger«, wirft David ein.
    »Ich muss knapp kalkulieren«, vertraut mir der Fremde an, »und da dachte ich, dass ich es bis zur Tankstelle gerade noch schaffe …«
    Aus dem Inneren meines Restaurants dringen Stöhnen und Eifeler Flüche, die ich inzwischen verstehen kann. Es drängt bei allen. Aber es gibt nur zwei Toiletten. Und eine ganze Kühltruhe voller herrlicher Hühnersuppe …
    »Wir führen keinen Sprit. Jedenfalls keinen, der Ihren Bus antreiben könnte.«
    »Ja, ja, deswegen habe ich gerade mit Ihrem Mechaniker gesprochen.« Er nickt unglücklich zu David hin, der diese unzutreffende Berufsbezeichnung unwidersprochen lässt. »Es sind ja nur noch ein paar Hundert Meter bis zur Zapfsäule. Ob ich mit Ihrem Wagen meinen Kanister …«
    »Der Wagen geht nicht, und deshalb gehen Sie lieber«, verkünde ich so hochnäsig, wie es einer Frau eben möglich ist, die Essen an Leute bringen will, die sehr hörbar anderswo Verzehrtes bei ihr loswerden wollen.
    »Geht doch «, murmelt David.
    »Geht doch?«, wiederhole ich verwirrt.
    » Geht doch!«, ruft uns Regine fröhlich zur Tür hinaus zu. »Alles unter Kontrolle. Die Herrschaften wünschen Hühnersuppe.«
    »Der Mann versteht was von Lichtmaschinen«, sagt David. »Dein Wagen geht wieder, Katja. Dafür könnten wir Herrn …«
    Er sieht den Grauhaarigen fragend an.
    »Kerschenbach«, stellt der sich eilig vor und kratzt sich am Zwillingsgrübchen, »Kerschenbach, Hermann.«
    »… Herrn Kerschmann doch entgegenkommen, oder?«
    Tellerklappern und Besteckklirren übertönen jetzt das Schlagen der Toilettentüren. Das ist Musik in meinen Ohren.
    »Geh schon«, sage ich zu David. »Fahr den Mann runter zur Tankstelle.«
    Ich umarme ihn und flüstere ihm ins Ohr: »Lasst euch Zeit. Alte Leute essen langsam. Außerdem möchten sie bestimmt einen Nachtisch. Komm also bloß nicht in Lichtgeschwindigkeit zurück.«
    Mit einer solchen stürzt Linus über die Straße. Jupp hinterher.
    »Katja«, japst er. »Dein Takenschaaf, da haben wir was gefunden.«
    Wie auf Kommando legt Linus einen Knochen vor mir ab.
    Hermann Kerschenbach beugt sich vor.
    »Da sind noch mehr«, ächzt Jupp. »Der Kaminbauer hat so was noch nie gesehen. Ich auch nicht. Marcel soll sofort herkommen. Ruf ihn an, Katja. Mach schon! Das ist ganz furchtbar!«
    Ich verstehe überhaupt nichts. Linus buddelt dauernd Dinge aus und hat mir schon unendlich viele unansehnliche graue Knochen vorgesetzt. Er lässt zu, dass der Busfahrer den für mich bestimmten aufhebt.
    »Ich könnte mich irren«, sagt Hermann Kerschenbach langsam, »aber …«
    »Aber was?!«
    Er reicht mir das Stück so vorsichtig, als bestünde es aus Porzellan. »Für mich sieht das nach einem Unterschenkelknochen aus.«
    »Na und? Von was für einem Tier? Sitz, Linus!«
    Der Busfahrer wechselt einen Blick mit Jupp.
    »Kein Tier«, sagt Jupp heiser und ringt die riesigen Hände, ohne die weder mein Restaurant in Deutschland noch mein Privathaus in Belgien

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