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Knochen-Mond

Knochen-Mond

Titel: Knochen-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fanden sie immer. Es war genügend Körper und auch Haut vorhanden, wo dem Riesen Wunden beigebracht wurden, aus denen das Blut quoll.
    Vielleicht war es nicht einmal die Szene, die Suko so erschreckte. Viel schlimmer war das Gesicht, denn die Züge kannte Suko. Er hatte sie schon bei dem schlafenden Tom Evans gesehen und wußte nun, was dieser Mann träumte…
    ***
    Freie Fahrt?
    Nicht ganz. In Wales schon hatte es auf regennasser Straße einen Unfall gegeben. Vier Fahrzeuge waren darin verwickelt. Eine Seite des Motorways mußte gesperrt werden. Der Verkehr wurde umgeleitet, was uns mehr als zwei Stunden kostete. Wir überstanden das auch und kamen gut durch, nahmen die entsprechende Abfahrt und rollten über Land weiter.
    Neben mir war Barry F. Bracht ziemlich unruhig geworden, was mir natürlich auffiel.
    »Hast du was?«
    Er bewegte seine Stirn und zog gleichzeitig die Augenbrauen zusammen. »Ich weiß nicht so recht, aber ich werde den Eindruck nicht los, daß wir zu spät kommen.«
    »Tatsächlich?«
    Er deutete hoch zum Himmel. »Es dämmert schon, John. Das ist die Zeit des Knochenmondes.«
    Ich hob die Schultern und drückte unwillkürlich das Gaspedal tiefer. Im Innenspiegel sah ich den hinteren Bereich des Rover. Dort lag Dennis schräg und schlief.
    Der Junge schlief normal. So sah keiner aus, der von Alpträumen gequält wurde. Sein Gesicht wirkte weich und entspannt, der Mund stand offen. Ruhiger Atem drang über Dennis' Lippen.
    Ich grinste Barry F. Bracht von der Seite her an. »Keine Sorge, mein Freund, wir schaffen es.«
    »Ja, zumindest bis zum nächsten Tunnel.« Hin und wieder ließ er seinen Humor aufblitzen, so auch jetzt.
    Weiterkamen wir nicht. Die hohe Böschung lief quer vor uns und konnte nur durch den Tunnel überwunden werden. Dort aber stand ein diamantschwarzer BMW im Weg, dessen Fahrer es ebenfalls nicht geschafft hatte, den Tunnel zu durchqueren.
    »Fährt Suko nicht einen solchen Wagen?« fragte mich Bracht.
    »Und ob.« Ich knirschte die Antwort und ließ den Rover dicht hinter Sukos Wagen ausrollen.
    Mein Herzschlag hatte sich beschleunigt. Zum erstenmal überkam mich der Eindruck, in eine Falle gefahren zu sein. Ich schaute durch die Scheiben, sah den Wagen leer.
    Bracht war an der gegenüberliegenden Seite stehengeblieben und strich durch sein Haar. »Ich habe auch keine Erklärung, John. Tut mir leid.«
    »Das verlangt keiner.« Direkt gewaltsam war Suko nicht gestoppt worden. Jemand hatte nur am Ende des kurzen Tunnels einen mit Heu beladenen Wagen abgestellt. Für Menschen war der Zwischenraum groß genug, für ein Fahrzeug nicht.
    Auch Dennis war wach geworden und ausgestiegen. Ich hörte, wie er mit Bracht sprach.
    »Sind wir schon da, Barry?«
    »Fast. Den Rest müssen wir zu Fuß gehen.«
    »Ach ja, der Tunnel ist versperrt.« Der Junge lief hinein und blieb neben mir stehen. »Komisch, das machen sie sonst nicht. Ich habe das noch nie erlebt.«
    »Die wollen wohl keine Besucher. Und uns schon gar nicht.« Ich strich über sein Haar. »Jetzt bist du an der Reihe. Wie weit ist es noch bis Llannonwelly?«
    »Wir sind so gut wie da.«
    »Wunderbar.« Ich ging zurück, schloß meinen Rover ab und überprüfte noch einmal meine Waffen. Sie waren alle vorhanden. Ich hatte zudem den magischen Bumerang mitgenommen, den ich jetzt aus dem Kofferraum holte und einsteckte.
    Dennis hatte mich staunend beobachtet. »Was ist das denn gewesen, John?«
    »Ein Bumerang.«
    »Hat man den nicht in Australien?«
    »Auch.« Ich lächelte ihm zu. »Auf dich kommt es jetzt an, mein Junge, nur auf dich. Du kennst dich hier aus, du wirst uns führen.«
    »Wohin?«
    »Zu Tom Evans.«
    »Klar, mache ich. Er wohnt etwas abseits, weißt du. Er… er hat sich abgesondert.«
    »Das ist uns egal.«
    Barry F. Bracht tippte mir auf die Schulter. »Wir sollten uns beeilen, John. Ich spüre, daß etwas in der Luft liegt.« Bei diesen Worten bewegte er sich unruhig.
    »Was ist es?«
    »Wenn ich das genau wüßte. Es ist irgendein Gefühl, aber gleichzeitig auch das Wissen, daß etwas schiefgehen kann. Ich… ich fühle mich nicht mehr wohl.«
    »Womit kann es denn zusammenhängen?«
    Brachts Augen verengten sich. »Das ist schwer zu sagen, John. Es ist möglicherweise die gesamte Umgebung, die mir nicht gefällt. Sie enthält ein fremdes Flui-dum. Sie… sagen wir so, ich komme nicht mehr gut mit ihr zurecht.«
    »Gefahr?«
    »Noch nicht direkt.«
    Dennis sagte etwas. »Eigentlich hätte man vom Dorf hier

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