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Knochen-Mond

Knochen-Mond

Titel: Knochen-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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man ihm die Arme abgesägt. Er wurde zu einem Spielball der Kräfte, die an ihm zerrten und mit ihm machten, was sie wollten.
    Der harte Schwung schleuderte ihn nach vorn. Bevor er frontal gegen die Mauer rammte, zog er, in der Luft hängend, die Beine an und stemmte sich mit den Füßen dagegen.
    Dennoch war der Schlag hart genug. Einem weniger durchtrainierten Menschen wären unter Umständen die Beine gebrochen worden. Suko spürte nur rasende Schmerzwirbel durch die Oberschenkel hochschießen, und selbst in seinem Kopf explodierten sie. Ganz gelang es ihm nicht, den Aufprall abzubremsen. Beim erstenmal hatte er sich gedreht. Der Rückschwung schleuderte ihn wieder auf die Mauer zu, gegen die er nun mit der Schulter prallte, sich aber noch so drehte, daß er mit dem Rücken abrutschte.
    Durch seine beiden Aktionen hatte er den Pendelbewegungen die erste unmittelbare Wucht genommen.
    In seinen Beinen stellte er kein Gefühl mehr fest. Sie waren für den Moment taub geworden. Die sagenden Schmerzen hatten sich verlagert und in den Hüften festgesetzt.
    Aus seinem Mund pfiff der Atem. Er vereinigte sich mit dem ratschenden Geräusch, das die Kette hinterließ, als sie mit den Gliedern über die Mauer schrammte.
    Suko kam endlich dazu, sich wieder um seine Umgebung innerhalb dieser Traumwelt zu kümmern. Er drehte den Kopf nach links. Nur so gelang ihm der Blick auf die Szenerie.
    Er schwebte relativ dicht über dem Boden. Mit einem Sprung war das zu schaffen, und noch immer kümmerte sich niemand um ihn, denn die männlichen und weiblichen Gestalten waren noch immer dabei, dem rücklings liegenden Riesen Wunden zuzufügen.
    Er ließ sich fallen.
    Wieder bekam er Furcht, dann prallte er auf, die Beine gaben ihm nach, er fiel, überkugelte sich und merkte erst jetzt, daß ihm einige Glieder schmerzten.
    Obwohl er die Szenen nur als sein zweites Ich erlebte, fühlte er wie ein Mensch.
    Für die Dauer einiger Sekunden blieb er liegen. Mit offenem Mund holte er tief Luft. Dabei starrteerauf den Boden, der sich wellte wie ein großes Meer.
    Daß er sich nicht Zeit lassen konnte, war ihm klar. Und so stemmte er sich hoch, mit einem Gefühl in den Beinen, das sich aus Schmerzen und Taubheit zusammensetzte.
    Aber seine Waffen hatte er trotz des Fluges behalten. Die Eisenstange steckte noch immer schräg im Gürtel. Mit einem Ruck holte Suko sie hervor.
    Was sollte er tun?
    Zwischen die Folterer gehen, um sie von ihrer grausamen Arbeit abzuhalten? Oder nach einem Ausweg für sich selbst aus der Traummisere suchen? Wenn er das schaffte, konnte er möglicherweise auch den übergroßen Tom Evans erlösen.
    Es mußte eine schreckliche Vorstellung sein, sich im Traum als Riese zu sehen, um anschließend zu merken, wie schwach man doch tatsächlich war, wenn die Gegner in großer Zahl auftraten.
    Aber sie hatten ihn gesehen.
    Plötzlich drehten sich vier von ihnen um und ließen von Tom Evans ab. Es waren drei Männer und eine Frau, so gekleidet wie auch ihre auf dem Felsen liegenden ersten Ichs.
    Die Männer besaßen Speere, an deren Spitzen das Blut des Opfers klebte. Die Frau hielt eine lange Schneiderschere in der rechten Hand und rannte als erste auf Suko zu.
    Ihr Gesicht glich einer verzerrten und verlaufenen Wachsmaske. Sie schrie Suko an, als sie zustieß.
    Der Inspektor erwischte diese Unperson mit einem harten Fußtritt, bevor er erwischt werden konnte.
    Die Angreiferin wurde hochgeschleudert. Es sah so aus, als wollte sie sich in der Luft überkugeln, dann klatschte sie zu Boden und rammte sich die Schere in den Leib, weil sie nicht achtgegeben hatte. Vor Sukos Augen löste sie sich auf.
    Dieser Traum war gelöscht.
    Die Männer griffen ebenfalls an.
    Suko nahm die Stange mit beiden Händen. Einen Lidschlag später setzte er sie ein wie einen Kendo-Stock. Er war in dieser Kampfart zwar nicht perfekt, kannte sich allerdings darin aus und drosch dem ersten Angreifer die Waffen aus der Hand.
    In den zweiten ging er hinein.
    Das Gesicht vor ihm zerfloß, als sich die Stange in den Leib bohrte und die Person aus dem Alptraum gelöscht wurde.
    Suko kreiselte herum.
    Die beiden anderen verschwanden. Sie zogen sich schreiend zurück, um Aufmerksamkeit zu erregen. Etwas flog auf ihn zu.
    Im letzten Augenblick entdeckte Suko die Lassoschlinge aus Stacheldraht, die sich um seinen Kopf und auch den Körper gewickelt hätte. Suko huschte zur Seite. Der Draht kratzte nur an seiner Schulter, ansonsten tat er ihm nichts.
    Gegen die

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