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Knochen-Poker

Knochen-Poker

Titel: Knochen-Poker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu den Leuten, die in Stresssituationen nachdachten und nicht durchdrehten.
    Seine beiden zu Vampiren gewordenen Helfer hatte er laufen lassen. Sie hassten ja die Polizisten und konnten sich um die entsprechenden Leute kümmern. Natürlich würde das auffallen. Man würde versuchen, Spuren zurückzuverfolgen und auch auf seinen Namen stoßen. Das aber machte ihm nichts. London war groß und England noch größer. Wer genügend Geld besaß, der kam immer raus. Zudem kannte er den Namen eines Piloten, der einmal für ihn einen Auftrag erledigt und Gebeine in die Staaten geflogen hatte.
    Der Mann wohnte nicht in London. Tommy musste bis in die Nähe von Canterbury fahren. Er hatte Jim Cabarra angerufen und ihm eine erkleckliche Summe versprochen, wenn er ihn außer Landes brachte. Der Pilot war einverstanden gewesen und würde auf ihn warten. Der Motorway war bis Canterbury fertiggestellt. Um diese nächtliche Zeit hielt sich der Betrieb in Grenzen, so dass Tommy Moore aufdrehen konnte. Auf der rechten Überholspur glitt er dahin, passierte Rochester und fuhr durch eine Landschaft, die nicht mehr so flach war und sich als langer Streifen bis hin zur Küste und in die Nähe von Dover als hügeliges Gelände hinzog. Rechts des Motorways lagen die Berge. Schwarze, wellige Schatten, hin und wieder von kleinen Lichtinseln durchsetzt, wo kleinere Orte und Dörfer lagen.
    An einer Tankstelle hielt er an und ließ Sprit nachfüllen. Tommy stieg auch aus, vom Tankwart misstrauisch beäugt. An einem Automaten zog er sich einen Becher Kaffee, schluckte die Brühe und dachte darüber nach, dass er als Vampir so etwas nicht mehr brauchte.
    »Ist es noch weit bis Canterbury?«
    Der Tankwart hängte den Schlauch wieder ein. »Knappe dreißig Meilen, mehr nicht.«
    »Danke.«
    »Sie kommen nicht von hier?«
    Tommy schüttelte den Kopf und knüllte den Becher zusammen, bevor er ihn in einen Abfallkorb warf. Im Licht der Tankstellenbeleuchtung wirkte sein Gesicht blass. »Nein, ich bin aus den Staaten.«
    »Das hört man.«
    Im Häuschen konnte Tommy nicht zahlen. Das Geld wurde durch den Schlitz eines mit schutzsicherem Glas versehenen Schalters geschoben.
    »Gute Fahrt noch, Sir, und viel Spaß auf unserer Insel!« wünschte der freundliche Tankwart.
    »Danke.«
    Tommy startete. Als er auf die Bahn fuhr, hörte er weit hinter sich das Röhren. Im Rückspiegel sah er die beiden Lichter, allerdings nicht so angeordnet wie bei einem Auto. Wer ihm da im Nacken saß, musste Motorrad fahren.
    Tommy behielt die Nerven. Er hatte bereits erkannt, dass es sich nicht um Polizeimaschinen handelte. Alles andere interessierte ihn nicht. Die Maschinen rauschten heran und blieben neben ihm. Die Fahrer auf ihren Feuerstühlen drehten einige Male kurz die Köpfe, um zum Fahrerhaus hoch zu schauen. Ihre Gesichter waren hinter den Gesichtshauben nicht zu erkennen. Tommy lächelte ihnen zu und winkte sogar. Die anderen gaben Gas und huschten davon.
    Der Tankwart hatte Tommy nicht angelogen. Bis Canterbury war es tatsächlich nur ein Katzensprung. Mit Jim Cabarra hatte er ausgemacht, ihn noch einmal anzurufen. Das tat er von der ersten Telefonzelle in Canterbury aus.
    »Wo bist du jetzt?« fragte der Pilot.
    Tommy erklärte es ihm. »Ich komme hin.«
    »Okay.« Er stieg wieder in seinen Wagen und wartete. Auf seinem Schoß hatte er den Schädel liegen. Er war zu einem hautartigen Etwas geworden. Dabei ließ er sich noch als Totenkopf formen, aber auch maskenartig in die Länge ziehen.
    Ein diabolisches Lächeln glitt über die Lippen des jungen Mannes. Von einer so starken Beute hatte er schon immer geträumt, aber nie zu hoffen gewagt, dies einmal realisieren zu können. Er konnte es kaum erwarten, sie wieder überzustreifen, aber er ließ es bleiben. Nur keinen Verdacht erregen.
    Zum Glück stand er nicht im Parkverbot. Als ein Streifenwagen vorbeirollte, duckte er sich, so dass er von den Beamten nicht gesehen werden konnte. Der Wagen fuhr weiter.
    Tommy blieb in der Haltung. Er träumte vor sich hin und stellte sich schon vor, was er in New York alles anstellen würde. In einigen Wochen würde es in Chinatown von Vampiren nur so wimmeln. Und niemand konnte ihm etwas anhaben.
    Seine Gedanken wurden durch ein Klopfen an der Fahrertür unterbrochen. »He, bist du da, Tommy?«
    Moore erkannte Cabarra an der Tür. Er riegelte die Tür auf und ließ den schwergewichtigen Piloten einsteigen. Cabarra trug seine Fliegerjacke und eine blaue Schirmmütze.
    »Wie

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