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Knochen-Poker

Knochen-Poker

Titel: Knochen-Poker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sieh zu, wie du weiterkommst.«
    »Immer die Weiber«, meinte der Fahrer. »Sie können einen Mann zur Weißglut treiben.«
    »Aber ohne geht es auch nicht«, widersprach der Mann neben ihm. »Stimmt.«
    Nach einer halben Stunde Fahrt erreichten sie eine größere Ortschaft, deren Namen Tommy nicht behielt. An einem Taxistand wartete ein Wagen, wie bestellt. Moore bedankte sich herzlich für das Mitnehmen und lief auf den Fahrer zu, der hinter seinem Lenkrad hockte und die Morgenzeitung las. Tommy öffnete die Tür. »Nach Paris, bitte.«
    »Hä?«
    »Nach Paris, sagte ich.«
    Der Fahrer ließ die Zeitung sinken und schaute Tommy überrascht an.
    »Wie käme ich dazu? Können Sie überhaupt bezahlen?«
    »Nehmen Sie auch Dollar?«
    »Wenn sie echt sind.«
    »Das sind sie.« Tommy wedelte mit den Scheinen. »Nach Paris, bitte, das heißt zum Flughafen de Gaulle!«
    Der Fahrer nickte. »Okay, da brauche ich wenigstens nicht in die Stadt. Ist geritzt, wir fahren.«
    Tommy Moore lehnte sich zufrieden zurück. Das hätte er geschafft. Sie fuhren in den anbrechenden Tag hinein. Als Vampir hätte Tommy das Tageslicht gescheut, als Mensch gefiel es ihm. Moore war mit sich und der Welt zufrieden. Er merkte kaum, dass ihm die Augen zufielen. Am Flughafen wurde er geweckt. »He, Monsieur, wir sind da!«
    »Schon?«
    »Hören Sie, wir haben gleich Mittag.«
    »Ich war müde.« Tommy reckte sich, schaute sich um, sah die großen Gebäude und auch den Jumbo, der zur Landung ansetzte. Dann bezahlte er.
    Der Fahrer wünschte sich insgeheim öfter so attraktive Fuhren. Er wunderte sich nur, dass sein Fahrgast, der ja wohl fliegen wollte, kein Gepäck bei sich trug. Das hatte Moore im Wagen gelassen. Ein kleiner Koffer mit billigen Kleidungsstücken. Wichtig war die Maske, und die trug er unter seinem Pullover am Körper.
    Er buchte einen Flug nach New York, kam gut durch den Zoll und saß um zehn Minuten vor fünfzehn Uhr in der Maschine. Als sie startete, musste er wieder lachen. Die ältere Dame neben ihm schaute ihn überrascht an. »Freuen Sie sich so auf New York, junger Mann?«
    »Ja.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Es ist meine Heimat, Madame. Und man erwartet mich dort…«
    »Das ist etwas anderes.«
    ***
    Moore befand sich auf dem Weg in die Staaten, und wir hatten das Nachsehen. Am Nachmittag des anderen Tages entschlossen wir uns, die Fahndung aufzuheben. Anschließend saßen Suko und ich in Sir James Powells Büro und fühlten uns nicht sehr wohl. Der Superintendent hatte seine Hände um das Glas mit kohlensäurefreiem Wasser gelegt, die Mundwinkel leicht verzogen, die Brille vorgeschoben, so dass er uns über die Ränder hinweg anschauen konnte. Vorwurfsvoll schüttelte er den Kopf. »Da ist Ihnen ja jemand durch die Lappen gegangen, nicht wahr?«
    Wir nickten.
    »Passiert auch nicht oft?«
    »Wir konnten nichts daran ändern, Sir. Dieser Moore hat es verstanden, seine Spuren zu verwischen und uns die anderen beiden Typen als Köder zu präsentieren.«
    »Aber durch sie kommen wir nicht weiter.«
    »Das sehe ich jetzt auch so.«
    »Wie lautet ihre Meinung, Suko?«
    »Ich schließe mich John Sinclair an. Es wäre am besten, wenn wir nach New York fliegen würden, um Moore dort aufzuspüren.«
    Sir James verzog die Lippen. »Was wollen Sie als Grund angeben? Ist er tatsächlich so gefährlich?«
    »Wir rechnen damit, dass er zu einem Vampir geworden ist oder es bereits war.«
    »Aber Sie wissen es nicht!«
    »Das stimmt.«
    Sir James lehnte sich zurück. »Haben Sie schon mit New York telefoniert? Ob vielleicht…«
    »Entschuldigung, Sir, das wollten wir«, sagte ich. »Ich möchte Abe Douglas haben.«
    »Ja, tun Sie das.«
    »Was ist denn, wenn gegen Moore nichts vorliegt?«
    Der Superintendent lächelte gequält. »Dann werden Sie trotzdem fliegen. Ich denke da an den Fall der Vampir-Polizei. Seit der Zeit ist man in New York gegen Blutsauger allergisch.«
    »Da sagen Sie was.«
    »Geben Sie mir dann Bescheid, was die Unterredung mit Mr. Douglas gebracht hat.«
    »Natürlich.«
    Auf dem Gang lachte Suko. »Der Alte war leicht angesäuert, nicht wahr?«
    »Und ob. Dass Moore entwischen konnte, geht gegen seine Berufsehre. Unser Flug kostet zudem noch Geld, was ihn bei seiner Sparwut auch wieder ärgert.«
    Glenda wusste Bescheid und fing an zu grinsen. »Na, habt ihr euer Fett bekommen?«
    Ich schaute sie unschuldig an. »Wieso das?«
    »Ich kenne doch Sir James. Der hat euch…«
    »Nichts, meine Liebe. Er riet uns

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