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Knochen-Poker

Knochen-Poker

Titel: Knochen-Poker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Maschine sind sicherlich noch zwei Plätze frei. Und wenn nicht, setzen wir uns eben auf die Tragflächen.«
    Tommy war sprachlos. »Ihr seid verrückt!« Er lachte. »Das ist nicht drin.«
    »Oh doch. Wir mögen es nämlich nicht, wenn man uns reinlegen will.«
    »Habe ich etwas davon gesagt?«
    Killing Star ließ die Klinge wieder in den Schaft fahren. »Das nicht, aber ich spüre es.«
    »Ihr seid verrückt!« stellte Tommy fest.
    Killing Star legte einen kurzen Tanz auf dem Fleck hin. »Yeah, wer in dieser verdammten Stadt ist nicht verrückt? Wer? Sag es, Tommy. Los, mach dein Maul auf!«
    »Spiel hier nicht den Clown.«
    »Aber wir fliegen mit. London soll irre sein, habe ich gehört. Super, weißt du?«
    »Ja, ich hörte davon.«
    »Ach, vergiss es. Wir werden dir helfen, die Knochen auszubuddeln. Ich wollte schon immer mal Totengräber spielen.«
    »Und was ist mit dem Schädel?« fragte Tommy.
    »Den holen wir uns auch, verlass dich drauf.«
    Tommy nickte. Er lächelte dabei schmal. »Was ist, wenn ihr ihn gefunden habt?«
    Killing Star riss den Mund auf und zeigte sein Gebiss. »Dann werden wir zu Vampiren und ernähren uns von Blut.« Er fing an zu lachen und rieb seine Hände.
    Tommy Moore lachte nicht mit. Er schaute sehr nachdenklich auf die von der Decke hängenden Skelette. Dabei sah er aus, als wüsste er mehr, sogar viel mehr…
    ***
    Als Kinder hatten wir früher Indianer gespielt und es ähnlich gemacht. Hinter Büschen versteckt und abgewartet, bis sich der böse Feind näherte und angreifen wollte.
    Auch an diesem etwas kühlen Abend kam ich mir vor, wie in meine Kindheit versetzt, nur dass ich nicht Indianer spielte, sondern einen Auftrag hatte, der mich auf das Gelände eines kleinen Friedhofs führte, wo seit einigen Wochen Dinge vorgingen, die wir einfach nicht hinnehmen konnten, weil sie strafbar waren.
    Es wurden Gräber geschändet!
    Einfach aufgebrochen und die Knochen der Toten herausgeholt. Es gibt Leute, die alles sammeln, aber Knochen von Toten, das war schon etwas zu außergewöhnlich und ein Vorgang, um den Suko und ich uns kümmern sollten.
    Wir hatten die Sache lange vor uns hergeschoben. Zum Glück waren andere Fälle dazwischengekommen mit einer höheren Dringlichkeitsstufe, dann war es Sir James leid gewesen und hatte uns praktisch abkommandiert. Und nun waren wir gekommen, um uns die zweite Nacht um die Ohren zu schlagen.
    Suko befand sich am Eingang des Friedhofs, ich zwischen den Gräbern. Über Walkie-Talkie standen wir miteinander in Verbindung. Wir hätten uns gegenseitig Lieder vorsingen können, denn passiert war bisher nichts.
    Ich hockte auf einem Stein. Er ragte wie eine Zunge aus einem künstlich angelegten Hang hervor. Zu den Gräbern hin deckten mich die sperrigen Zweige der noch kahlen Büsche. Ich schaute auf die Rückseite einer großen Familiengruft, die noch nicht geplündert worden war. Dafür aber die beiden Gräber links daneben. Wir gingen davon aus, dass sich die Grabschänder irgendwann einmal zeigen würden, um sich die Gruft vorzunehmen.
    Es ist nicht jedermanns Sache, in der Nacht auf einem Friedhof zu hocken. Ich spürte zwar keine Angst, komisch war mir doch zumute, wenn der Wind über das Gelände strich, die Büsche bewegte und ein in der Nähe oben im Baum hockendes Käuzchen seine klagenden Rufe ausstieß, als wollte es die Toten mit seinem unheimlich klingenden Gesang aus ihren Gräbern hervorlocken.
    Wenn es einmal nicht mehr schrie, passte der Begriff Grabesstille sehr gut. Dann hörte ich nur meinen eigenen Atem.
    Mitternacht war schon vorbei. Getan hatte sich bisher nichts. Suko und ich hatten den Auftrag, bis zur vierten Morgenstunde auszuharren. Dann konnten wir nach Hause fahren, bis zum Mittag schlafen und anschließend ins Büro gehen. Ein blöder Dienst.
    Ich hatte zwar eine dicke Hose übergestreift, dennoch drang die Kälte des Steins durch den Stoff. Auch waren meine Beine vorn langen Sitzen steif geworden. Hin und wieder streckte ich sie aus und vernahm dabei leise, knackende Geräusche.
    Ja, die Knochen wurden allmählich morsch und fingen an zu klappern. Nur hin und wieder hörte ich einen in der Nähe vorbeifahrenden Wagen. Über die Mauer des kleinen Friedhofs drang jedesmal ein Rauschen, das schnell wieder verklang.
    Es brannte kein Licht auf dem Gelände. Begraben wurde hier niemand mehr. Die Stadt hatte sich auch nicht entschließen können, das Gelände zu einem kleinen Park umzufunktionieren, so verwilderte der Friedhof

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