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Knochenarbeit: 2. Fall mit Tempe Brennan

Knochenarbeit: 2. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Knochenarbeit: 2. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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warum?«
    »Warum man Maisbrei essen sollte.«
    »Fragen Sie Martha Stewart.«
    »Überlegen Sie es sich.«
    Nicht nötig. Ich hatte so wenig vor, Ryan in Beaufort zu treffen, wie ich beabsichtigte, eine Kontaktanzeige aufzugeben.
    »Was ist mit den verkohlten Leichen im ersten Stock?« Zurück zu St. Jovite.
    »Wir arbeiten noch daran.«
    »Ist Anna Goyette schon aufgetaucht?«
    »Keine Ahnung.«
    »Irgendwelche Entwicklungen in Claudels Mordfall?«
    »In welchem?«
    »Das verbrühte schwangere Mädchen.«
    »Soweit ich weiß, nicht.«
    »Sie sind ja der reinste Springquell an Information. Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie in Texas was finden.«
    Ich legte auf, holte mir ein Cola light und wählte nun selber. Zu dem Zeitpunkt wußte ich es noch nicht, aber es sollte ein Tag intensiven Telefonierens werden.
    Den ganzen Nachmittag arbeitete ich an einem Vortrag, den ich bei der Tagung der American Association of Physical Anthropology Anfang April halten wollte. Ich fühlte mich wie immer unter Druck, weil ich zuviel zu lange hinausgeschoben hatte.
    Um halb vier, ich sortierte gerade CT-Aufnahmen, klingelte wieder das Telefon.
    »Sie sollten mehr an die frische Luft.«
    »Einige von uns haben zu arbeiten, Ryan.«
    »Die Adresse in Texas ist die Heimatadresse der Schneiders. Nach Angaben ihrer Eltern, beide übrigens nicht gerade Intelligenzbestien, tauchten Heidi und Brian irgendwann im August auf und blieben, bis die Kleinen geboren waren. Heidi verweigerte pränatale Betreuung und entband zu Hause mit einer Hebamme. Einfache Geburt. Ohne Probleme. Glückliche Großeltern. Dann kam Anfang Dezember ein Mann zu Besuch, und eine Woche später fuhr eine ältere Dame mit einem Transporter vor, und sie machten sich mit ihr davon.«
    »Wohin?«
    »Die Eltern haben keine Ahnung. Danach gab es keinen Kontakt mehr.«
    »Wer war der Kerl?«
    »Wissen sie nicht, aber sie sagen, daß Heidi und Brian eine Heidenangst vor dem Kerl hatten. Nachdem er wieder verschwunden war, versteckten sie die Babys und weigerten sich, das Haus zu verlassen, bis die alte Dame kam. Papa Schneider mochte ihn auch nicht besonders.«
    »Warum nicht?«
    »Dem hat sein Aussehen nicht gefallen. Sagte, bei dem Kerl mußte er immer… Lassen Sie mich das wörtlich zitieren.« Ich konnte mir vorstellen, wie Ryan in seinem Notizbuch blätterte. »›An ein gottverdammtes Stinktier denken‹. Irgendwie poetisch, nicht?«
    »Ein richtiger Yeats, dieser Dad. Sonst noch was?«
    »Das Gespräch mit den beiden war zwar ungefähr so, als würde ich mit meinem Papagei reden, aber etwas ist doch noch dabei rausgekommen.«
    »Sie haben einen Vogel?«
    »Mama sagte, daß Heidi und Brian Mitglieder irgendeiner Gruppe gewesen seien. Daß sie alle zusammengelebt hätten. Und jetzt kommt’s. Sind Sie bereit dafür?«
    »Ich habe eben vier Valium geschluckt. Raus damit.«
    »In Beaufort, South Carolina.«
    »Das paßt. Und was haben sie sonst noch gesagt?«
    »Nichts Brauchbares.«
    »Was ist mit diesem Brian Gilbert?«
    »Er und Heidi lernten sich vor zwei Jahren im College kennen, und beide brachen kurz darauf das Studium ab. Mama Schneider meinte, er sei aus Ohio. Sagte, daß er irgendwie komisch redete. Wir prüfen das nach.«
    »Haben Sie es ihnen gesagt?«
    »Ja.«
    Einen Augenblick lang schwiegen wir. Hinterbliebene von einem Mord zu benachrichtigen ist der schlimmste Teil der Arbeit eines Detectives, der Teil, den alle am meisten fürchten.
    »Ich könnte Sie in Beaufort gut gebrauchen.«
    »Ich komme trotzdem nicht. Das ist Polizeiarbeit. keine forensische.«
    »Vieles geht schneller, wenn man das Pflaster kennt.«
    »Weiß gar nicht, ob’s in Beaufort Pflaster gibt.«
    Zehn Minuten später klingelte es schon wieder.
    »Bonjour, Temperance. Comment ça va?«
    LaManche. Ryan hatte keine Zeit verschwendet, und er hatte seinen Fall sehr überzeugend dargestellt. Ob ich Detective Lieutenant Ryan wohl bei der Angelegenheit in Beaufort helfen könne? Es sei eine sehr heikle Ermittlung, und die Medien würden allmählich unruhig. Natürlich könne ich meine Stunden in Rechnung stellen, die Spesen würden erstattet.
    Das Licht am Apparat blinkte, während wir redeten, was bedeutete, daß ich einen Anruf verpaßt hatte. Ich versprach LaManche, ich würde versuchen, es einzurichten, und legte auf.
    Die Nachricht war von Katy. Ihre Pläne für nächste Woche hatten eine etwas andere Gestalt angenommen. Sie wollte zwar noch immer übers Wochenende nach Hause kommen, dann aber

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