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Knochenarbeit: 2. Fall mit Tempe Brennan

Knochenarbeit: 2. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Knochenarbeit: 2. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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und genügend Takelage für eine Weltumsegelung. Die Hillbilly Heaven, eine klassische Motoryacht aus den dreißiger Jahren, einst elegant, jetzt aber verwittert und nicht mehr seetüchtig. Die Melanie Tess war das letzte Boot auf der rechten Seite. Katy betrachtete die fünfzehn Meter lange Chris Craft, sagte aber nichts.
    »Warte mal ‘nen Augenblick«, sagte ich und warf mein Gepäck auf den Pier.
    Ich sprang aufs Heck, kletterte auf die Brücke und holte einen Schlüssel aus einem kleinen Holzkästchen rechts des Kapitänssessels. Dann schloß ich die Hecktür auf, klappte die Luke zurück und stieg drei Stufen in die Hauptkabine hinunter. Die Luft im Inneren war kühl und roch nach Holz und Moder und Desinfektionsmittel mit Fichtennadelduft. Ich schloß die Backbordtür auf, und Katy reichte mir unseren Proviant und die Matchsäcke und kam an Bord.
    Ohne ein Wort ließen meine Tochter und ich alles in der Hauptkabine liegen und erkundeten erst einmal das Boot. Es war etwas, das wir uns angewöhnt hatten, als sie noch sehr jung war, und wie alt ich auch werden mag, es wird immer meine Lieblingsbeschäftigung bei der Ankunft an einem unbekannten Ort bleiben. Die Melanie Tess war mir zwar nicht gerade unbekannt, aber ich war seit fünf Jahren nicht mehr auf der Yacht gewesen und deshalb neugierig auf die Änderungen, die Sam mir beschrieben hatte.
    Eine Stufe unterhalb der Hauptkabine fanden wir auf der Bugseite eine Kombüse. Sie war ausgestattet mit einem Zwei-Platten-Herd, einem Spülbecken und einem holzverkleideten Kühlschrank mit klassischem Schnappgriff aus Metall. Der Boden war mit Parkett belegt, die Wände bestanden, wie in allen Räumen, aus Teak. Auf der Steuerbordseite befand sich eine Eßnische mit Polstern in leuchtenden Pink- und Grüntönen. An die Kombüse schloß sich eine Vorratskammer, eine Bugtoilette und eine V-Kajüte mit zwei Kojen an.
    Achtern lag die Kapitänskajüte mit einem breiten Doppelbett und verspiegelten Wandschränken. Wie die Hauptkabine und die Eßnische war sie mit Teakverkleidung und leuchtendfarbiger Baumwollpolsterung ausgestattet. Katy war erleichtert, als sie sah, daß es in der Kapitänstoilette eine Dusche gab.
    »Echt klasse«, sagte Katy. »Kann ich die Bugkajüte haben?«
    »Bist du sicher?« fragte ich.
    »Absolut. Die sieht so gemütlich aus! Außerdem bleibe ich sowieso nur zwei Nächte hier, da kannst du ruhig das große Bett haben.«
    »Na gut.«
    »Schau, ein Kommuniqué mit deinem Namen drauf.«
    Ich riß den Umschlag auf und schüttelte einen Zettel heraus.
     
    Wasser und Elektrizität sind angeschlossen, es dürfte Euch also an nichts fehlen. Ruft mich an, wenn Ihr Euch eingerichtet habt. Ich will Euch zum Essen ausführen. Viel Spaß.
    Sam
     
    Wir verstauten unseren Proviant, und dann kümmerte Katy sich um ihr Zeug, während ich Sams Nummer wählte.
    »Hallo, meine Liebe, habt ihr es euch schon bequem gemacht?«
    »Wir sind seit ungefähr zwanzig Minuten hier. Das ist ja eine richtige Schönheit geworden, Sam. Ich kann gar nicht glauben, daß es dasselbe Boot ist.«
    »Es gibt nichts, was ein wenig Geld und Muskelkraft nicht schaffen könnten.«
    »Wie man sieht. Bist du auch ab und zu mal an Bord?«
    »Natürlich. Deshalb sind ja auch Telefon und Anrufbeantworter dort. Ist zwar ein bißchen übertrieben für ein Boot, aber ich kann es mir nicht leisten, irgendwelche Nachrichten zu verpassen. Der Anschluß steht dir natürlich zur Verfügung.«
    »Danke, Sam. Ich weiß das wirklich zu schätzen.«
    »Verdammt, ich nutze sie einfach nicht genug. Irgend jemand sollte es tun.«
    »Noch einmal, danke.«
    »Wie wär’s mit Abendessen?«
    »Ich will mich wirklich nicht aufdrängen –«
    »Mann, ich muß schließlich auch was essen. Weißt du was? Ich gehe jetzt zum Gay Seafood Market, um Barsch für so ein Essen zu kaufen, das Melanie morgen veranstalten will. Wir wär’s, wenn wir uns im Factory Creek Landing treffen? Das ist rechts, gleich nach Ollie’s und kurz vor der Brücke. Ist nichts Besonderes, aber die machen dort tolle Shrimps.«
    »Wann?«
    »Es ist jetzt sechs Uhr vierzig, wie wär’s mit halb acht? Ich will noch an der Werkstatt vorbei und die Harley abholen.«
    »Unter einer Bedingung. Ich zahle.«
    »Du bist eine harte Nuß, Tempe.«
    »Leg dich nicht mit mir an.«
    »Und morgen wie besprochen?«
    »Wenn’s dir recht ist. Ich will nicht –«
    »Ja, ja. Hast du es ihr schon gesagt?«
    »Noch nicht. Aber wenn sie dich kennenlernt, wird

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