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Knochenbett: Kay Scarpettas 20. Fall (German Edition)

Knochenbett: Kay Scarpettas 20. Fall (German Edition)

Titel: Knochenbett: Kay Scarpettas 20. Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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Kaffeetasse nach und wirft einen Blick in meine. »Sie hat sich bei mir nach ihr erkundigt.«
    »Sie hat sich bei dir nach Lucy erkundigt?«
    »Sie interessiert sich für Lucys Vergangenheit beim FBI . Dafür, warum sie dort und auch beim ATF aufgehört hat.«
    »Was hast du ihr gesagt?« Ich schalte den Herd ein.
    »Nichts.«
    »Ist sie nur neugierig, oder möchte sie mit ihrer Fragerei Unfrieden stiften? Vielleicht will sie ja an Lucys Stuhl sägen.«
    »Doug ist sehr ehrgeizig.«
    »Wahrscheinlich noch mehr, als du ahnst.« Ich öffne einen Schrank und wähle Kochutensilien aus.
    »Ich spreche nie mit ihr über uns beide oder über private Dinge. Das habe ich nie, und das werde ich auch nie tun.«
    »Kein Wunder, du sprichst mit mir ja auch kaum darüber.«
    »Ich weiß, dass Doug verschiedene Medikamente nimmt und wirklich Probleme mit ihren Allergien hat, habe mich aber nie näher damit beschäftigt.«
    »Hast du auch schon zu Anfang solche Symptome oder ein Verhalten wie gestern bei ihr beobachtet?« Ich schlage die Eier und schmelze Butter in einer Pfanne. »Wie war es, als ihr begonnen habt, so eng zusammenzuarbeiten?«
    »Ab und zu, dann wieder nicht. In den letzten Monaten dauernd. Aufgedreht wie ein Motor, der ständig auf Hochtouren läuft.« Er steckt Aufbackbrötchen in den Toaster. »Ich dachte, sie hätte eben Stimmungsschwankungen oder irgendwelche Probleme.«
    »Ein Problem mit dir. Im obersten Regal, Kühlschrank eins, müssten zerkleinerter Spargel und frisches Basilikum sein. Feigenmarmelade steht in der Tür von Kühlschrank zwei.« Was das Anlegen von Lebensmittelvorräten angeht, bin ich übertrieben gewissenhaft.
    Falls es eine Zwangsstörung gibt, an der ich leide, dann die, dass mir nie die Kochzutaten ausgehen dürfen, insbesondere bei schlechtem Wetter.
    »Als mir endlich klar wurde, was sie empfindet, war es schon ziemlich weit fortgeschritten. Ich dachte, es läge daran, dass sie sich in meiner Gegenwart eingeschüchtert und unter Druck gesetzt fühlt.« Er stellt Marmeladenglas, Basilikum und Spargel neben mich auf die Arbeitsfläche. »Käse?«
    »Der Parmesan ist schon gerieben. Du bist für die Marmelade zuständig.« Ich schiebe das Glas zu ihm hinüber. »Die schmeckt sicher lecker auf den Brötchen.«
    Ich muss heute unbedingt einkaufen gehen. Aber wahrscheinlich werde ich nicht dazu kommen. Ich entferne den Deckel von dem gestern geriebenen Parmigiano-Reggiano und dem Spargel, den ich während des Wartens auf Benton geschnitten habe. Dann salze und pfeffere ich die Eier.
    »Pseudoephedrin hat eine ähnliche Struktur wie Amphetamin und wird gern zur Leistungssteigerung verwendet.« Ich zerreiße die Basilikumblätter und rühre sie unter. »Häufig wird das Medikament von Sportlern missbraucht, da es Euphorie und grenzenlose Tatkraft vorgaukelt. Man kann davon abhängig werden, bis man es drei- oder viermal täglich nimmt. Manche benutzen es auch als Abnehmhilfe, weil es den Appetit unterdrückt.«
    »Abnehmen muss sie ganz sicher nicht.«
    »Vielleicht gerade deshalb.«
    »Ich werde vorschlagen, dass sie sich in eine andere Außenstelle versetzen lässt.«
    »Hast du das bereits getan, oder ist das noch Zukunftsmusik?«
    »Als wir im August zusammen in Quantico waren« – er testet die Brötchen und drückt den Hebel des Toasters noch einmal herunter –, »wollte sie mich in mein Zimmer begleiten. Ihre Absichten waren ziemlich offensichtlich, und ich habe ihr klargemacht, dass es nicht in Frage kommt.«
    »Und letzte Nacht?« Ich öffne das Backrohr, um mich zu vergewissern, dass der Grill aufheizt. »Als sie dir angeboten hat, dich bei deinem Auto abzusetzen, und du erst etwa zwei Stunden später nach Hause gekommen bist? Als ich bereits allein eine halbe Flasche Wein ausgetrunken hatte und das Abendessen verkocht war?«
    »Wir haben auf dem Parkplatz im Auto gesessen und geredet«, erwidert er, und ich glaube ihm. »Sie verkraftet es einfach nicht.«
    »Dass du sie zurückweist?«
    »Offenbar nicht.«
    »Tja, wahrscheinlich kann auch ein Special Agent an einer Persönlichkeitsstörung leiden. Narzisstisch? Borderline? Soziopathisch? Oder ein bisschen von allem? Was fehlt ihr? Denn ich bin sicher, dass du es weißt.«
    »Ich erwarte nicht, dass du Mitgefühl mit ihr hast, Kay.«
    »Gut.« Ich greife nach den Topflappen. »Das habe ich nämlich auch nicht.«
    Ich nehme die Edelstahlpfanne von der Induktionsplatte und stelle sie auf die oberste Etage des Backrohrs.
    »Es

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